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Schooljam
„Unperfekt“ gehört zu Deutschlands Besten

Nicht nur Bandkollegen, sondern auch Freunde: die Band „Unperfekt“ mit Lehrerin Hanna Haller. Foto: Alfred Drossel
Nicht nur Bandkollegen, sondern auch Freunde: die Band „Unperfekt“ mit Lehrerin Hanna Haller. Foto: Alfred Drossel
Schülerband der Besigheimer Schule am Steinhaus kommt bis ins Finale des „Schooljam“

Besigheim. Als einzige Band aus dem süddeutschen Raum hat es „Unperfekt“, die Schülerband des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Schule am Steinhaus, ins Finale des „Schooljam“ geschafft. Zwar hat es im Vergleich mit den neun besten Schülerbands nicht für den ersten Platz gereicht, doch das tut der Begeisterung der zehn Besigheimer Schüler keinen Abbruch. Im Gegenteil: Sie proben fleißig weiter – und schreiben auch neue Lieder.

„Zurzeit stehen wir eher auf Rap“, sagt Marilena. Aber generell lässt sich die Musik der Schülerband nicht auf ein Genre festlegen. Wobei allen bislang geschriebenen Songs – Montagsgeister, Schwarzes Loch, Schule nervt, Herzschlag und Unperfekt – zwei Dinge gemein sind. „Unsere Lieder haben immer Inhalt und wir singen deutsch“, sagt Hanna Haller. Die Lehrerin betreut die Schülerband, die aus der Musik-AG entstanden ist. Haller war es auch, die die Band 2016 erstmals zum Wettbewerb angemeldet hatte.

Voraussetzung für die Teilnahme war ein eigener Song, der als Demoversion an die Veranstalter von „Schooljam“ geschickt werden musste. Das erste Lied hieß „Unperfekt“, eine Strophe daraus lautet: „Ich sitze in der Schule, spür meine Fehler, der Lehrer zeigt sie mir Blatt für Blatt, bin der Gejagte unter Gejagten, die Pfeile, sie sitzen, ich fühl mich matt. Ich bin unperfekt, habe mich bisher versteckt. Wir sind unperfekt, heute werden wir entdeckt ...“ Und nach diesem Song – „unserem ersten Hit“ – hat sich die Band dann auch benannt.

Nachdem die Besigheimer dreimal in Folge im Regio-Finale in Stuttgart waren, hat es nun dank einer Wildcard bis ins Finale gereicht. „Wir haben die Tage davor pausenlos darüber geredet“, erklärt Domenik, wie aufgeregt sie alle waren. Zumal das Finale bei der Musikmesse Frankfurt stattgefunden hat, „das Zelt war riesig“. Als sie dann aber auf der Bühne standen, war die Nervosität schnell verflogen. „Sie sind wie Profis gewesen“, sagt Hanna Haller. Derzeit gehören zu „Unperfekt“ zehn Schüler zwischen elf und 15 Jahren: Marilena, Domenik, Daham, Arnalda, Mia, Alex, Stella, Kevin, Davidson und Gabriele. Einige von ihnen singen und spielen seit zwei, drei Jahren in der Gruppe, andere sind erst seit diesem Schuljahr dabei. Die Songs werden gemeinsam geschrieben, wobei es momentan eine Aufteilung gibt, wie Marilena sagt: „Wir vier Mädchen schreiben derzeit die neuen Songs.“ Die anderen kümmern sich um die Melodien. Als Instrumente stehen Klavier, Schlagzeug, Bass, E-Gitarren und Trommeln zur Verfügung.

Wie die Absprache innerhalb der Band funktioniert? Die Antwort fällt einstimmig aus: gut. Sie seien nicht nur Bandkollegen, sondern auch Freunde. Dass es hier und da auch mal Unstimmigkeiten gibt, ist vollkommen normal und legt sich schnell wieder. Wie locker der Umgang miteinander ist, zeigt sich an diesem Montagmittag bei der Bandprobe in einem Klassenzimmer. Es wird viel gelacht.

Die nächsten Auftritte der Nachwuchsmusiker stehen bereits fest: beim Schulfest, bei der Abschlussfeier und beim Serenadenkonzert der Realschule gibt „Unperfekt“ ein Gastspiel.