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Sanierung
Zweites Bahnbrückenteil mit Verzögerung eingebaut

Auch das zweite Brückenteil ist nun an Ort und Stelle. Foto: Julia Schweizer
Auch das zweite Brückenteil ist nun an Ort und Stelle. Foto: Julia Schweizer

Kornwestheim. Der Zeitplan beim spektakulären Bau der neuen Eisenbahnbrücke im Kornwestheimer Zentrum war straff – ganz eingehalten werden konnte er aber nicht. Anders als geplant konnte das zweite, rund 1800 Tonnen schwere Betonteil nicht am Freitagabend schon an Ort und Stelle in der Bahnhofstraße „eingeparkt“ werden, sondern erst am Samstag gegen acht Uhr morgens, berichtete Projektleiter Frank Nowaczyk. Knapp 20 Stunden dauerte die Aktion damit.

Der Grund, der zu der anstrengenden Nachtschicht führte, war ein elektronischer Defekt am „Tausendfüßler“. Der Schaden habe aber relativ schnell repariert werden können. Jenes schwere Baufahrzeug mit 66 Achsen und 1200 PS hatte wie berichtet am Freitagmittag das erste, größere Betonteil von der Stelle neben den Gleisen, wo es in den vergangenen Monaten gebaut wurde, huckepack genommen, eine 90-Grad-Wende ganz knapp vorbei an den dortigen Häusern vollführt und es dann in die große Lücke im Bahndamm eingeschoben, wo es sich nun dank des hohen Eigengewichts von selbst auf dem Fundament der abgerissenen, 120 Jahre alten Brücke hält – auch für das Spezialunternehmen war der Einbau angesichts der Enge eine große Herausforderung.

Nowaczyk ist mit dem Verlauf der Aktion, die von unzähligen Zuschauern verfolgt wurde, trotz der Verzögerung „voll zufrieden“, sagte er am Samstag. „Bis auf Kleinigkeiten hat alles super geklappt.“ Weitreichende Folgen werde die Verzögerung aber nicht haben: „Wir liegen trotz aller Widrigkeiten voll im Zeitplan“, sagte er. Nun müssen in den kommenden Tagen der Bahndamm aufgefüllt und die Gleise verlegt werden, damit am 7. Juni ab 4 Uhr wieder die Züge auf ihrem üblichen Weg zwischen Ludwigsburg und Kornwestheim fahren können. Um die Unterbrechung und gerade die Umstände für Fahrgäste mit Start oder Ziel Kornwestheim so gering wie möglich zu halten, wurde die selten angewandte Einbaumethode gewählt, und nicht etwa mit Behelfsbrücken gearbeitet. (jsw)