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Unverpacktladen im früheren Schuhhaus Wurst soll auch Begegnungsstätte werden

Die Küchenzeile soll der Dreh- und Angelpunkt des Ladens werden, wünschen sich Tanja und Alexander Fischer. Foto: Ramona Theiss
Die Küchenzeile soll der Dreh- und Angelpunkt des Ladens werden, wünschen sich Tanja und Alexander Fischer. Foto: Ramona Theiss
Alexander und Tanja Fischer wollen im früheren Schuhhaus Wurst auch eine Begegnungsstätte etablieren

Steinheim. „Es soll weit über einen Unverpackt-Laden hinausgehen, wir wollen die Leute zusammenbringen“, sagt Alexander Fischer. Im Frühjahr möchte er mit seiner Frau Tanja im früheren Schuhhaus Wurst „Steppi URverpackt“ eröffnen: Im Laden soll es unverpackte Lebens- und Drogerieartikel geben und an den Tagen, an denen kein Markt ist, frisches Gemüse und Obst. Der Laden soll aber auch eine Begegnungsstätte werden, wo man gemeinsam eine Tasse Kaffee oder Tee trinken und einen Kuchen – vielleicht von den Landfrauen gebacken – essen kann oder noch mehr. „Wir haben viele Ideen“, so Alexander Fischer. Omas könnten zum Beispiel mit Interessierten backen und Rezepte austauschen, Schüler lernen, wie man nur mit regionalen Zutaten und ohne Maggi frisch kocht, oder Mütter sich zum Kaffeeklatsch treffen. Natürlich kann man sich auch nur einen Kaffee holen. Dafür geht der Laden nicht nur eine Kooperation mit dem Steinheimer Röststüble ein, sondern will das System der wiederverwendbaren Recup-Becher, das zum Beispiel in Ludwigsburg bereits etabliert ist, in Steinheim verwenden. „Da könnte man Steinheimer Becher mit eigenem Branding erstellen, wenn mehrere mitmachen“, sagt Fischer. Natürlich wird auch der Steinheimer Apfelsaft aus den Streuobstwiesen verkauft.

Derzeit sind die Fischers am Einrichten und Renovieren, die Küchenzeile steht, die Einrichtung ist im Kopf fertig, auch das Lichtkonzept ist erstellt. „Was wir nicht haben, ist eine Nutzungsänderung“, erklärt Fischer, warum es mit dem Laden derzeit nicht weitergeht. Um mit dem Laden beginnen zu können, muss die Nutzung von Schuhhaus in Lebensmittelladen geändert werden, der Brandschutz wird nochmals überprüft. „Ohne diese Bestätigung dürfen wir nicht eröffnen“, so Fischer. Doch die lässt noch auf sich warten.

Sobald die Genehmigung kommt, will das Paar, das selbst in Steinheim lebt, vollends durchstarten, rechnet aber mit einer Eröffnung erst im Sommer. Auch sind sie noch auf der Suche nach einem Partner, da das Projekt möglichst groß und breit aufgestellt werden soll. „Da geht es natürlich um eine finanzielle Kooperation, aber wir suchen auch jemanden, der noch Ideen miteinfließen lässt oder uns auch im Betrieb unterstützt“, sagt Alexander Fischer. Die Fischers hatten bereits eine Zusammenarbeit mit dem Unverpackt-Laden in Besigheim, die Inhaberin musste sich jedoch aus privaten Gründen zurückziehen.

Über diese Bekanntschaft entstand übrigens auch die Idee, einen Laden zu eröffnen. Alexander Fischer ist eigentlich Developmentmanager bei einer Versicherung und wird dies auch bleiben. Die Idee der Müllvermeidung verfolgte das Paar schon lange, über die Freundschaft mit der Betreiberin des Besigheimer Unverpackt-Ladens nahm die Idee eines eigenen Unternehmens Gestalt an. Man suchte nach leerstehenden Immobilien, über Freunde stieß das Paar auf das ehemalige Schuhhaus Wurst. Fischers erwarben das Gebäude: „Durch die zwei Wohneinheiten, die man vermieten kann, stellen wir das Projekt auf solide Beine.“ Seine Frau wird den Laden führen, „aber ich freue mich auch schon darauf, samstags im Laden zu stehen und Gespräche zu führen“, so der 44-Jährige.