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Stadtentwicklung
Aus Rockfabrik wird Hochschul-Standort

Damals war noch drin, was draufstand: Die Rockfabrik. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Damals war noch drin, was draufstand: Die Rockfabrik. Foto: Holm Wolschendorf
Nach Umbau soll nächstes Frühjahr die Ludwigsburger Verwaltungshochschule einziehen – Neue Außenstelle soll die große Raumnot lindern

Ludwigsburg. Noch sind die Verträge nicht endgültig unterschrieben, aber die Sache ist nach Informationen unserer Zeitung in trockenen Tüchern: In das Gebäude, aus dem die Rockfabrik ausziehen musste, sollen nächstes Jahr Studenten einziehen. Die Ludwigsburger Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen (HVF) erhält damit in einer neuen Außenstelle dringend benötigte zusätzliche Raumkapazitäten.

Das Gebiet Urbanharbor, in Ludwigsburg ein Vorreiter bei der Transformation des Standorts hin zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit, wird mit dem Themenfeld Bildung um eine weitere interessante Facette reicher. Und die Studierenden werden sich wiederfinden in direkter Nachbarschaft zu prominenten Unternehmen wie Porsche Digital, Porsche Design oder der Bosch-Start-up-Einheit Grow.

Auf dem angestammten Hochschulcampus der Pädagogischen Hochschule (PH) und der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ist es über die Jahre immer enger geworden. Und die Zahl der Studierenden auf dem Areal zwischen Eglosheim und dem Favoritepark wird weiter zunehmen. Eine Analyse hat ergeben, dass beide Ludwigsburger Hochschulen zusammen eigentlich einen zusätzlichen Raumbedarf von bis zu 7000 Quadratmetern haben.

Das Land hat deshalb erst in dieser Woche den Beschluss verkündet, dass es auf dem Campus einen großen Neubau geben soll. Das sechsgeschossige Gebäude wird aber erst 2025 bezugsfertig (siehe auch Bericht unten). Für die Jahre bis dahin und teils auch darüber hinaus suchte das Land Räume zur Anmietung. Und ist jetzt im Westen der Stadt im Urbanharbor fündig geworden, will sich gleich an zwei Stellen dort einmieten.

Bereits zum 1. September können erste Studenten der HVF im Urbanharbor einziehen. Wie das Ludwigsburger Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, wurden in einem ersten Schritt vier Seminarräume angemietet. Standort dieser Räume ist gewissermaßen die Keimzelle des Urbanharbor: das Areal mit den Backsteingebäuden der einstigen Firma Eisfink an der Rheinlandstraße. Dort also, wo einst die Ludwigsburger Filmakademie als Mieter ihren Anfang nahm.

Noch nicht offiziell bestätigt, aber nach Informationen kurz vor Vertragsabschluss: Zusätzlich und als größerer Teil der Anmietungen wird das Gebäude der ehemaligen Rockfabrik, ebenfalls ein Teil des Urbanharbor, zum Hochschulstandort umgebaut. Im nächsten Frühjahr sollen auch hier Studierende der HVF einziehen. Dann sollen in der einstigen Rofa weitere zehn Seminarräume zur Verfügung stehen.

Erst diese Woche hatte die Hochschule im Zusammenhang mit den Neubauplänen des Landes erklärt, dass die Zahl der Studierenden inzwischen auf 2850 angestiegen ist. Und dass es in zwei bis drei Jahren bereits 3500 Studierende sein werden.

Der Hintergrund dieser Entwicklung: Die Nachfrage der Kommunen und der Finanzverwaltung nach Fachkräften steigt, das Land will diesem Bedarf auch mit den erweiterten Raumkapazitäten für die Ludwigsburger Hochschule nachkommen. Dazu kommt, dass die Kommunen dringendes Interesse an neuen Qualifikationen ihrer Mitarbeiter haben, Beispiel dafür ist ein neuer Studiengang Digitales Verwaltungsmanagement, der im September in Ludwigsburg an der HVF beginnen wird. An der Hochschule freut man sich schon darauf, dass sich zum Start Innenminister Thomas Strobl mit einem Besuch angekündigt hat.