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Zukunftspotenzial
Ziegelwerk Schmid startet in neue Ära

Die künftige Geschäftsführung des Ziegelwerks Schmid: Matthias Hörl, Karl Thomas Schmid, Michael Hörl und Martin Schmid (von links). Bild: Hörl+Hartmann Ziegeltechnik/p
Die künftige Geschäftsführung des Ziegelwerks Schmid: Matthias Hörl, Karl Thomas Schmid, Michael Hörl und Martin Schmid (von links). Bild: Hörl+Hartmann Ziegeltechnik/p
Bönnigheimer Traditionsunternehmen ist von Hörl+Hartmann übernommen worden – Alle 20 Mitarbeiter des Werks behalten ihre Arbeitsplätze

Bönnigheim/Dachau. Für das Ziegelwerk Schmid in Bönnigheim beginnt ein neues Zeitalter: Das Unternehmen ist von der Hörl+Hartmann Ziegeltechnik GmbH in Dachau mit Wirkung zum 1. Juli vollständig übernommen worden. Das Ziegelwerk Schmid ist seit 1602 in Familienbesitz und somit das älteste aktive inhabergeführte Ziegelwerk in Deutschland mit 20 Mitarbeitern. Hörl+Hartmann hat 280 Mitarbeiter und ist das bundesweit größte familiengeführte Ziegelwerk. Zum Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Auch zu Umsatz und Gewinn machten sie keine Angaben.

„Es geht bei uns weiter“, sagt Martin Schmid, der neue kaufmännische Geschäftsführer des Bönnigheimer Ziegelwerks, gegenüber unserer Zeitung. Alle 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien mit einer Beschäftigungsgarantie übernommen worden. „Die Arbeitsplätze sind gesichert“, betont er, und dass er sich zusammen mit seinem Bruder Karl Thomas Schmid darüber freue, dass am Standort in Bönnigheim umfangreiche Investitionen getätigt werden. „Es wird sich was tun“, kündigt Martin Schmid an. Für die Kunden und Geschäftspartner ändere sich nichts.

Laut Pressemitteilung haben sich die Familien Schmid zum Verkauf entschlossen, um gemeinsam mit Hörl+Hartmann die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die aktuellen Marktveränderungen, wie beispielsweise der Konzentrationsprozess und die Digitalisierung, verlangten nach überregionalen und größeren Firmengebilden.

Mit der Übernahme weitet Hörl+Hartmann sein Vertriebsgebiet in Baden-Württemberg und der Metropolregion Stuttgart aus. Hörl+Hartmann produziert laut Mitteilung künftig an den Standorten Dachau, Gersthofen, Klosterbeuren, Deisendorf, Hainburg und Bönnigheim jährlich rund 385 Millionen Mauerziegel-Einheiten. Das Portfolio umfasse innovative und qualitativ hochwertige Hochlochziegel der Marken Silvacor, Coriso, Fibracor und Klimatherm. Darüber hinaus würden zahlreiche keramische Systemprodukte für den Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie den Geschosswohnungs- und Gewerbebau angeboten.

„Das Ziegelwerk passt geradezu perfekt zu uns“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Michael Hörl. „Wir haben eine ähnliche Produktphilosophie, verfügen über starke Marken und sind regional bestens aufgestellt.“ Mit der Übernahme eröffne sich für Hörl+Hartmann ein enormes Zukunftspotenzial. Neben bestehenden und neuen Premiumprodukten sollen laut Hörl Synergien in Marketing und Vertrieb den wirtschaftlichen Erfolg an allen Standorten dauerhaft sichern. Matthias Hörl betont: „Ziegel haben nicht nur eine große Tradition, sondern sind auch für die Zukunft optimal gerüstet, gerade in Anbetracht der Herausforderungen des Klimawandels und den aktuellen Marktturbulenzen bei einigen Baumaterialien, wie beispielsweise Holz.“ Er weist darauf hin, dass Mauerziegel preisstabil und ihre Verfügbarkeit gewährleistet seien.

Die Brüder Matthias und Michael Hörl unterstreichen, dass Ziegel in der Region für die Region produziert werden. Die natürlichen Rohstoffe werden ihren Angaben zufolge in heimischen Tongruben in unmittelbarer Nähe der Werke gewonnen. Es gebe weder eine Rohstoffknappheit, noch drohten Leerverkäufe ins Ausland. Auch in Sachen Nachhaltigkeit könnten Ziegel überzeugen. Hörl+Hartmann sei in der Branche seit vielen Jahren als Vorzeigebetrieb bekannt. „Ökologische Verantwortung ist für uns wichtig und geht weit über die eigentliche Ziegelfertigung hinaus“, betonen die Brüder. Zeitgleich appellieren sie an die Politik, die enorme Bedeutung der Ziegelbauweise insbesondere aus Sicht der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit angemessen zu bewerten.

Um dem Anspruch auf Qualitäts- und Technologieführerschaft gerecht zu werden, sei auch für den Standort Bönnigheim ein umfangreicher Investitionsplan erarbeitet, hieß es. Ziel sei es, die herausragende Stellung des Baustoffs Ziegel in Süddeutschland zu stärken und weiter auszubauen. Matthias Hörl erklärt: „Mit dem Ziegelwerk Schmid sind wir künftig flächendeckend in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen vertreten. Sämtliche Vertriebsgebiete unserer Werke gehen nahtlos ineinander über.“ Neben Karl Thomas und Martin Schmid, die auch in Zukunft als Geschäftsführer des Ziegelwerks Schmid tätig sein werden, treten Michael und Matthias Hörl in die Geschäftsführung ein. (bie)