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Mobilität
Pkw-Dichte im Landkreis höher als in Stuttgart

Im Kreis Ludwigsburg gibt es mehr als 335 500 Pkw. Foto: Holm Wolschendorf
Im Kreis Ludwigsburg gibt es mehr als 335 500 Pkw. Foto: Holm Wolschendorf
Die Autostadt Stuttgart liegt bei der Dichte von Personenwagen (Pkw) hinter dem Kreis Ludwigsburg. Zugleich wird der Pkw-Bestand schadstoffärmer.

Ludwigsburg. Wolfsburg nennt sich „Die Autostadt‘‘ und ist auch eine: Genau 1111 Pkw kommen hier auf 1000 Einwohner. „Stuttgart ist in diesem Vergleich höchstens ein Autostädtle‘‘, sagt Obermeister Torsten Treiber von der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart. Laut Bestandsanalyse des Kraftfahrt-Bundesamtes kommen hier 485 Pkw auf 1000 Einwohner. Das ist in einer Bundesliga der Pkw-Dichte Platz 369 von 400 bundesweit ausgewerteten Stadt- und Landkreisen und Stadtstaaten. Alle Landkreise in der Region haben eine höhere Pkw-Dichte als Stuttgart: Der Kreis Ludwigsburg kommt auf 615 Pkw pro 1000 Einwohner. Das ist Platz 222 im Pkw-Ranking und Platz fünf in der Region.

„Das ist keine Überraschung‘‘, sagt Christian Reher, der Geschäftsführer der Kraftfahrzeuginnung. „Denn das gilt seit jeher: Je ländlicher die Region, desto höher der Pkw-Bedarf.‘‘ Die Ausnahme sind Standorte, an denen Autos produziert werden, wie Wolfsburg oder Ingolstadt (Platz 3). Oder der Kreis Böblingen (Platz 109). Stuttgart ist davon wiederum die Ausnahme. Markus Klein, der Ludwigsburger Kreisvorsitzende der Innung, meint: „Vermutlich liegt es daran, dass Menschen, die beim Daimler oder bei Porsche schaffen, lieber im Grünen als in der Stadt wohnen.

Der Pkw-Bestand im Kreis Ludwigsburg wächst derzeit im Jahresvergleich, das ergibt sich aus den Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes: 613 Pkw pro 1000 Einwohner waren es am 1. Januar 2020 genau 615 Pkw pro Einwohner waren es 2021: Das ist in der Bestandsanalyse für 2021 nachzulesen, die das Kraftfahrt-Bundesamt jetzt veröffentlicht hat. Danach betrug zum Stichtag 1. Januar 2021 der Pkw-Bestand im Kreis Ludwigsburg exakt 335581 Fahrzeuge, was einem Zuwachs von 0,70 Prozent entspricht. Das ist nicht die Welt, aber wenigstens haben wir stabile Verhältnisse‘‘, sagt Markus Klein.

Diesel, Benziner, Gas, Elektro (inklusive Hybride). Das ist die Auswahl, nach der das KBA die Fahrzeuge derzeit unterteilt. Die Verbrenner führen, Elektroautos führen noch ein Nischendasein und Lastenräder oder E-Bikes können dem Auto den Platz als Mobilitätsmittel Nummer eins nicht streitig machen, wie die Zahlen zeigen. Die Entwicklung von 2020 bis 2021 sieht so aus: Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Benziner im Kreis Ludwigsburg von 233532 auf 235104 Pkw gestiegen. Das Plus von 1572 Fahrzeugen in dieser Gruppe entspricht einer Zunahme von 0,67 Prozent. Bei den Dieseln ist die Zahl von 91756 auf 87396 Pkw (minus 4360 oder 4,75 Prozent). Zu den 2826 Elektroautos (Vorjahr: 1323/plus 113,6 Prozent) kamen noch 8037 Hybride: Vor einem Jahr waren es noch 4368 gewesen.

Damit sind im Kreis Ludwigsburg 70,06 Prozent der Pkw Benziner, 26,04 Prozent haben einen Dieselmotor und nur der Rest von rund 3,90 Prozent ist mit anderen Motorarten oder Treibstoffen unterwegs. Gasautos sind ein Nischenprodukt. Obwohl die 2149 Gasautos (Vorjahr: 2189) vor allem in der Erdgasvariante durchaus Schadstoffvorteile haben.

„Der Autobestand wird durch die laufende Erneuerung immer schadstoffärmer, selbst wenn der eine oder andere Oldtimer unterwegs ist‘‘, sagt Christian Reher: „Binnen eines Jahres sind im Kreis Ludwigsburg beispielsweise 368 Pkw der alten Euro-1-Norm und weitere 2416 der Euro-2-Norm sowie 2755 der Euro-3-Norm aus dem Verkehr gezogen worden. Macht zusammen 5539 Fahrzeuge dieser Schadstoffklassen weniger. Die Zahl der Pkw mit Euro-4-Motoren hat sich um 6027 auf 75206 verringert. Der Gesamt-Pkw-Bestand wuchs um 2341 Pkw, das heißt, alle verschwundenen Altfahrzeuge wurden durch Neu- oder modernere Gebrauchtfahrzeuge ersetzt. „Ein Trend weg vom Auto ist in der Region nicht zu erkennen, nicht einmal in Stuttgart. Allerdings zeigt der bundesweite Vergleich, dass die Menschen sehr gut einschätzen können, welches Mobilitätsmittel sie einsetzen. Aber ohne Auto kommt kaum ein Haushalt aus“, sagt Obermeister Treiber.