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Einwohnerversammlung
Tempo 40 in der Dorfstraße

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Proteste gegen den LKW-Verkehr in Ochsenbach. Fotos: Alfred Drossel
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Tempo 40 gilt ab jetzt in der Dorfstraße.
Landratsamt ordnet Geschwindigkeitsbeschränkung in Ochsenbach an – Stadt wird überrascht

sachsenheim. Bei der diesjährigen Einwohnerversammlung hat das Thema Verkehr in der Ochsenbacher Dorfstraße die anderen Themen überlagert, obwohl Bürgermeister Horst Fiedler eine überaus umfangreiche Bilanz der verschiednen Themenbereiche im gesamten Stadtgebiet vorgelegt hat.

Zwischen Stadt und Bürgerinitiative Ochsenbach gelang ein Schulterschluss, obwohl es erstmals in der Geschichte der Stadt Protestplakate vor der Versammlungshalle gab.

Das Ludwigsburger Landratsamt hat die Stadtverwaltung überrascht, indem es eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Dorfstraße auf 40 Stundenkilometer angeordnet und durch Schilder manifestiert hat. Stadt und Bürgerinitiative wollen aber eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer.

Anwohner befürchten, dass bei dem neuen Konzept Parkplätze vor den Häusern wegfallen. Das konnte Bürgermeister Horst Fiedler nicht ausschließen, weil auch bei einem neuen Konzept die Straßenverkehrsordnung zugrunde gelegt werde. Und da sei das Parken auf Gehwegen nur eingeschränkt möglich.

Eine Zauberformel gebe es nicht zur Lösung des Verkehrsproblems, sagte Fiedler und verwies darauf, dass nicht alle Ergebnisse der Untersuchung vorliegen würden. Bei Straßensperrungen und Umleitungen müsse man genau hinschauen, um den Verkehr nicht zum Nachteil anderer Stadtteile oder Nachgemeinden zu verlagern.

Den mehrfach geforderten Zebrastreifen in der Dorfstraße schloss der Bürgermeister wegen des zu geringen Verkehrsaufkommens aus. Wie das Konzept aussehen werde, ob es zu einem Einbahnverkehr oder gar zu einer Blockabfertigung für Lastwagen komme, wisse man noch nicht. Lob bekam der Schultes von der Bürgerinitiative dafür, dass die Stadt einen Vertreter zu den Sitzungen der Bürgerinitiative schicken wird.

Neben dem Verkehr wurde das Thema Asyl-und Flüchtlingsproblem mehrfach angesprochen. Die Stadt wolle an dem kleinteiligen Konzept festhalten und alle Stadtteile gleich behandeln. 4,5 Millionen Euro gebe die Stadt für Flüchtlingsneubauten aus und eine weitere Million Euro zum Kauf von Objekten für die Anschlussunterbringung. Lob gab es von mehreren Stellen für die Asylbetreuung ehrenamtlich tätiger Bürger.

Der Bürgermeister hat die Erfahrung gemacht, dass es immer nur bei Planungen zu Anwohnerprotesten komme. Seien die Menschen erst einmal da, gebe es so gut wie keine Probleme mehr. 200 Flüchtlinge muss die Stadt in diesem Jahr noch aufnehmen. Das Flüchtlingsproblem bleibe eine Herausforderung für die Stadt, und ihre Bürger sagte Fiedler.

In seinem Bericht „Zur Lage der Stadt“ bilanzierte der Bürgermeister vollendete Objekte, Vorhaben und Planungen. Das 8,5 Millionen-Projekt Schlosssanierung spielt in der öffentlichen Wahrnehmung derzeit so gut wie keine Rolle. Die Kirbachtäler interessieren sich für Planungen von einem Pflegeheim, für schnelleres Internet und Sanierungsprogrammen.

Die chinesische Dirigentin Yuman Xiao gab mit dem Musikverein Eingangs den Takt vor in der Sonnenberghalle. Ortsvorsteher Reiner Weiß ist der Dialog zwischen Bürgern und Stadt wichtig. Die Landfrauen hatten Fingerfood für die mehrstündige Veranstaltung vorbereitet. Das Interesse der Sachsenheimer aus allen Stadtteilen war so groß, dass nicht alle Sitzplätze fanden.