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Kriminalität per Anruf und Text
Vorsicht vor Betrügern: So kann man sich vor den Maschen am besten Schützen

Mit dem Enkeltrick schlagen die Betrüger immer wieder zu. Symbolbild: dpa/Karl-Josef Hildebrand
Mit dem Enkeltrick schlagen die Betrüger immer wieder zu. Symbolbild: dpa/Karl-Josef Hildebrand
Immer wieder vermeldet die Polizei, dass Eltern zu Opfern von Betrugsmaschen werden. Stefanie Hecksell ist im Referat Prävention der Polizei tätig, um Leuten vor solchen Angriffen zu sensibilisieren. Sie erklärt die besten Wege, wie man den Betrug schnell erkennt.

Kreis Ludwigsburg. 3000 Euro bei einem 65-jährigen Kornwestheimer, mehrere Tausend Euro aus der Tasche eines 61-Jährigen aus Remseck oder ein vierstelliger Betrag eines 66 Jahre alten Ehepaars aus Gerlingen. Das ist nur ein Bruchteil der Betrugsfälle allein in den vergangenen Wochen und Monaten im Kreis Ludwigsburg. Immer wieder werden besonders ältere Personen Opfer von solchen Maschen. Doch wie kann man sich davor schützen?

Schutz vor Trickbetrügern: Das rät die Polizei

Stefanie Hecksell weiß Bescheid: Sie ist im Referat Prävention der Polizei Ludwigsburg tätig und hilft Menschen, den Betrug noch vor der Überweisung auffliegen zu lassen. „Der beste Schutz ist, wenn man nicht arglos rangeht. Man sollte immer auf sein Bauchgefühl hören. Die Betrüger treten aber bei einem Telefonat wahnsinnig überzeugend auf. Man muss bei unbekannten Nummern einfach vorsichtig sein.“

Die Methode hat sich laut Hecksell inzwischen geändert: „Mal ist es Geld, weil das Auto kaputt ist. Mal wollen sie ein neues Handy. In den letzten Jahren hat sich das Hauptgebiet von telefonisch auf Text verlagert. Inzwischen sind die Täter massiv auf WhatsApp umgestiegen.“

Wer per WhatsApp angerufen wird, kann die Nummer zurückrufen. Dort merke man meist schnell an der Stimme, ob es tatsächlich der Sohn oder die Tochter sei. Im Idealfall versichere man sich bei der Partnerin oder Freunden und fragt nach, ob das wirklich stimme.

Wie kommen die Täter an die Nummern?

Hierfür gibt es unterschiedliche Methoden. Wenn die Täter doch noch auf das herkömmliche Festnetztelefon zurückgreifen, nutzen sie wohl das klassische Telefonbuch. „Alte Hausanschlüsse haben meist nur vier Zahlen. Daran können die Betrüger festmachen, ob jemand schon länger dort wohnt“, erklärt Hecksell. Für die Betrugsfälle über WhatsApp nutzen sie wahrscheinlich einen Zufallsgenerator, der ohne System Nummern ausspuckt.

Hecksell macht klar: Es trifft auch junge Leute. „Nicht nur Senioren fallen auf diese Enkeltricks rein.“ Um das zu vermeiden, bietet die Polizei Schulungen und Präsentationen an. „Wir sind regelmäßig für ältere Mitmenschen in Vereinen oder in Kirchen. Dort werden Nachmittage zu dem Thema angeboten. Es gibt auch Kurse in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule in Ludwigsburg, dort kann jeder kommen.