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Neue Treppe vor Markgröninger Kirche dient gleich als Podium

Rudolf Kürner und Wirtschaftsförderer Andreas Huth.Foto: Alfred Drossel
Rudolf Kürner und Wirtschaftsförderer Andreas Huth. Foto: Alfred Drossel
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Zum Tag der Städtebauförderungen wurde der neu gestaltete Platz vor der Bartholomäuskirche offiziell eingeweiht. Zu diesem Anlass wurden auch die alten Ortsschilder versteigert. Es waren die letzten Amtshandlungen von Bürgermeister Rudolf Kürner.

Markgröningen. In hellem Grau führen 16 überbreite Steinstufen zum Hauptportal der Bartholomäuskirche. Damit hat Markgröningen nun so etwas wie die von Led Zeppelin besungene „Stairway to heaven“. Die Stufen sollen auch zum Sitzen einladen, wie auch die Betonquader auf dem frisch gepflasterten Vorplatz. Hier wird auch bald wieder die Stauferstele stehen, die fast genau vor 20 Jahren enthüllt wurde. Kürner ist sich sicher, dass die helle Treppe, die einige Markgröninger stört, durch Gebrauch schnell Patina annehmen werde. Bodenleuchten lassen die Kirche auch nachts von allen Seiten erstrahlen. Auf den Tag genau war vor acht Monaten der Spatenstich zur Sanierung des Kirchplatzes, erzählte Kürner. Sie ist noch lange nicht der letzte Baustein im Rahmen der Städtebauförderungen. „Mit über 100 Baudenkmalen sind wir und Sie noch lange nicht fertig“, meinte er in Richtung seines Nachfolgers Jens Hübner. Seit 1971 werde dadurch das Stadtbild erhalten, verschönert und Wohnraum in zentraler Lage geschaffen. Die Finanzierung des Programms teilten sich Bund und Länder, die durch kommunale Mittel aufgefüllt werden. Alleine seit 2015 seien in Markgröningen bei einem Rahmen von 2,7 Millionen Euro, 1,6 Millionen an Hilfen geflossen.

Früher an der Stelle ein Friedhof

„Das meiste lief glatt, manche Herausforderungen wurden gemeistert“, freut sich Pfarrer Frank Dettinger. Es habe sich während der Arbeit bestätigt, dass an der Stelle einmal ein Friedhof gewesen sei. Keine Überraschung, aber eine Aufgabe für die Archäologen. Mit dieser Freitreppe seien sich Kirche und Rathaus optisch ein großes Stück nähergekommen. Die Treppe nutzte Kürner erstmals als Podium für die Versteigerung der alten Ortschilder, die nach der Umbenennung in „Schäferlaufstadt“ Ende letzten Jahres demontiert wurden. Bis auf das vom Schönbühlhof. Da hätte die Neufirmierung keinen Platz gefunden, außerdem wurde es wie zwei andere geklaut. Kürner appellierte an die „unehrlichen Finder“ wenigstens das Mindestgebot über 30 Euro anonym im Rathaus abzugeben. Der Erlös komme doch der lokalen Ukrainehilfe zugute.

Gefragt: Schild von der Orthopädischen Klinik

Dann griff der Noch-Bürgermeister zum Hammer und brachte zwölf Schilder unter die Leute. Es kam vor allem auf die Rückseite an, auf der steht, wohin die Reise geht. Bis auf den Weiler Talhausen. „Von dort geht es nirgendwo mehr hin“, scherzte ein gut gelaunter Auktionator. Das höchste Gebot erzielte das Schild aus der Nähe der orthopädischen Klinik. Von dort wird die Entfernung nach Asperg und nach Markgröningen gewiesen. Es brachte am Ende 400 Euro. Insgesamt kamen am Samstag 2390 Euro zusammen.