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Benefizrennen
Tausendfache Hilfe auf zwei Rädern

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Bergauf, bergab geht es auf dem 20 Kilometer langen Rundkurs. Fotos. O. Bürkle
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Mit dabei sind auch Prominente wie Tatort-Kommissar Richy Müller (von links, daneben Organisator Heinz Betz), Triathletin Ricarda Lisk, Skispringer Alexander Herr und Rennradler Stefan Steinweg.
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Neu: die DKMS-Registrierungsaktion.
Zusammen mit Prominenten aus Sport und Kultur treten am Tag der Deutschen Einheit viele Hobbyradler beim 12. Lila Logistic Charity Bike Cup an

Ditzingen. Radsportlegenden wie Roger Kluge oder Stefan Schumacher, aber auch andere Sportgrößen wie das frühere Ski-Ass Frank Wörndl oder Beachvolleyballer Jonas Reckermann und Stars wie Tatort-Kommissar Richy Müller oder Peter Freudentaler, Sänger und Songwriter von Fools Garden, haben sich am Mittwoch ein Stelldichein im Strohgäu gegeben. Wobei: gestanden wurde eher weniger. Denn diese Prominenten waren Kapitäne von 19 Teams, die sich auf den knapp 20 Kilometer langen Rundkurs des Benefiz-Radrennens Charity Bike Cups gemacht haben.

Die Strecke mit Start und Ziel am „Heimerdinger Plateau“ hat es in sich, sie führt durch den Ort rüber nach Hemmingen, runter nach Eberdingen und wieder hoch. Die sportlich Ambitionierten drehen beim „Lila Race“ vier Runden, die, die es gemütlicher angehen lassen bei der „Lila Tour“ – benannt nach dem Hauptsponsor – nur drei Runden. Organisiert wird das Rennen von der Radsportakademie in Bad Wildbad um Heinz und Patrick Betz sowie Gregor Braun. Neu war die Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS in der Heimerdinger Sporthalle. Denn es sollte diesmal noch mehr Gutes getan werden. „Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, Leben retten zu können“, sagte Patrick Betz

Die ersten eineinhalb Runden wird im Pulk um die Mannschaftskapitäne herum gefahren. Es wird geplaudert. Nach einem Stopp in Eberdingen wird dann aus der gemütlichen Ausfahrt ein scharfes Rennen über weitere 2,5 Runden. Wer jetzt mithalten will, muss mächtig in die Pedale treten – wird aber zur Belohnung von den Zuschauern entlang der Strecke kräftig angefeuert. Das Tempo verschärft sich zusehends und das Feld zieht sich zusehends auseinander, vor allem am 1,2 Kilometer langen Anstieg hoch zu Start und Ziel trennt sich die Spreu vom Weizen. Dieser „Col de Heimerdingen“ ginge auch bei der Tour de France als Berg durch. Von den Teilnehmern bekam er den Titel „Sauerberg“. Die Besten stürmen den Gipfel mit 40 Stundenkilometern. Mit doppelter Geschwindigkeit geht’s den Panoramaweg nach Eberdingen runter.

Die Radsport-Profis fordern die Amateure mit kurzen Zwischensprints heraus, passen sich ansonsten aber ihrem Team an. Wer dranbleiben möchte, muss sich dennoch anstrengen. Die meisten sind leidenschaftliche Fahrer, die mit oft sündhaft teuren Rädern tausende Kilometer im Jahr herunterstrampeln. Zum einen wollen sie sich körperlich fit halten, zum anderen den Alltag und den Beruf für ein paar Stunden in der Woche ausblenden.

Deutlich entspannter geht’s bei der 60 Kilometer langen Lila Tour zu, die nur drei Mal über den Rundkurs führte. Und die absolvierten manche sogar mit E-Bikes. Eine Unterstützung, die bei einem normalen Radrennen verpönt wäre – doch für Hilfsprojekte ein willkommenes Geschenk.