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Neuer Preis
Anreiz zum Engagement für Europa

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Lucien Tharradin.Archivfoto: privat
Schüler- und Jugendgruppen, die sich in außergewöhnlicher Weise für den sozialen und globalen Zusammenhalt einsetzen, können sich mit ihren Projekten für den neuen „Lucien-Tharradin-Preis“ bewerben.

Ludwigsburg. Die Auslobung dieses mit 3 500 Euro dotierten Preises haben die Partnerstädte Ludwigsburg und Montbéliard beschlossen, um angesichts populistischer und rassistischer Tendenzen das politische Gewissen junger Menschen zu wecken und zu fördern und sie so zur Verteidigung der Demokratie und der Identifizierung mit Europa zu ermutigen. „Europa ist kein Selbstläufer“, so Oberbürgermeister Werner Spec. „Wir haben überlegt, wie wir junge Leute zur Auseinandersetzung mit solchen Themen bringen können.“ Eine Idee, der die Stadträte im Ausschuss für Wirtschaft, Kultur und Verwaltung jetzt einmütig zugestimmt haben.

Möglich sind Bewerbungen in drei Bereichen: Engagement für die Werte der Demokratie, für Europa und die Erhaltung des Friedens; solidarisches Engagement auf lokaler und globaler Ebene sowie Engagement für die Umwelt und die Bekämpfung des Klimawandels.

Bewerben können sich Jugendgruppen, Schulklassen und junge Erwachsene bis 27 Jahre, und zwar nicht nur aus den Partnerstädten, sondern auch aus anderen Städten und Ländern. Über die Preisvergabe entscheidet eine Kommission aus den beiden Oberbürgermeistern sowie je zwei weiteren Vertretern beider Städte. Einer von ihnen könnte beispielsweise auch ein Jugendgemeinderatsmitglied sein.

Bereits am 11. November wird der Preis in Montbéliard bei den Feiern zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erstmals verliehen. Die Preisträger stehen schon fest: Schülergruppen des Goethe-Gymnasiums und des Collège Guynemer aus Montbéliard haben Briefe des Ludwigsburgers Adolf Mann und des Franzosen Robert Fernie aus dem Ersten Weltkrieg verglichen und dessen Auswirkungen auf ihre Familien beleuchtet. Die beiden Männer haben diese Briefe vom selben Kriegsschauplatz aus an ihre Verwandten daheim verfasst.

„Eine vorbildiche Sache“ findet CDU-Stadträtin Elke Kreiser diesen Preis. „Engagement soll belohnt werden.“ Annegret Deetz (SPD) ist sicher: „Das ebnet Wege ohne Ende“ und Claudia Dziubas (Ökolinx) findet das „ein Superprojekt“. Die FDP ist laut Stadtrat Reinhardt Weiss ebenfalls „voll dabei“. Es sei klar, dass die Verbindungen inzwischen den Ländern „noch stärker wachsen müssen, wenn wir Europa wollen.“ Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Michael Vierling hätte gerne gesehen, „dass sichergestellt ist, dass das Preisgeld für ideelle Zwecke verwendet wird“, fand für diesen Vorstoß aber keine Unterstützung. Elke Kreises brachte die Stimmung auf den Punkt: „Engagement muss auch belohnt werden.“