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Bauarbeiten
Neckarbrücke erst Mitte 2018 fertig

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Noch finden Arbeiten an der Neckarbrücke statt, bevor es in die Winterpause geht. Der letzte Bauabschnitt soll schließlich von Mitte März an drei Monate dauern.Foto: Oliver Bürkle
Eigentlich sollte die Sanierung der Neckarbrücke bereits abgeschlossen sein. Doch es kommt erneut zu Verzögerungen. Der neuste Zeitplan sieht eine Baupause über den Winter vor. Ende März soll schließlich die letzte Bauphase beginnen, die drei Monate dauert. In dieser Zeit wird die Neckarweihinger Brücke für Fußgänger gesperrt sein.

Neckarweihingen. Die Sanierung der Neckarbrücke sorgt täglich für Staus. Parallel haben die Arbeiten am neuen Radweg auf der Marbacher Straße begonnen, was die Situation zusätzlich verschärft. Die Nerven der Neckarweihinger und Pendler, die über die Neckarbrücke müssen, liegen blank. Nun verzögert sich die Sanierung an der Brücke erneut – erst Mitte 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Unvorhergesehene Schäden wie gravierende Kragarmschäden hätten dazu geführt, dass sich der Zeitplan nach hinten verschoben hat, wie das Regierungspräsidium bereits mitteilte. Ein völlig zerstörter Endquerträger verursachte weitere Verzögerungen. Zudem dauerte die Wiederherstellung der Gasversorgung durch die Stadtwerke länger. Als die Gasleitungen montiert wurden, mussten aus statischen Gründen Verstärkungsmaßnahmen an der Unterseite der Brücke angebracht werden, so das Regierungspräsidium weiter. Da nun über die anstehenden Wintermonate witterungsbedingt keine Sanierungsarbeiten an der Brücke stattfinden können, wurde laut Behörde beschlossen, die letzte Bauphase erst zu beginnen, wenn die Witterung es wieder zulässt. Während der Pause stünden alle drei Fahrspuren zur Verfügung. Im Frühjahr dann, voraussichtlich ab Ende März, würden die Arbeiten wieder aufgenommen werden.

Diese letzte Bauphase dauert ungefähr drei Monate. In dieser Zeit könnten Fußgänger die Brücke nicht überqueren. Sie werden über die nahe gelegene Lucien-Tharradin-Brücke umgeleitet, teilt die Behörde weiter mit. Aber auch schon im Dezember wird die Brücke für Fußgänger ungefähr drei Wochen gesperrt sein, wenn die Stadtwerke Wasserleitungen montiert.

Als die Nachricht am Mittwochabend im Stadtteilausschuss Neckarweihingen verkündet wurde, dass die Bauarbeiten an der Brücke somit erst Mitte 2018 abgeschlossen sein werden, sorgte das für wenig Verständnis unter den Ausschussmitgliedern. „Es ist katastrophal, wie die Baustelle läuft“, sagte etwa Tim Krautschneider (CDU). „Als Neckarweihinger Bürger steht man nur noch im Stau.“ Diese würden sich durch den gesamten Stadtteil ziehen, so Krautschneider. Besonders frustrierend sei, im Stau zu stehen und zu sehen, dass am Wochenende und abends nichts an der Brücke geschieht. Das Regierungspräsidium teilte auf Nachfrage mit, dass samstags an der Baustelle gearbeitet werde und, wo es sinnvoll sei, in den Nachtstunden. Generell sei jedoch Nachtarbeit nicht im Bauvertrag vorgesehen gewesen, so das Regierungspräsidium weiter.

Was der Bürger nicht verstehe, so Nadine Untch (SPD) vom Stadtteilausschuss, warum gleichzeitig am oberen und unteren Ende der Marbacher Straße eine Baustelle sei. „Viele Kinder kommen zu spät in die Schule und das über längere Zeit hinweg“, sagte Untch. Baubürgermeister Michael Ilk, der den Ausschuss leitete, erklärte, dass es derzeit zwar viele Baustellen gebe, diese aber keine großen Verkehrsprobleme verursachen würden. „Die Neckarbrücke greift am massivsten ein. Es ist ein Nadelöhr über den Neckar“, so Ilk. Die anderen Baustellen liefen im Windschatten mit. Würde man es anders organisieren, gebe es über Jahre hinweg Baustellen.

Mit Blick auf die dreimonatige Sperrung der Neckarbrücke für die Fußgänger regte Stadtteilausschussmitglied Dr. Gerhard Seeger (FDP) an, dass man den Neckarweihingern anbieten könnte, wer auf der anderen Seite des Neckars einkaufen gehe, vergünstigt mit dem Bus fahren dürfe. Auch Roland Schmierer (CDU) meinte, dass die Verlängerung der Bauzeit kein schönes Weihnachtsgeschenk sei. „Um den Zorn der Bürger etwas zu beruhigen, kann die Stadtverwaltung mit einem kleinen Geschenk entgegenkommen“, so Schmierer. Er werde die Anregungen auf jeden Fall mitnehmen, sagte Ilk.