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Einweihung
Platz für Weinberg-Geräte

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Viel Platz gibt es in der neuen Schuppenanlage an der Bundesstraße 27 in Besigheim.Foto: Alfred Drossel
Eigentümergemeinschaft investiert rund 800 000 Euro in eine neue Schuppenanlage an der B 27

Besigheim. Es war ein schwieriger Genehmigungsprozess zum Bau der Gemeinschaftsschuppenanlage an der Bundesstraße 27, am Ortseingang Besigheim von Bietigheim kommend, weil der Bauplatz in einem Naturschutzgebiet liegt. Doch jetzt ist die Anlage fertig, die 20 Schuppenteile sind bezogen. Am Samstag wird die Anlage offiziell eingeweiht. Interessierte können sie dann besichtigen.

„Besigheim“ steht auf einem Schild, das an der Giebelseite der neuen Anlage angebracht wurde. Vor vielen Jahren hat ein Eigentümer eines Schuppenteils das Schild vom Bahnhof in Besigheim gerettet, das damals im Zuge einer Renovierung ausgetauscht worden war. Lange Zeit lag das Schild bei ihm in der Garage, jetzt hat es einen Ehrenplatz gefunden. Es macht deutlich, dass es sich bei den Schuppen um eine Gemeinschaftsanlage handelt.

Eigentümer konnte jedoch nur werden, wer mindestens 25 Ar Weinberge oder 50 Ar landwirtschaftliche Flächen oder Streuobstwiesen bewirtschaftet. Für die Schuppenanlage waren lange Zeit mehrere Standorte im Gespräch. Schließlich einigte man sich auf den jetzigen Platz.

Für den Verlust der Streuobstbäume hatte das Landratsamt jedoch einen Ausgleich gefordert. Deshalb wurde das Projekt jahrelang immer wieder verzögert. Für die insgesamt 25 hochstämmigen Obstbäume, die dem Bau der Anlage zum Opfer fielen, muss nun Ersatz geschaffen werden.

Jeder Eigentümer eines Schuppens muss deshalb zwei Bäume pflanzen. In der Nähe der Schuppen werden außerdem 30 neue Bäume gesetzt. Ein Teil der Bäume wird auch im Wasen, hinter dem Freibad, gepflanzt, wie Erster Beigeordneter Klaus Schrempf betont. Die Schuppenanlage müsse in die Landschaft eingebunden werden, das sei teilweise schon geschehen.

Auch der Naturschutz stellte Forderungen: Für den Fall eines Hochwassers musste die Stadt eine Fläche ausweisen, in die das Wasser der Enz ausweichen kann. Sie wird auf der anderen Talseite angelegt und soll zugleich als Ausgleichsfläche für das Gelände dienen, das für den Bau des neuen Parkhauses an der Enz benötigt wird.

Der Gemeinderat von Besigheim hatte das Baugesuch für die Errichtung von 20 Schuppenteilen in drei großen Schuppen bereits im Oktober 2014 genehmigt. Das Interesse unter den Nebenerwerbslandwirten war damals groß. Sie wollen dort ihre Gerätschaften wie Zuber, Spritzgeräte und Schlepper unterbringen. Der Obst-, Garten- und Weinbauverein sicherte sich ebenfalls einen Schuppenteil. Erster Beigeordneter Klaus Schrempf ist so etwas wie der Motor des Projektes, er ist jetzt Vorsitzender der Eigentümergemeinschaft. Später kamen dann Walter Reuschle, Walter Zeyhle als Kassier und Markus Spahr dazu. Besonders froh ist Schrempf, dass die Kosten von rund 800 000 Euro eingehalten werden können. Das Grundstück wurde von der Stadt übernommen.

Am Samstag um 11 Uhr wird die Anlage eingeweiht. Dann besteht auch die Möglichkeit, die neuen Schuppen zu besichtigen. Zur Feier des Tages kann auch eingekehrt werden.