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schnellbahnstrecke
Umleitung ab Karfreitag

Ab Karfreitag abends fahren die schnellen Züge über die alte Strecke und durch Bietigheim-Bissingen. Auch über Ostern wird an der Schnellbahnstrecke gearbeitet.Foto: Alfred Drossel
Ab Karfreitag abends fahren die schnellen Züge über die alte Strecke und durch Bietigheim-Bissingen. Auch über Ostern wird an der Schnellbahnstrecke gearbeitet. Foto: Alfred Drossel
Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart wird vom 10. April bis 31. Oktober zur Sanierung voll gesperrt

kreis ludwigsburg. Am Abend des Karfreitags wird die Schnellfahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim in beiden Richtungen bis zum 31. Oktober gesperrt. Wie ein Bahnsprecher gestern erklärte, werde am Zeitplan trotz Coronakrise festgehalten. Die schnellen Züge fahren ab Freitagabend auf der alten Westbahnstrecke über Mühlacker-Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg.

Auf der Schnellbahnstrecke sind laut Deutsche Bahn jährlich rund 24 Millionen Reisende unterwegs. Täglich sollen es 66.000 sein. Für sie bedeutet die Sperrung einen Zeitverlust und einen größeren Aufwand. Besonders betroffen sind Berufspendler – auch auf den Nebenstrecken.

Was lange angekündigt war, wird nun umgesetzt: Die 28 Jahre alte Trasse wird saniert und ist deshalb über ein halbes Jahr lang nicht befahrbar. Zwischen Mannheim und Stuttgart braucht ein ICE heute weniger als 40 Minuten. Diese Fahrzeit wird sich während der Sanierung deutlich verlängern.

Von Heidelberg nach Stuttgart rechnet die Bahn mit einem Plus von 30, zwischen Stuttgart und Mannheim mit einem Plus von 45 Minuten. Auf den Ersatzstrecken über Mühlacker-Bietigheim-Bissingen-Ludwigsburg müssen die Züge oft langsamer fahren, außerdem können insgesamt nicht so viele Bahnen eingesetzt werden. In einem akribisch ausgetüftelten Plan müssen 190 Kilometer Gleise, 54 Weichen und 400.000 Tonnen Schotter ausgewechselt werden. Kosten soll die Sanierung 183 Millionen Euro – Geld, das überwiegend der Bund zahlt.

Projektleiterin ist Anke England. Sie bereitet die Sanierung seit fünf Jahren vor. Baufirmen, Logistiker und Bauüberwacher hören auf ihr Kommando. „Wir halten mit eiserner Hand an dem Plan fest“, gibt sich England optimistisch.

Im Karlsruher Stadtteil Durlach hat die Bahn für die Baustelle ein Materiallager angelegt. Weichen werden in Karlsruhe vormontiert und dann auf Güterwagen hochkant an Ort und Stelle transportiert. Jede Weiche werde schon jetzt so gestapelt, dass sie zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle und in der richtigen Richtung verbaut werden könne, sagt England.

Auf der Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim fahren derzeit täglich 185 Fern- und mehr als 20 Güterzüge. Wegen dieser hohen Belastung würden normale Reparaturen nicht mehr ausreichen, sagt die Bahn.

Die schnellen Züge werden an keinem Bahnhof an der alten Strecke halten. Auch an den Bahnhöfen Mühlacker und Vaihingen werden nur einzelne Züge stoppen. Eine Anbindung gebe es über die ähnlich schnellen IRE-Züge Karlsruhe–Stuttgart.

Die Generalsanierung der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Mannheim gehört zu fünf großen Erneuerungsprojekten der Bahn.