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Energiekosten
Rekordpreissprung beim Sprit trifft die Fahrer im Kreis Ludwigsburg

Beim Blick auf die Displays an den Tankstellen trauen die Autofahrer wegen der Preissprünge ihren Augen nicht mehr. Foto: Swen Pförtner/dpa
Beim Blick auf die Displays an den Tankstellen trauen die Autofahrer wegen der Preissprünge ihren Augen nicht mehr. Foto: Swen Pförtner/dpa
Die Spritpreise, die die Autofahrer im Kreis Ludwigsburg wie auch deutschlandweit seit längerer Zeit schon beunruhigen, kennen derzeit kein Halten mehr. In der vergangenen Woche sind sie so schnell gestiegen wie noch nie. Und es zeichnet sich ab, dass Tanken noch teurer werden könnte.

Ludwigsburg/München. Die Spritpreise kennen nur eine Richtung, steigen in nie gekannter Geschwindigkeit. In nur einer Woche hat sich Diesel je Liter um 39,4 Cent verteuert, wie der Autoclub ADAC am Mittwoch mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete der Kraftstoff 2,150 Euro pro Liter. Super E10 legte auf Wochensicht um 27,6 Cent auf 2,103 Euro zu. Alleine von Montag auf Dienstag hatten Diesel um zwölf und E10 und zehn Cent zugelegt. Und damit ist das Ende noch nicht erreicht: Am Mittwoch zeichnete sich der nächste kräftige Anstieg ab. Zum Mittag lag Diesel elf, Super E10 acht Cent über dem Vergleichszeitpunkt des Vortags. „Die aktuelle Entwicklung am Ölmarkt gibt diesen Anstieg eigentlich nicht her“, hieß es dazu vom ADAC.

Die Autofahrer im Kreis Ludwigsburg schocken diese Preissprünge dennoch. So kostete Super E10 am Nachmittag bei Aral zwischen 2,1599 Euro je Liter in Möglingen und 2,239 Euro in Ludwigsburg, bei Shell in Tamm 2,189 Euro und in Freiberg 2,249 Euro. Bei Total Energies Hoffmann Tankstellen und Jet in Ludwigsburg wiesen die Displays 2,199 Euro aus, bei Avanti 2,189 Euro. Für Super Plus musste man im Landkreis zwischen 2,319 und 2,339 Euro zahlen. Die Dieselpreise hatten in der Region vor Tagen schon die für Super E10 hinter sich gelassen. Noch relativ günstig kamen die Diesel-Fahrer bei HEM in Kornwestheim und bei Avanti in Ludwigsburg weg, da kostete der Liter Diesel 2,239 Euro. Auf den Displays von Hoffmann Tankstellen in Ludwigsburg wurde je Liter ein Preis von 2,279 Euro angezeigt, und bei Total Energies 2,289 Euro. Bei Jet und Agip in Ludwigsburg kostete der Liter da schon 2,309 Euro. Shell in Tamm folgte da mit 2,319 Euro und 2,339 Euro in Ludwigsburg. Spitzenreiter war am Nachmittag Aral mit Literpreisen zwischen 2,379 Euro in Kornwestheim und 2,399 Euro in Ludwigsburg. Allerdings haben die Marken-Tankstellen keinen Einfluss auf die Preise, da diese von den Konzernzentralen aus gesteuert werden.

Lesen Sie hier alle Fragen und Antworten zu den steigenden Spritpreisen

Grundsätzlich sind die Ölpreise der Haupttreiber des Preisanstiegs beim Sprit. Diese sind im Zuge des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland nach oben geschnellt. Am Mittwoch schwankten die Ölpreise stark. Am frühen Nachmittag lag der Preis der für Europa wichtigen Sorte Brent mit 124,45 Dollar je Fass (159 Liter). Das waren 3,53 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 3,45 Dollar auf 120,25 Dollar. Die Ölpreise entfernten sich so etwas von ihren am Montag erreichten mehrjährigen Höchstständen. Der starke Dollar verstärkt aber den Preisanstieg zusätzlich, da Öl in Dollar gehandelt wird und deutsche Käufer in Euro bezahlen. Hinzu kommt die derzeit starke Nachfrage nach Heizöl.

Auf Jahressicht ist der Anstieg bei den Spritpreisen gewaltig: Im März vergangenen Jahres hatte Diesel noch 1,315 Euro pro Liter gekostet und Super E10 1,454 Euro. Das befeuert auch die Debatte um Entlastungen der Verbraucher. Der ADAC hat dazu zuletzt eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Kraftstoffe und Heizöl ins Spiel gebracht. Auch Politiker verschiedener Parteien forderten Entlastungen für die Bürger durch Anpassungen bei der Mehrwertsteuer oder Änderungen bei der Pendlerpauschale. Ein großer Teil des Kraftstoffpreises an der Zapfsäule sind Steuern und Abgaben.

Der ADAC rät Fahrern, nicht morgens, sondern abends zu tanken. Zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr sind die Treibstoffe am günstigsten. So ließen sich bis zu sieben Cent je Liter sparen.