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Innenstadt
Baustellen blockieren Parkplätze

Einseitiges Halteverbot in der Blumenstraße. Foto: Holm Wolschendorf
Einseitiges Halteverbot in der Blumenstraße. Foto: Holm Wolschendorf
Verbotsschilder mit temporärer Gültigkeit.
Verbotsschilder mit temporärer Gültigkeit.
Und oft gibt es Strafzettel.
Und oft gibt es Strafzettel.
Die Anwohner zwischen Schillerstraße und Abelstraße sind genervt. Seit Monaten wird in den Straßen gebuddelt und gebaut. Ganze Straßenabschnitte sind einseitig zur Parkverbotszone erklärt. Der Parkdruck wächst. „Die Baustellenkoordination nimmt keine Rücksicht auf die Anwohner“, heißt es.

„Bei mir haben heute Morgen die Bauarbeiter geklingelt, ich solle mein Auto wegfahren“, erzählt uns ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Dabei stand es, als ich es da vor zwei Tagen abgestellt hatte, noch nicht im Halteverbot.“ Der Mann hatte Glück. Immerhin wurde sein Fahrzeug nicht abgeschleppt. Verärgert und genervt ist er dennoch, wie übrigens viele Anwohner in diesen Straßen.

In der Asperger Straße legen die Stadtwerke eine Fernwärmeleitung, in der Abelstraße wird der Kanal saniert. Wegen der Verlegung von Glasfaserkabeln gibt es derzeit Baustellen in der Blumen-, Garten-, Schiller-, Uhland- und Wilhelmstraße sowie in der Schulgasse. In der Bismarckstraße gibt es Einschränkungen wegen einer Baustelle eines privaten Bauunternehmens.

Rund die Hälfte aller Parkplätze, so schätzen die Anwohner, seien derzeit nicht zu benutzen. Tiefgaragen haben die Häuser in diesem Bereich der Innenstadt nicht. „An manchen Tagen parke ich an der Rundsporthalle, weil ich sonst keinen Parkplatz finde“, erzählt uns der Mann. Und manchmal stünde man eben unverhofft im Halteverbot, weil kurzfristig eine Baustelle eingerichtet wird. „Da gibt es eben auch Strafzettel.“ Eine Kommunikation mit den Bewohnern im Viertel habe es vonseiten der Stadt oder der Stadtwerke nicht gegeben, wird beklagt.

Dass die Anwohner hier für Anwohnerparkausweise zahlen, spielt keine Rolle. „Für Nutzer des Bewohnerparkens gibt es keinen finanziellen Ausgleich, es sind auch keine Ausweichflächen von städtischer Seite vorgesehen – hier sind unsere Möglichkeiten sehr begrenzt“, heißt es auf unsere Anfrage aus der Stadtverwaltung.

„Selbstverständlich bemühen wir uns als Stadtverwaltung, alle planbaren Baumaßnahmen in Ludwigsburg für die betroffenen Anlieger, Verkehrsteilnehmer und die an der Ausführung Beteiligten so verträglich wie möglich zu gestalten“, so die Verwaltung. Dazu stimme man sich regelmäßig mit allen Trägern von Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen ab. Dennoch könne es zu „Störungen an den Versorgungsleitungen oder Schadstellen im Fahrbahnbereich“ kommen, die zu einem „sofortigen Handeln“ zwingen. Das bringe leider die Planung etwas aus der Reihe.

Immerhin, die derzeit prekäre Situation wird sich in Kürze wieder etwas entspannen: Die Arbeiten sollen, wenn alles nach Plan läuft, Ende der Woche abgeschlossen sein. Die Baustelle in der Asperger Straße wird bis zum 8. März dauern, und die Bauarbeiten in der Uhland- und Wilhelmstraße gehen voraussichtlich bis Mitte März beziehungsweise Anfang April.

Dann wird es vermutlich ruhiger in diesem Viertel. Lange Fußmärsche zum Auto sind dann hoffentlich auch nicht mehr nötig.