1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Ludwigsburg
Logo

Verkehr
Laster raus, Tempo-20-Zone rein

350_0900_18724_Pix.jpg
In der Aldinger Ortsdurchfahrt sollen künftig keine Laster mehr fahren dürfen und Tempo 20 gelten. Foto: Oliver Bürkle
Der Lkw-Verkehr soll aus Aldingen verbannt werden. Außerdem soll in der Ortsmitte im Bereich rund um die sogenannte Schiffkreuzung eine Tempo-20-Zone eingerichtet werden. Die entsprechende Beschlussempfehlung ist in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Donnerstagabend gefasst worden.

Remseck. Letztendlich handelte es sich dabei um eine Anregung des Arbeitskreises Verkehr, der sich im vorigen Jahr mit der Situation vor Ort beschäftigt hatte. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat hatte die Verwaltung damit beauftragt, bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde auf ein Durchfahrtsverbot hinzuwirken. Die Behörde hatte wiederum das Büro BS Ingenieure mit der dafür notwendigen Untersuchung beauftragt.

Wolfgang Schröder berichtete in der Sitzung über das Verfahren: An allen Ein- und Ausfahrtstraßen seien Zählungen durchgeführt und die Nummernschilder der Lkw erfasst worden. Auf der Ludwigsburger Steige hatte das Büro durchschnittlich 3800 Kraftfahrzeuge pro Tag gezählt (montags bis freitags), darunter 110 Lkw. 20 von ihnen benutzen die Route zum Durchfahren. Auf der Cannstatter Straße, die durch die Ortsmitte führt, liegt die Zahl der Fahrzeuge bei durchschnittlich 5484 pro Tag (ohne Busse), darunter sind 184 Lkw, 84 von ihnen benutzen den Stadtteil offenbar als Abkürzung. Hier ist die Belastung somit am stärksten.

„Der Durchgangsverkehr ist nicht hoch, aber vermeidbar“, so das Fazit des Experten. Geradezu unverträglich sei es, wenn die großen Fahrzeuge im Bereich der engen Schiffkreuzung (Cannstatter Straße/Kornwestheimer Straße/Neckarstraße) unterwegs sind. Für Schröder hat die Ortsmitte durchaus eine Funktion als Raum mit Aufenthaltsqualität. „Es muss alles getan werden, damit diese lebenswert bleibt“, sprach er sich für die Verbannung des Lkw-Durchgangsverkehrs sowie die Ausweisung als Tempo-20-Zone aus. Die Geschwindigkeitsbegrenzung soll auf der Cannstatter Straße ab der Kreissparkasse, auf der Kornwestheimer Straße am Kreisel, auf der Neckarstraße ab Jahnstraße sowie zwischen Neckarkanalstraße und Schiffkreuzung eingeführt werden.

Durchaus positiv bewertete auch Oberbürgermeister Dirk Schönberger die Vorschläge. „84 Lkw-Durchfahrten am Tag sind 84 zu viel“, sagte er. Die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 20 sei wichtig, um den Einzelhandel zu stärken, indem man Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtere. Der Verwaltungschef versprach, die Anregung von Gerhard Waldbauer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, aufzunehmen, die Tempo-20-Zone bis zum Zebrastreifen an der Neckarstraße auszuweiten. Angesichts von 4900 Fahrzeugen, die täglich über die Schiffkreuzung fahren, müsse man auf der Wehrbrücke etwas tun, um den Durchgangsverkehr aus Aldingen einzudämmen, fügte er hinzu.

SPD-Fraktionsvorsitzender Heinz Layher als Antragsteller zeigte sich „sehr zufrieden“. Es sei ein „Kollateralnutzen“, dass die Schüler durch die Verkehrsberuhigung besser geschützt seien. „Jedes Fahrzeug, das nicht fährt, ist ein Gewinn“, so Layher. Erstaunt darüber, was möglich ist, zeigte sich FDP-Fraktionschef Gustav Bohnert. Damit das Durchfahrtsverbot auch fruchte, müssten jedoch Kontrollen durchgeführt werden, regte er an. Der Beschluss für das Durchfahrtsverbot für Lkw fiel einstimmig. Allerdings votierte Anlieger Georg Strohmaier (CDU) als einziger Politiker gegen ein Tempolimit von 20 Stundenkilometern im Ortskern. Die Geschwindigkeitsbegrenzung halte er für unnötig, sagte er.