1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Ludwigsburg
Logo

Verlängerung der Baumaßnahme
Wegen der noch gesperrten Enzbrücke machen die Walheimer ihrem Ärger Luft

Die Bauarbeiten an der Enzbrücke zwischen Besigheim und Walheim verzögern sich. Archivfoto: Alfred Drossel
Die Bauarbeiten an der Enzbrücke zwischen Besigheim und Walheim verzögern sich. Foto: Alfred Drossel
Ein Gespräch mit dem Regierungspräsidium Stuttgart zur gesperrten Enzbrücke und der Walheimer Bürgermeisterin Tatjana Scheerle steht am heutigen Montag an. Die Wengerter befürchten ein Chaos wegen der aktuellen Traubenlese. Zudem sieht der Gemeinderat die Schulkinder gefährdet, die nach Besigheim in eine weiterführende Schule gehen müssen.

Walheim. Mit Spannung dürfte Bürgermeisterin Tatjana Scheerle am heutigen Montag einem Gespräch mit dem Regierungspräsidium Stuttgart (RP) entgegensehen. Der Anlass dafür ist die Verärgerung der Walheimer über die verlängerte Sperrung der Enzbrücke, über die die Bundesstraße zwischen Besigheim und Walheim verläuft. Denn entgegen der bisherigen Planungen des Regierungspräsidiums kann der Verkehr nicht seit September wieder über die Brücke rollen. Ende August kam die Nachricht, dass diese voraussichtlich bis Ende Oktober gesperrt bleiben soll. Die Behörde hatte als Grund Verzögerungen im Bauablauf genannt (wir berichteten). Seit Juni vergangenen Jahres wird im Auftrag des RPs eine neue Brücke errichtet. Der Neubau entsteht direkt neben der Bestandsbrücke.

Sperrung der Enzbrücke dauert sieben Wochen länger

„Der Enzweg sollte vor der Weinlese freigegeben werden. Das funktioniert ja nun auch nicht“, machte Gemeinderätin Sandra Horwath-Duschek (Freie Wählervereinigung) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung auf ein Problem aufmerksam, das mit der Brückensperrung einhergeht. Die Pille der siebenwöchigen Verlängerung sei schwer zu schlucken, zumal von der Behörde in Stuttgart anderes versprochen worden sei. Außerdem sind seit heute die Schulferien zu Ende und viele Kinder müssen von Walheim nach Besigheim, darunter auch neue Fünftklässler. „Der Schulweg ist nicht gut abgesperrt und beleuchtet“, monierte Horwath-Duschek. „Zudem wird der offizielle Schulweg gerade durch das Wohngebiet geleitet“, fügte Bürgermeisterin Scheerle auf Nachfrage unserer Zeitung hinzu. Das sei nicht nur für die Fünftklässler eine Gefahr, da die Kinder über die B 27 müssten und nicht die sichere Unterführung bei der Besigheimer Kläranlage nehmen könnten. Hinzu kommt noch das Problem der Beleuchtung: „Es ist viel zu dunkel auf der Strecke, vor allem bei der Umleitung über den Spielplatz zum Wohngebiet“, erläuterte die Bürgermeisterin einen weiteren Aspekt, der von Horwath-Duschek angesprochen worden war.

Mitglieder des Gemeinderats sind mehr als verärgert

Doch das sind nicht alle Probleme, die sich mit der Verlängerung der Brückensperrung ergeben. Da jetzt auch noch die Weinlese beginne, sei noch mehr Chaos vorprogrammiert, kritisierte Scheerle. „Es wurde zugesichert, dass es keine Einschränkungen zu der Zeit geben wird“, mahnte die Bürgermeisterin in Richtung RP an. Eberhard Reustle (Freie Wählervereinigung) wurde deutlicher: „Wir lassen uns nicht verarschen.“ Fraktionskollege Wolfgang Alber, der Wengerter ist, machte darauf aufmerksam, dass sogar Strafgebühren gezahlt werden müssten, wenn die geernteten Trauben zu spät in der Kellerei abgeliefert würden. „Die Rechnungen sammeln und ans Regierungspräsidium schicken“, so der knappe Kommentar von Eberhard Reustle. Bürgermeisterin Tatjana Scheerle regte im weiteren Verlauf der Diskussion eine Einbahnstraßenregelung für den Verkehr von Walheim nach Besigheim an. Sie kritisierte, dass es keine Ansprechpartner für die Probleme Walheims gebe: „Der Bauleiter ist in Urlaub, die Vertretung fühlt sich nicht angesprochen.“

Regierungspräsidium Stuttgart sucht nach Lösungen

Heute soll nun ein Gespräch mit dem Regierungspräsidium und der Baufirma stattfinden. „In den Gesprächen soll im Austausch geprüft werden, ob es möglicherweise kurzfristige und für einen beschränkten Zeitraum geltende Lösungen geben könnte“, hieß es auf Nachfrage aus dem Regierungspräsidium.