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BILDUNG
Schüler testen viele Berufsfelder

Köpfchen und Kreativität waren bei den „Koobo“-Projekten gefordert. Das ist ein freiwilliges Angebot zur beruflichen Orientierung für Schüler. 2018 beteiligten sich 14 Schulen im Landkreis daran. Jetzt wurden die einzelnen Projekte präsentiert.

ASPERG. Bildungsträger ist der Internationale Bund (IB) in Asperg. Elf Mitarbeiter begleiteten als Kooperationspartner insgesamt 28 Projekte. Dazu kamen weitere Partner. Die Grundidee ist, den ganzen Weg zu gehen, von der Idee bis zur Realisierung. Das Ganze findet außerhalb des Unterrichts statt, in der Regel an zwei Stunden in der Woche. „Entscheidend ist, dass die Schüler dabei möglichst viele Berufsfelder kennenlernen“, sagt Petra Krüger, Betriebsleiterin des IB in Asperg.

„Koobo“ steht für kooperative Berufsorientierungen. Das Programm gibt es seit 2015 und wird aus Mitteln des europäischen Sozialfonds und der baden-württembergischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gefördert. Dabei werden die Kosten des Bildungsträgers übernommen, die Sachkosten für das Projekt und auch Exkursionen gesponsert. Möglichst breitgefächert sollen die Kinder und Jugendlichen Berufsluft schnuppern, eigene Talente entdecken und Kontakte zu möglichen Ausbildungsbetrieben knüpfen. Dazu kommt die Erfahrung von Teamarbeit. „Das kann kein Algorithmus oder Roboter ersetzen“, meint Matthias Herb-Seiffert vom Kultusministerium, das „Koobo“ initiiert hat. Der Ludwigsburger Schulamtsleiter Hubert Haaga zeigte sich begeistert vom breiten Spektrum der Angebote, die vom kabellosen Lautsprecher fürs Smartphone aus Holz bis hin zu Fair Trade auf dem Pausenhof reichten.

So suchten Siebtklässler von der Schule auf dem Laiern in Kirchheim Kontakt zu Senioren im DRK-Heim. Sie lernten, mit welchen Einschränkungen ältere Menschen zurechtkommen müssen, wie man sie dabei unterstützen kann. Sie gestalteten Nachmittage mit Spielen, Vorträgen und Musik, organisierten Bastelangebote und entwickelten ein Theaterstück. Der Kontakt war eine Bereicherung für beide Seiten. Eine andere Gruppe derselben Gemeinschaftsschule baute zusammen mit dem Geschichtsverein, einer Korbflechterin und einem Schreiner „Fast Food“ im Mittelalter: einen Backofen für Brot auf einem einachsigen Handwagen.

Eine Klasse der Ludwigsburger Hirschberg- Schule ließ sich vom Architekten Antoni Gaudi inspirieren und verschönerte einen Schuppen am Schulhof mit einem Mosaik nach eigenen Entwürfen. In der Alleenschule wurde eine Radwerkstatt aufgebaut.

Schüler der Theodor-Heuglin-Schule in Ditzingen verwandelten verwilderte Parzellen einer nahe gelegenen Schrebergartenanlage wieder in Nutzgärten. Mitarbeiter der Stadtgärtnerei unterstützten sie, eine Biolandwirtin gab Tipps. Andere befassten sich mit technischen Fragen, Senioren am Guldenhof wurden besucht und unterhalten, fair gehandelte Produkte wurden an der Schule verkauft. An derSchwieberdinger Glemstalschule wurden Café und Werkstatt eingerichtet. Die Realschule des IB Asperg beteiligte sich mit zwei Projekten zum Stadtjubiläum.

An der Hanfbachschule in Möglingen eröffneten Schüler einen Shop, eine andere Gruppe drehte einen Trickfilm. An der Erich-Kästner-Realschule in Steinheim wurde ein Jahrbuch entwickelt. An der Aurainschule in Bietigheim und an der Friedrich- Schelling-Schule in Besigheim wurden Schülerfirmen gegründet. Die Bietigheimer Waldschule beschäftigte sich ebenfalls mit Senioren. In der Schule am Steinhaus wurden Instrumente gebaut und ein Naturprojekt gestartet. An der Schlossbergschule in Vaihingen wurde ein Gartenprojekt angestoßen, Realschüler bauten Möbel.

„Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, meint Petra Krüger vom IB. Man lasse den Ideen freien Lauf, helfe bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstütze mit fachlichem Rat bei der Planung und Umsetzung der Projekte, „damit am Ende für die Schüler auch ein Erfolgserlebnis steht“.