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Erneut größere Reparatur am Floßhaussteg

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Große Reparatur: Alle hölzernen Schindeln, die das Dach des Floßhausstegs bedecken, sind marode und müssen ausgetauscht werden.Foto: Wolschendorf
Hölzerne Schindeln haben unter Feuchtigkeit gelitten und müssen komplett ausgetauscht werden – Kosten von rund 55 000 Euro

murr. Der Floßhaussteg gehört zweifellos zu den Wahrzeichen der Gemeinde. Die Brücke, mit deren Hilfe Radler und Spaziergänger die Murr queren können, hat ein auffälliges, mit Schindeln gedecktes Dach, die Holzkonstruktion spannt sich von einem dicht belaubten Ufer der Murr zum anderen. Doch gerade die zahlreichen Bäume in der idyllischen Umgebung der Brücke sind offensichtlich ein Problem. Denn sie verschatten das Bauwerk, halten die Feuchtigkeit – und deshalb müssen jetzt alle Holzschindeln abgenommen und durch neue ersetzt werden. Ursprünglich, so informierte Bürgermeister Torsten Bartzsch den Gemeinderat, war nur geplant, die Schindeln von Moos zu befreien und schadhafte Exemplare zu ersetzen. Doch seit das Gerüst steht und das Dach der Brücke genauer inspiziert werden konnte, habe sich herausgestellt, dass alle Schindeln ausgetauscht werden müssten.

Und das wird nicht ganz billig. Mit Kosten zwischen 50 000 und 55 000 Euro rechnet Bartzsch, allein der Austausch der Schindeln schlage laut Angebot des Zimmermanns mit 38 000 Euro zu Buche. Hinzu kommt die Miete für das Gerüst, außerdem sollen die Außenbalken gestrichen werden. Weil das Gerüst ohnehin schon steht, sollen die Schindeln jetzt rasch ausgetauscht werden. Deshalb hat der Gemeinderat der außerplanmäßigen Ausgabe einmütig zugestimmt. Bartzsch kündigte an, Lehren aus dieser Entwicklung zu ziehen und künftig mehr Lichtraum um die Brücke herum freizuschneiden.

Schon im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde 80 000 Euro in den Floßhaussteg investieren müssen. Weil Regen, Schnee und Streusalz den hölzernen Rampen zugesetzt hatten, die zum Steg führen, wurden sie durch eine Stahlkonstruktion ersetzt, die zum einen witterungsbeständig, zum anderen sicherer für Radler und Fußgänger ist. Auf dem feuchten Holz war die Rutschgefahr vor allem im Herbst und Winter groß.

Bartzsch hofft, dass der aus dem Jahr 1986 stammende Steg nach dem Austausch der Schindeln „wieder ein paar Jahrzehnte hält“. Er überspannt die Murr übrigens an historischer Stelle: Von 1517 und bis 1871 wurde auf der Murr eine einträgliche Scheiterholz-Flößerei betrieben. Der Lagerplatz für das aus dem Schwäbisch-Fränkischen Wald angeflößte Brennholz befand sich beim heutigen Steg.