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ÖPNV
Mehr Busse von und nach Höpfigheim

Noch älter als dieses Foto von einem Bus der Linie 444 in Höpfigheim aus dem Jahr 2015 ist das Problem der Busanbindung des Steinheimer Teilorts. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Noch älter als dieses Foto von einem Bus der Linie 444 in Höpfigheim aus dem Jahr 2015 ist das Problem der Busanbindung des Steinheimer Teilorts. Foto: Holm Wolschendorf
Bürgerbus fährt samstags nicht mehr – Anbindung an Nachtbus nicht möglich – Probleme an Haltestellen in Steinheim

Steinheim. Mit dem neuen Fahrplan fahren auch mehr Busse von Steinheim nach Höpfigheim und zurück: Im Rahmen des neuen Linienbündels Neckartal verkehren montags bis freitags drei zusätzliche Fahrtenpaare von 18 bis 23 Uhr, samstags elf Fahrtenpaare von 8 bis 23 Uhr und sonn- und feiertags acht Fahrtenpaare von 9 bis 23 Uhr. Eine Anbindung an den Bahnhof Marbach ist dann ebenfalls gegeben, so dass die Schüler ans Schulzentrum kommen. Diese zusätzlichen Fahrten hatte der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) als verkehrlich sinnvoll eingestuft, und auch nur dann gibt es einen Zuschuss vom Landkreis in Höhe von 50 Prozent. Auch müssen alle beteiligten Kommunen bereit sein, ihren Kostenanteil für die zusätzlichen Fahrten zu tragen (Steinheim zahlt 27.000). Zudem müssen die Busfahrzeiten an die S-Bahn in Freiberg angepasst werden. „Das ist eine große Verbesserung“, betonte Ordnungsamtsleiter Rolf Englert in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Wermutstropfen: Höpfigheim ist weiter nicht an den Nachtbus angeschlossen und der Steinheimer Bürgerbus darf samstags Höpfigheim nicht mehr anfahren, da es nun einen regulären Linienverkehr gibt.

„Es ist supertoll, dass es eine Anbindung an den 461 gibt, aber es bräuchte ein Gesamtkonzept für den ganzen Raum. Die Reisezeit von hier nach Stuttgart ist nicht darstellbar“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Annette Grimm, die auch den Wegfall des Bürgerbusses bedauerte. Das war für den Grünen-Fraktionsvorsitzenden Rainer Breimaier zwar noch nachvollziehbar, da es keinen Sinn machen würden, den Bürgerbus parallel fahren zu lassen und doppelt zu zahlen. Nicht nachvollziehbar sei indes, warum der Nachtbus Höpfigheim nicht anfahre. Alle Orte mit mehr als 2000 Einwohner hätten ein Anrecht auf einen Nachtbus, da liege Höpfigheim darüber. „Da dürfen wir keine Ruhe geben“, forderte Breimaier. Ein Sprecher des Landratsamtes erklärt, dass eine wirtschaftliche Anbindung Höpfigheims an das Nachtbusnetz nur möglich sei, wenn keine zusätzlichen Fahrzeuge und Fahrer benötigt werden. Dies sei derzeit nicht machbar. Der Nachtbus über Pleidelsheim nach Besigheim müsse an die S-Bahn in Freiberg anschließen. Die Umlaufzeit dieser Linie sei bereits voll ausgeschöpft. Eine Verlängerung der Fahrzeit würde zu Anschlussverlusten in Freiberg führen. Die Konzession für das Nachtbusnetz ende aber 2020. Dann werde man die Anbindung Höpfigheims erneut prüfen.

Auf ein Problem im Umfeld wies Michael Bokelmann (Freie Wähler) hin: Die Linien aus Marbach halten an der Murrer Straße, die Busse nach Höpfigheim an der Volksbank. Was dazu führt, dass die Schüler über den Kreisel sprinten, um den anderen Bus zu bekommen. „Da herrscht kompakter Personenverkehr. Vielleicht braucht es ein Sicherheitskonzept für die Bushaltestellen.“ Nach Fahrplan beträgt die Übergangsfrist zwischen vier und 13 Minuten. Nach Auskunft eines Sprechers des Landratsamtes gebe es bislang keine Informationen zu Gefahren. Die Haltestelle in der Murrer Straße werde von den Bussen der Linien 460, 460A und 461 in Fahrtrichtung Großbottwar bedient. Würde die Haltestelle Volksbank angefahren, müsste der Bus eine Schleife über die Nelkenstraße fahren. Mit Blick auf die Reisezeiten der Fahrgäste werde aber im Busverkehr eine geradlinige Streckenführungen angepeilt, so der Sprecher. Zeitaufwendige Umwege sollen vermieden werden. Die Volksbank wird auch von den Bottwartal-Bussen in Richtung Marbach genutzt. Sie ist auch Endpunkt der Linie 444. Hier werden auch Pausenzeiten abgeleistet. Die Verlegung der Linie 444 zur Haltestelle in der Murrer Straße sei nicht ohne weiteres möglich. Es seien bauliche Maßnahmen erforderlich, zudem müsste eine Wendemöglichkeit für die Busse gefunden werden. Das Landratsamt will aber das Gespräch mit der Stadt suchen.