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Industriebrache als Veranstaltungsort
Auf dem Franck-Areal in Ludwigsburg zieht die Kunst in einen alten Speicher

In einem ehemaligen Lagerraum der Firma Franck öffnet das temporäre Kunstprojekt „Speicher der Zukunft“. Foto: Mirko Pezold/p
In einem ehemaligen Lagerraum der Firma Franck öffnet das temporäre Kunstprojekt „Speicher der Zukunft“. Foto: Mirko Pezold/p
Im Rahmen des Festivals ÜBER:MORGEN der Kulturregion Stuttgart öffnet der „Speicher der Zukunft“ auf dem Franck-Areal am Ludwigsburger Bahnhof temporär seine Pforten.

Ludwigsburg. Die Künstler Thomas Rustemeyer und Julian Warner zeigen vom 23.September bis zum 15. Oktober mit ihrem Projekt, dass Altes in neuer Konstellation und Überliefertes, das uns ans Herz gewachsen ist, auch ihren Platz in der Zukunft haben.

In einem ehemaligen Produktionsgebäude auf dem Franck-Areal haben sie einen Speicher mit Amtsstube und Schaudepot eingerichtet. Hier können die Bürger nun ihre eigenen Antworten auf die Zukunftsfragen abgeben. Alle Beiträge sind willkommen. Die Angestellten des „Speichers der Zukunft“, gespielt von geschulten Performern, agieren nach einem strengen Protokoll. Sie nehmen die eingereichten Zukunfts-Objekte in Empfang, protokollieren den Eingang und führen die Besucher durch das Schaudepot mit allen bislang abgegebenen Stücken. Tag für Tag und Woche für Woche erweitert sich mit jeder Leihgabe die Erzählung eines neuen Ludwigsburgs.

Der „Speicher der Zukunft“ entsteht im Franck-Areal, wo bis Ende 2018 der berühmte Caro-Kaffee produziert wurde. Zwei Jahre später kaufte die Stadt Ludwigsburg den ehemaligen Produktionsstandort des Kaffeemittelherstellers: ein riesiges Industriegelände mit Lager- und Produktionsräumen. Im September 2021 wurde das Areal mit dem Festival „Neuland“ das erste Mal für Publikum geöffnet. Julian Warner und Thomas Rustemeyer nehmen mit dem „Speicher der Zukunft“ diesen Faden wieder auf: So sehr man sich um einen wirklichen Neuanfang bemüht – das Neuland, das man betritt, die neue Zeit, in die man aufbricht, wird nie ganz unabhängig von der alten sein. So haben Menschen, die sich ins Unbekannte aufmachten, immer etwas aus der Heimat mitgenommen – und tun das auch heute noch.

Bürger dürfen Objekte abgeben

Bürger, Vereine, Initiativen und Institutionen sind aufgerufen, Objekte oder immaterielle Güter, die sie für die Zukunft der Stadt wichtig finden, abzugeben. Es besteht die Möglichkeit, für die Übergabe ein Zeitfenster zu buchen oder spontan während der Öffnungszeiten des Speichers vorbeizukommen. Die Zeitfenster können auf der städtischen Website unter www.ludwigsburg.de/uebermorgen gebucht werden. Der Eintritt ist frei.

Die Öffnungszeiten des „Speichers der Zukunft“ im Franck-Areal, Gebäude 25, Pflugfelder Straße 27, , sind während der Festivalzeit vom 23. September bis 15. Oktober 2022: Donnerstag bis Freitag von 17 bis 20 Uhr, Samstag von 12 bis 20 Uhr. Die Objekte werden erfasst, katalogisiert und während des Festivalzeitraums öffentlich präsentiert. Sie können nach Projektende in der Woche vom 17. bis 21. Oktober wieder abgeholt werden. Der „Speicher der Zukunft“ findet in Kooperation der Stadt Ludwigsburg mit der Wüstenrot Stiftung statt.

Im Rahmen der siebenteiligen Diskursreihe „Das neue Alphabet der Region“ lädt die Kulturregion Stuttgart am Donnerstag, 29. September, um 19 Uhr zu einem Abend in den „Speicher der Zukunft“ im Franck-Areal ein: Unter dem Motto „Chancen der Deindustrialisierung“ diskutiert Constantin Wizemann (Impact Hub Stuttgart) mit weiteren Experten sowie Besuchern.