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Rat äußert Wunsch nach mehr Parkplätzen

Im Hauptgebäude des Schlosses sollen künftig unter anderem die Patienten untergebracht werden. Foto: Alfred Drossel
Im Hauptgebäude des Schlosses sollen künftig unter anderem die Patienten untergebracht werden. Foto: Alfred Drossel
Im Freudentaler Schloss eröffnet eine Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie – Bauherr stellt im Gremium seine Pläne vor

Freudental. Damit im Freudentaler Schloss eine Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie eröffnen kann, sind in den historischen Gebäuden einige Umbauten und Sanierungen erforderlich. Der dafür nötigen Baugenehmigung haben die Gemeinderäte nun ihr Einvernehmen erteilt. Gesprächsbedarf sehen sie aber noch bei den Parkplätzen.

Erste Arbeiten am Freudentaler Schlossareal laufen bereits. Doch bisher nur solche, für die keine Baugenehmigung notwendig ist. Schon bald können Umbau und Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude aber im großen Stil starten – denn am Mittwochabend haben die Gemeinderäte ihr Einvernehmen zur Baugenehmigung erteilt. Bürgermeister Alexander Fleig stellte zunächst vor, was genau der Bauherr plant. Wie mehrfach berichtet, wollen die Wohninvest Holding aus Fellbach und die Dr. Karsten Wolf AG im Schloss eine Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie einrichten. „Hierbei geht es um direkte sowie präventive Behandlungsmethoden im Fall von beispielsweise Depressionen oder Ängsten“, erläuterte der Bürgermeister.

Im Hauptgebäude sollen Einzel- und Doppelzimmer für etwa 70 Personen entstehen, außerdem eine Küche und ein Speisesaal. Weitere Flächen dort sind als Therapie-, Aufenthalts- und Büroräume vorgesehen. In den Nebengebäuden – die alle genutzt werden – sind unter anderem zusätzliche Therapieangebote, der Empfang, Büros, eine Boutique und Ruhebereiche geplant. „Das entspricht unserem Ansinnen, die historischen Gebäude dauerhaft zu nutzen und zu erhalten“, fasste Alexander Fleig die Meinung des Gremiums zusammen. Mehrheitlich erteilten die Gemeinderäte dazu ihr Einvernehmen. Ebenso wie zum geplanten schmiedeeisernen Tor, das das Schloss zur Schlossstraße hin abgrenzen soll und maximal 1,80 Meter hoch sein darf. Norbert Schmatelka (Bürgergruppe) sprach von einer ambitionierten Planung beim Hauptgebäude, skeptisch zeigte er sich bei der Nutzung der Nebengebäude. Er glaube nicht, dass es ohne Neubauten gehe, wie vom Bauherrn bisher geplant. „Binnen Jahresfrist rechne ich hier mit neuen Ideen“, sagte er.

Mehr Diskussionsbedarf gab es bei den geplanten Parkplätzen. Hier verweigerten die Gemeinderäte ihre Zustimmung zur Planung, weil es noch einige offene Fragen zu klären gebe. Insgesamt 37 Stellplätze hat der Bauherr auf dem Schlossgelände vorgesehen, das sind sechs mehr als eigentlich nötig. Doch den Freudentalern ist das zu wenig. Der Bürgermeister formulierte die „dringende Bitte, möglichst viele Parkplätze zu schaffen“. Gemeinderat Helmut Schrenk (Bürgergruppe) glaubt, dass die vorgesehenen Parkplätze nicht für Klinikpersonal und -gäste ausreichen würden. Wie berichtet, sollen im Schloss später einmal rund 100 Beschäftigte arbeiten. Hier müsse man dringend auf den Bauherrn einwirken, das Gelände gebe mehr Stellplätze her.

Was genau ist bisher vorgesehen? Ein neuer Parkplatz für 14 Autos samt Zufahrt ist zwischen Forst- und Kesselhaus geplant. Außerdem elf weitere Parkplätze im Bereich der Kegelbahn. Genau dazu haben die Gemeinderäte aber noch Fragen, beispielsweise zur Zufahrt, die über die Bietigheimer Straße vorgesehen ist. Eben jene Straße, die das Land im nächsten Frühjahr sanieren möchte. Diese elf Stellplätze befinden sich außerdem im Park und damit in einer ausgewiesenen Bauverbotsfläche. Über diese Punkte müsse man noch sprechen, so Fleig. Klärungsbedarf gebe es auch noch bei der Feuerwehrzufahrt. Er sei nicht grundsätzlich gegen diese Stellplätze, betonte der Bürgermeister, nur müsse man zunächst für die noch offenen Fragen eine Lösung finden. Einstimmig versagten die Gemeinderäte deshalb ihre Zustimmung zur Parkplatzplanung.

„Das entspricht unserem Ansinnen, die historischen Gebäude dauerhaft zu nutzen und zu erhalten.“

Alexander Fleig
Bürgermeister