1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Ludwigsburg
Logo

Bürgermeisterwahl
In zwei Wochen wird erneut gewählt

350_0900_19687_01_07_18Buerkle_23.jpg
Hat die meisten Stimmen im ersten Wahlgang erzielt: Tatjana Scheerle (rechts). Foto: Oliver Bürkle
Bei der Bürgermeisterwahl hat kein Kandidat die notwendige 50-Prozent-Marke geknackt, so dass die Walheimer am 15. Juli erneut zur Wahlurne gebeten werden. Dann reicht die einfache Mehrheit. Das beste Ergebnis am Sonntag erzielte Tatjana Scheerle mit 38,65 Prozent der gültigen Stimmen, gefolgt von Anja Klohr mit 24,62 Prozent.

Walheim. Nach der Wahl ist vor der Wahl. Wie die Kandidaten und viele Wähler bereits erwartet hatten, brachte die Bürgermeisterwahl am Sonntag noch keinen Sieger. Denn die absolute Mehrheit erreichte keiner der acht Kandidaten, wie der Amtsinhaber Albrecht Dautel 40 Minuten nach Schließung der Wahllokale verkündete. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,7 Prozent.

Um die Dramaturgie zu steigern, arbeitete sich Dautel vom schlechtesten zum besten Ergebnis vor. Enttäuschte Gesichter gab es bei Steffen Hammel (10,26 Prozent), Robert Bezner (20,38 Prozent) und Anja Klohr (24,62 Prozent), während Tatjana Scheerle sich über 38,65 Prozent und damit das beste Ergebnis des Abends freuen konnte.

Diese vier Kandidaten, die bis auf Ingenieur Robert Bezner Verwaltungsfachleute sind, galten schon im Vorfeld der Wahl als die aussichtsreichsten Bewerber. Der Walheimer Webdesigner Stefan Strauch erreichte 4,24 Prozent, Verwaltungsfachangestellter Hans Joachim Thyret bekam nur 0,96 Prozent der gültigen Stimmen. Die beiden Dauerkandidaten Ulrich Raisch und Friedhild Miller blieben weit unter einem Prozent. Sieben Stimmen entfielen auf Sonstige, unter anderem erhielten der deutsche Fußball-Nationaltrainer Jogi Löw und der Besigheimer Bürgermeister Steffen Bühler eine Stimme.

Weniger Kandidaten am 15. Juli

Nachdem Dautel das Ergebnis verkündet hatte, betonte er: „Niemand hat die notwendigen Stimmen erreicht.“ Er rief die Walheimer zum zweiten Wahlgang am Sonntag, 15. Juli, auf. Dann reicht die einfache Mehrheit der Stimmen für den Wahlsieg. Doch an diesem Sonntag blieb der Sekt noch im Kühlschrank. „Über die Blumen für den Sieger freuen sich nachher die Wahlhelfer“, erzählte Dautel, dass er natürlich auch auf ein deutliches Ergebnis vorbereitet gewesen wäre.

Tatjana Scheerle freute sich über ihre 565 Stimmen – und einen Abstand von über 200 Stimmen zur Zweitplatzierten Klohr. „Natürlich habe ich gehofft, dass ich vorn bin“, zeigte sie sich erleichtert und glücklich, dass diese Runde an sie ging. Steffen Hammel machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. „Beim zweiten Wahlgang bin ich nicht mehr dabei. Zehn Prozent sind zu wenig“, erklärte er kurz nach Bekanntgabe der Ergebnisse.

Auch Robert Bezner äußerte enttäuscht, dass er sich ein paar Stimmen mehr gewünscht hätte. Allerdings sei natürlich auch die Konkurrenz durch Verwaltungsfachleute groß gewesen. „Ich muss mir jetzt in Ruhe überlegen, ob es Sinn macht und der Wahl zuträglich ist, dass ich noch mal antrete“, lässt er noch offen, ob sein Name am 15. Juli wieder auf dem Stimmzettel stehen wird.

Anja Klohr wollte ebenfalls noch keine Entscheidung treffen, ob sie den zweiten Wahlgang mitmacht. „Natürlich bin ich enttäuscht und muss es erst mal sacken lassen.“ Sie gibt offen zu, dass sie zwar einen zweiten Wahlgang erwartet, aber für sich auch ein besseres Ergebnis erhofft habe. Stefan Strauch erklärte, dass er aus dem Wahlverfahren aussteige. „Es macht keinen Sinn, beim zweiten Wahlgang noch mal anzutreten“, schätzt er sein Ergebnis realistisch ein. „Doch ich bin nicht enttäuscht. Ich finde, es war eine spannende Erfahrung und das Leben geht weiter“, zerbrechen für ihn keine großen Erwartungen.

Mit den Wahlhelfern waren rund 50 Personen zur Bekanntgabe des Ergebnisses gekommen, darunter auch einige Bürgermeister aus den Nachbarkommunen. „Es wäre zwar überraschend gewesen, wenn es im ersten Wahlgang schon eine Entscheidung gegeben hätte, aber in Gemmrigheim hat es auch wider Erwarten geklappt“, meinte der Freudentaler Bürgermeister Alexander Fleig. Vor der Gemeindehalle waren auch der Löchgauer Bürgermeister Robert Feil, sein Erligheimer Amtskollege Rainer Schäuffele sowie Jörg Frauhammer, der an diesem Tag seinen offiziellen Amtsantritt als Gemmrigheimer Bürgermeister hatte.