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Ausbildung
Wieder mehr Lehrstellen als Bewerber im Landkreis

Manche Firmen bilden seit dem Beginn der Coronapandemie nicht mehr oder weniger Fachkräfte aus. Andererseits ist auch die Zahl der Bewerber zurückgegangen. Ausbildungsscouts sollen nun vor allem kleinere und mittlere Unternehmen für die Ausbildung ge
Manche Firmen bilden seit dem Beginn der Coronapandemie nicht mehr oder weniger Fachkräfte aus. Andererseits ist auch die Zahl der Bewerber zurückgegangen. Ausbildungsscouts sollen nun vor allem kleinere und mittlere Unternehmen für die Ausbildung gewinnen. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg tun sich schwer damit Ausbildungsplätze zu besetzen. Fast 200 Lehrstellen blieben im Ausbildungsjahr 2018/2019 unbesetzt.

Kreis Ludwigsburg. Erneut war die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Ausbildungsjahr 2018/ 2019 höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber. Dies geht aus der Bilanz für den Ausbildungsmarkt im Landkreis Ludwigsburg hervor, die die Arbeitsagentur gestern präsentiert hat. Dies eröffne zwar gute Chancen für junge Menschen, eine passende Ausbildungsstelle zu bekommen, teilte die Behörde mit. Zum Bilanzstichtag am 30. September 2019 seien aber noch nicht alle Bewerber versorgt und knapp 200 Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben.

„Erfreulich ist die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten und die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in unserem Agenturbezirk und in der Region“, sagt Martin Scheel, der Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur. Sehr viele Jugendliche hätten deshalb auch ihren Ausbildungswunsch realisieren können. „Während bundesweit etwa rund die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber in eine Berufsausbildung einmündete, waren es im Landkreis Ludwigsburg wieder knapp über 60 Prozent“, freut sich der Agenturchef.

Über 3000 Lehrstellen

Von Oktober 2018 bis September 2019 meldeten die Unternehmen und Verwaltungen aus dem Landkreis Ludwigsburg 3192 Berufsausbildungsstellen, 143 oder 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Bis zum Stichtag am 30. September waren noch 196 Ausbildungsstellen (Vorjahr 421) zur Besetzung offen. Vor allem für Unternehmen, die Lehrstellen im Einzel- oder Lebensmittelhandel, in der Zahnmedizin und im Handwerk zu besetzen hatten, verlief die Suche nach Auszubildenden nicht immer erfolgreich.

Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2018 meldeten sich 2711 Jugendliche mit einem Ausbildungswunsch bei der Ludwigsburger Arbeitsagentur, 114 Bewerber oder vier Prozent weniger als im Vorjahr. Rein rechnerisch entfielen damit, wie im Vorjahr, auf 100 Bewerber 118 Ausbildungsstellen. Die meisten Bewerber konnten mit einem passenden Angebot versorgt werden. So mündeten 1654 junge Menschen (61 Prozent) in eine Berufsausbildung ein und 416 oder 15,3 Prozent entschieden sich für den Besuch einer weiterführenden Schule, eines Studiums oder Praktikums. Andere haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (162 Personen) aufgenommen, einen gemeinnützigen Dienst oder eine Fördermaßnahme der Arbeitsagentur begonnen.

Obwohl ein breitgefächertes Ausbildungsplatzangebot vorhanden war, fanden 73 Bewerber nicht den unmittelbaren Zugang in eine betriebliche Ausbildung oder in ein passendes Angebot, das waren 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und reichen von fehlender Mobilität, über einen schlechten Schulabschluss bis hin zu nicht realistischen Berufsbildern, an denen festgehalten wird.

Nachvermittlung läuft

Auch über den 30. September hinaus gibt es noch Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Auch jetzt melden sich noch junge Menschen, die wieder auf der Suche nach einer Ausbildung sind, ebenso Betriebe, deren Ausbildungsstellen wieder frei geworden sind. Die Fachkräfte von Agentur und Jobcenter – zusammen mit ihren Partnern am Arbeitsmarkt – setzen ihre Vermittlungsaktivitäten daher weiter fort. (red)