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Buntes Spektakel lockt zahlreiche Besucher

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Kostümgruppen mit Sonnenschirm.Foto: Holm Wolschendorf
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Die Königlich Bayerische Jagdgesellschaft vom Bayern-Vereinmit ihrer Hundemeute.
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Eine junge Meerjungfrau fährt ebenfalls mit.
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Die Hemminger sind mit viel Musik unterwegs.
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Bunte Röcke und Lächeln aus Equador.
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Herolde zu Pferd: der Fanfarenzug Saulgau.
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Dicht gedrängt: Der Umzug zog insgesamt 25 000 Besucher an.
Glücklich, wer einen Schattenplatz hatte: Bei 29 Grad zeigten sich gestern rund 80 Gruppen und Vereine beim Jubiläumsumzug durch die Stadt. 25 000 Zuschauer säumten die Straßen.

Ludwigsburg. Geht es nach den „Oohs“ und „Aaahs“ im Publikum, gehörten gestern beim Umzug die mächtigen Clydesdales und Shire Horses vom Dudelhof zu den Gewinnern. Dicht gedrängt standen die Zuschauer entlang der Strecke von der Schorndorfer Straße bis zum Bahnhof und jubelten den schwitzenden Teilnehmern zu.

In der Hitze besonders gebeutelt, aber wunderschön anzusehen waren die Damen und Herren mit Perücken und in ihren historischen Kostümen, ob Venezianer, die Barocken Damen mit Musketieren als Geleit oder der Hochadel 1860. Die Handwerker der Unteren Stadt verteilten Möhren, beliebt waren auch wieder die Probiererle, etwa von den Römern vom Jupiterweinberg Hausen. Noch beliebter bei den Temperaturen aber waren die Wasserspenden der historischen Feuerwehr aus der Pumpe. „Bitte hier“ schrien da nicht nur die Kinder laut.

Beeindruckend wieder die Disziplin der Reiter des Schleppjagdvereins Bayern, die mit ihrer Hundemeute als „Königliche Bayerische Jagdgesellschaft“ von Tourismus & Events ausgezeichnet wurden. Wie auch Marco Zahn, der mit seinem zehnspännigen Fasswagen viel Aufsehen erregte – und dank aufwendigstem Schmuck der Pferde inklusive Geläut auch nicht zu überhören war.

Ein Zeichen gegen Glitzer und Glamour setzte Tourismus Events auch mit der Auszeichnung des Heimatvereins Möglingen mit „Saat und Ernte“ – in liebevoll gestalteten Kostümen sowie die Demonstration von Dreschflügeln auf dem Wagen, gezogen von einem alten Hanomag-Traktor: „Das beste Wappen auf der Welt ist der Pflug im Acker.“ Ein Preis auch für die Landjugend Markgröningen, die sich mit „Zickezacke“ Gehör verschaffte. Der Musikverein Poppenweiler nutzte die Gelegenheit, um für sein Ochsenfest zu werben, das heuer Fünfzigsten feiert.

Und natürlich gab es wieder die obligatorischen Kutschen: Die Grävenitz winkte huldvoll aus der Kutsche, Königin Katharina und König Wilhelm von Württemberg trotzten ebenso wie der bleiche König Friedrich der Hitze. Als „Hüter der Demokratie“ wagte sich auch der Gemeinderat auf den heißen Asphalt – zu Fuß und in der Kutsche –, auch wenn es hier Abtrünnige gab: Drei Ratsmitglieder schlossen sich nicht dem Fußvolk an, sondern zogen die Fahrt in der Ehrenkutsche im Tross mit Oberbürgermeister Werner Spec vor.

Der Schwimmverein Ludwigsburg brachte es bei 29 Grad fertig, ganz ohne Wasser seine Synchronschwimmerinnen vorzuführen, während Stahl Fatal mit seinen Fässern neue Kostüme à la Steampunk präsentierte. Die gesamte Gruppe „Smart-Fantasies-Parade“ von der Karlskaserne – inklusive futuristischer QR-Code-Röcken und Cyber-Sonnenbrillen – bekam von Tourismus & Events ebenfalls eine Auszeichnung. Wie auch die Gruppe „Bunte Vielfalt der Karlshöhe“. Ein besonderes Lob gilt den vielen Kindern in jedem Alter, die den Gang über den glühenden Asphalt mit Bravour und Lächeln meisterten.

Mario Kreh, Geschäftsführer von Tourismus & Events, war mit den 25 000 Besuchern in einem vorläufigen Fazit sehr zufrieden: „Der Festumzug war ein Publikumsmagnet.“