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WETTBEWERB
Neben Technik zählt der Ausdruck

Ein Bild aus der Vergangenheit: Aufgenommen bei Jugend musiziert im Februar. Daneben der Leiter der Jugendmusikschule Manfred Frank. Archivfotos: Ramona Theiss/Karin Rebstock
Ein Bild aus der Vergangenheit: Aufgenommen bei Jugend musiziert im Februar. Daneben der Leiter der Jugendmusikschule Manfred Frank. Foto: Ramona Theiss/Karin Rebstock
Felix Hauss aus Asperg zeigt sein Können.
Felix Hauss aus Asperg zeigt sein Können.
Beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ werden 108 erste Preise vergeben. 51 Teilnehmer qualifizieren sich für den Landesentscheid.

DITZINGEN. Christine Heimann schlägt den großen Gong und es ist mucksmäuschenstill in der Aula des Schulzentrums Glemsaue. Die Komiteemitarbeiterin des Regionalwettbewerbs von „Jugend musiziert“ verliest Ergebnisse der Wertungsspiele. Ein Dutzend mal macht sie das am Wochenende. Die Künstler und ihre Begleiter warten gespannt, wie ihr kleines Konzert angekommen ist. Ob es gereicht hat für 21 Punkte, also einen ersten Preis. Oder ob sogar die 23-Punkte-Marke geknackt wurde, was die Teilnahme am Landeswettbewerb bedeutet. Maximal können 25 Punkte erreicht werden.

Übers Wochenende treten 220 Musikschüler an. Klavier-, Akkordeon- und Harfenspieler, Sänger, Streicher, Bläser – alle tragen festliche Kleidung. Die Farben Schwarz und Weiß dominieren. Die Jugendlichen haben zusammen mit ihren Musiklehrern Stücke für den Wettbewerb ausgewählt und monatelang geübt. Es zählen nicht nur Technik und Noten. Vor allem der Ausdruck, die Klangvorstellung und Intensität müssen stimmen. „Es ist wie beim Sport“, vergleicht der Ditzinger Musikschulleiter Manfred Frank. Nur mit Disziplin und Trainingswille werde Spitzenleistung erbracht. Das Wertungsspiel sei wie ein Wettkampf. Auf den Punkt müsse die volle Leistung abgerufen werden.

Es sind überwiegend klassische Stücke zu hören. Den Jüngeren bleiben bis zu zehn Minuten sich zu präsentieren, den Älteren maximal 20. Der Zeitplan ist eng getaktet. Jeder einzelne und jedes Ensemble hat nur einen Versuch, die Jury zu überzeugen. Diese besteht aus erfahrenen und renommierten Musikpädagogen und Professoren aus ganz Süddeutschland und Österreich. Nur aus der Ludwigsburger Region stammt keiner, der Neutralität wegen. „Das Niveau der Auftritte ist sehr hoch“, so Frank. Mit den Stücken, die aufgeführt werden, könne man sich jederzeit an einer Musikhochschule bewerben. Aber die wenigsten werden das tun, sondern vielmehr das Instrument zeitlebens als Hobby auf höchstem Niveau pflegen.

Das sehen auch Sophia Walter aus Walheim und Finn Ljepojevic aus Besigheim so. Zusammen mit Pauline Ammann und Felice Ljepojevic haben sie Klarinettenquartette unter anderen von Karl Böhm über ein halbes Jahr lang einstudiert. Immer wieder dieselben Noten. „Manchmal kommt es einem schon zu den Ohren raus“, geben sie zu. Aber die Fortschritte, die man mache, würden motivieren.

Schließlich werden 108 erste Preise vergeben. 51 Musiker dürfen am Landeswettbewerb teilnehmen. Und 19 Musikstücke werden für das Preisträgerkonzert am Sonntag in der Ditzinger Stadthalle ausgewählt.