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Große Feste
Schäferlauf und Pferdemarkt auf der Kippe

Fester Bestandteil des Schäferlaufs in Markgröningen: Die Tänze auf dem Stoppelfeld. Archivfoto: Alfred Drossel/LKZ
Fester Bestandteil des Schäferlaufs in Markgröningen: Die Tänze auf dem Stoppelfeld. Foto: Alfred Drossel/LKZ
Städte wollen möglichst schnell entscheiden – Markgröningen spricht sich ab – Dem Bietigheimer Festwirt fallen große Veranstaltungen weg

Markgröningen/ bietigheim-bissingen. Die Vorgaben der Bundesregierung sind eindeutig: Bis Ende August finden keine größeren Veranstaltungen statt. Und dazu gehört auch der Markgröninger Schäferlauf. Für Rudolf Kürner, Bürgermeister von Markgröningen, bedeutet dies, er und der Gemeinderat müssen entscheiden, ob der große Schäferlauf in diesem Jahr stattfindet.

Einen solchen Umstand gab es bisher noch nie. Lediglich in Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkriegs hat der Schäferlauf nicht stattgefunden. So auch in den Jahren von 1939 bis 1946. Anschließend wurde die Veranstaltung auch mit den Heimatvertriebenen, beispielsweise aus dem Sudetenland, wieder neu aufgebaut.

„Der Schäferlauf ist für Markgröningen extrem wichtig. Nicht nur in Sachen Tourismus. Der Schäferlauf gehört zu Markgröningen. Wir stehen in Verbindung zu Ludwigsburg, Bietigheim und dem Gesundheitsamt und versuchen eine Lösung zu finden. Es wird eine sehr schwere Entscheidung, die wir sicherlich nicht leichtfertig fällen“, sagt Bürgermeister Kürner. Die Vorbereitungen laufen weiter. Die Disziplin der Menschen über die Osterfeiertage gebe Mut, doch noch sei nichts entschieden.

Auch der Termin des Bietigheimer Pferdemarktes steht auf der Kippe. Während Festwirt und Generalunternehmer Karl Maier davon ausgeht, dass der Pferdemarkt nicht stattfinden wird, weil der Vorlauf schon jetzt beginnen müsste, weist Sprecherin Anette Hochmuth darauf hin, dass die Stadt sehr rasch eine Entscheidung fällen werde. Totalausfall oder eine zeitliche Verschiebung ? Vieles spricht dafür, dass eines der größten Volksfeste des württembergischen Unterlandes 2020 nicht stattfinden wird.

Die Geschichte des Bietigheimer Pferdemarktes beginnt im Jahr 1792. Damals erteilte Herzog Carl Eugen von Württemberg die Konzession für einen Ross- und Viehmarkt. Dieser wurde erstmals am 1. März 1793 im Bereich des heutigen Steigerturmplatzes abgehalten. Seit 1925 findet der Bietigheimer Pferdemarkt in seiner heutigen Form statt. Am 2. September 1949 wurde der Bietigheimer Pferdemarkt nach der kriegsbedingten Unterbrechung wiederbelebt.

Seither lockt er jedes Jahr Zehntausende Besucher an. Nur einmal in dieser Zeit fand der Pferdemarkt nicht an seinem angestammten Termin am ersten Septemberwochenende statt, sondern später, weil 1989 die Landesgartenschau in Bietigheim-Bissingen stattfand und der Platz für die Pferdeprämierungen von der Phänomena belegt war.

Für Festwirt Karl Maier läuft es dieses Jahr nicht gut. Sein Traditionsunternehmen Göckelesmaier stellt bei sechs Volksfesten ihr großes Zelt auf. Maier geht davon aus, dass neben dem Heilbronner Volksfest und dem Volksfest in Balingen auch das Cannstatter Volksfest von den Auswirkungen der Coronakrise betroffen sein wird. „Dann stehen wir bei Null“, sagt Karl Maier.