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Podiumsdiskussion
Großes Interesse an den Bürgermeisterkandidaten

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Die Bewerber um den Chefsessel im Walheimer Rathaus (von links): Ulrich Raisch, Stefan Strauch, Tatjana Scheerle, Hans Joachim Thyret, Robert Bezner, Anja Klohr und Steffen Hammel. Foto: Holm Wolschendorf
In knapp zwei Wochen wählen die Walheimer einen neuen Bürgermeister. Gestern Abend haben sich die Kandidaten bei der Podiumsdiskussion unserer Zeitung zum ersten Mal gemeinsam in der Öffentlichkeit präsentiert.

Walheim. Ganz schön voll ist es auf dem Podium gewesen: Sieben der acht Kandidaten stellten sich dort gestern Abend den Fragen von Stephan Wolf, Leiter der LKZ-Kreisredaktion, und Britta Slusar, Redakteurin des Neckar- und Enzboten. Aber auch auf den Zuschauerplätzen war viel los. Knapp 400 Interessierte wollten sich ein Bild von den Bewerbern um die Nachfolge von Albrecht Dautel machen.

Und das ist gelungen. Bis auf Friedhild Miller, die nicht auf die Einladung unserer Zeitung reagiert hatte, standen alle Kandidaten den Moderatoren und Zuschauern Rede und Antwort. Nach einer Aufwärmrunde – in der die Kandidaten auch darlegen mussten, weshalb gerade sie als Bürgermeister für Walheim geeignet seien –, ging es ganz konkret um örtliche Dauerthemen. Da wäre etwa die vom Bund abgelehnte Radwegunterführung an der B 27-Brücke Richtung Besigheim. Diplom-Verwaltungswirt Steffen Hammel (Erligheim) lobte den bisherigen Einsatz von Dautel und dessen Besigheimer Kollegen Steffen Bühler. Doch: „Ich denke, momentan ist das Thema tot.“ Man sei für den Bau auf Mittel von Land und Bund angewiesen. Vielleicht gebe es aber die Möglichkeit, beispielsweise in Verbindung mit dem touristisch wichtigen Enztalradweg den Bau voranzutreiben.

Diplom-Ingenieur Robert Bezner ist Walheimer und kenne die Stelle sehr gut, wie er sagte. Eine Unterführung mache Sinn. Da der Brückenneubau so geplant sei, dass die Unterführung nachträglich errichtet werden könnte, würde „ich mich dafür einsetzen, dass die Unterführung noch gebaut werden kann“. Als „sehr ärgerlich und nicht nachvollziehbar“ bezeichnete Diplom-Verwaltungswirtin Anja Klohr (Vaihingen) die Ablehnung des Bundes. Die kalkulierten 650 000 Euro für den Unterführungsbau wären für den Bund keine so große Hausnummer wie für Walheim. „Ich denke, dass man hier nicht aufgeben soll.“

Der Verwaltungsfachangestellte Hans Joachim Thyret (Birkenfeld) würde die Gespräche zwar auch weiter vorantreiben wollen, brachte aber auch die Überlegung ein, den Radweg weiter weg von der B 27 zu verlegen, auf die andere Seite der Bahngleise. Nicht locker lassen würde Diplom-Verwaltungswirtin Tatjana Scheerle (Bönnigheim) – gemeinsam mit Besigheim. „Vielleicht gibt’s ja auch eine günstigere Lösung als die für 650 000 Euro.“

Wirtschaftsinformatiker Stefan Strauch (Walheim) würde zum einen den CDU-Bundestagsabgeordneten Eberhard Gienger bitten, sich für die Unterführung einzusetzen. Zum anderen würde er sich mit Besigheim und eventuell auch anderen Kommunen zusammensetzen: „Ich denke, der Enztalradweg nutzt ja nicht nur Besigheim und Walheim, sondern auch Kirchheim.“ Musikpädagoge Ulrich Raisch (Stuttgart) hatte keinen Lösungsvorschlag parat, meinte aber, man müsse das im großen Zusammenhang betrachten. Denn das Thema, das dahinter stehe, sei Mobilität.

Was die Kandidaten unter anderem zur Kinderbetreuung und zur Nahversorgung zu sagen hatten, wird in der morgigen Ausgabe berichtet.