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Nimet Leone aus Kornwestheim erhält Verdienstorden von Baden-Württemberg

Manfred Lucha hält die Laudatio für Nimet Leone. Foto: Ramona Theiss
Manfred Lucha hält die Laudatio für Nimet Leone. Foto: Ramona Theiss
Sozialminister Manfred Lucha persönlich verleiht der Kulturmittlerin die Auszeichnung – Einsatz für Dialog zwischen Religionen und Kulturen geehrt

Kornwestheim. Der Verdienstorden von Baden-Württemberg ist die höchste Auszeichnung des Landes. „Er ist die öffentliche und sichtbare Anerkennung für Verdienste um das Gemeinwohl“, betonte Sozialminister Manfred Lucha, als er diesen Orden an die Kornwestheimerin Nimet Leone verlieh. „Wir brauchen Menschen wie Sie.“ Die Ehrung gelte ihrem unermüdlichen Engagement und ihrem jahrzehntelangen Einsatz für Integration und Zusammenhalt im Land. Willkommenskultur sei für Nimet Leone gelebte Praxis. Seit 1985 lebe sie in Kornwestheim und ebenso lange sei sie ehrenamtlich aktiv. Unzählige Vereine habe sie ehrenamtlich begleitet, engagiere sich in der kirchlichen Jugendarbeit und in islamischen Kulturvereinen. Leone lebe selbst in einer interkulturellen und interreligiösen Familie. Mit ihren Erfahrungen habe sie sich für den Dialog und den Abbau von Vorurteilen eingesetzt sowie die Basis für gegenseitiges Kennenlernen und zum Austausch geschaffen.

Zwischen Kulturen, Religionen und Sprachen

Leones Initiative sei unter anderem zu verdanken, dass das islamische Zuckerfest am Ende des Ramadan in Kornwestheim gemeinsam mit der evangelischen und katholischen Gemeinde gefeiert werde. Auch habe sie das christlich-muslimische Frauenfrühstück ins Leben gerufen, Kulturreisen zur Völkerverständigung organisiert, sich im Arbeitskreis Asyl engagiert, zählte der Minister weiter auf. Außerdem sei Leone als Kulturdolmetscherin tätig gewesen, habe Alphabetisierungskurse für Frauen organisiert und auch das deutsch-italienische Erziehungsbuch „Auf, Küken!“ ins Türkische übersetzt. Sie lernte zusätzlich Arabisch und begleitete Menschen bei Behördengängen, ins Krankenhaus oder bei Gericht. „In vielen Jahren sorgten Sie dafür, dass die Menschen in Kornwestheim weiter zusammenwachsen, sich gegenseitig respektieren und vertrauen, einander besser verstehen – unabhängig von Herkunft, Alter oder Religion.“

Lob auch von Oberbürgermeisterin Ursula Keck

Der Mut, die Leidenschaft und das Verantwortungsbewusstsein verdienten größten Respekt und Anerkennung, lobte Minister Lucha. Dem schloss sich Oberbürgermeisterin Ursula Keck uneingeschränkt an. „Wir kennen uns seit vielen Jahren und Ihre Arbeit ist für mich aus dem Stadtgeschehen in Kornwestheim nicht wegzudenken“, sagte sie zu Nimet Leone. Mit ihrem interkulturellen Lebenszuschnitt sei die türkischstämmige Kulturwandlerin, Kulturpionierin und Integrationslotsin zwischen drei Kulturen, zwei Religionen und drei Sprachen tätig. „Sie sind ein großes Vorbild für unsere Gesellschaft.“ Leone bereichere durch interkulturelle Kompetenz, eine warmherzige Art und ein feines Gespür für Menschen, für Fremde wie Freunde, für Bekannte wie Unbekannte.