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Kreis Ludwigsburg
Landrat Haas tritt nicht mehr an

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Verzicht auf vierte Amtszeit – Der 62-jährige Jurist sieht Zeit für einen Wechsel gekommen: Nach 24 Jahren viel erreicht

Kreis Ludwigsburg. Landrat Rainer Haas bewirbt sich nicht mehr um eine weitere Amtszeit. Dies gab der 62-jährige Jurist gestern Abend im Kreistag bekannt. Sein letzter Arbeitstag wird am 4. Januar 2020 sein. Dann wird er 24 Jahre als Landrat im Amt gewesen sein.

Die Wahl seines Nachfolgers wird voraussichtlich im November dieses Jahres stattfinden. Der Landrat wird nicht direkt von der Bevölkerung, sondern durch die Kreisräte gewählt. Er ist Chef der Kreisverwaltung mit rund 1700 Mitarbeitern.

Haas, der am 1. August 63 Jahre alt wird, begründete seinen Schritt damit, dass er in den drei Amtszeiten viel erreicht habe. Dazu zählt er unter anderem die Entscheidung für die Stadtbahn. Dafür hat der Kreistag gestern die Planung beschlossen. Das Projekt wird rund 215 Millionen Euro kosten, die Planung allein 35 Millionen Euro. Haas habe seinen Entschluss erst jetzt mitgeteilt, da er den Eindruck vermeiden wollte, „ich wollte mich bei der Stadtbahn aus der Verantwortung stehlen“. Für Haas ist der Stadtbahn-Prozess unumkehrbar. Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt für den Abschied gekommen.

Außerdem verweist er darauf, dass der Kreis finanziell „sehr gut aufgestellt sei“. Die Kreisumlage sei mit 27,5 Punkten auf einem historischen Tiefstand. Den Städten und Gemeinden gehe es seit vielen Jahren aufgrund der sprudelnden Konjunktur sehr gut. Das schlage sich auch in den Investitionen des Kreises nieder. Wichtig sei ihm auch, dass die Kliniken für die Zukunft gerüstet sind. „Wir haben in Marbach und Vaihingen die Weichen richtig gestellt“, ist sich der scheidende Landrat sicher. Außerdem verweist er darauf, dass auf seine Initiative der Standstreifen auf der A.81 freigegeben werde. „Das hat zwar lange gedauert, aber wir sind immer am Ball geblieben.“ Weitere wichtige Errungenschaften seien der Digitalausbau und die Strohgäubahn.

Haas will nun mehr Zeit mit der Familie verbringen. Der promovierte Jurist ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Außerdem möchte er sich für die Freundschaft mit Frankreich und Italien engagieren.

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