Die Bewegung „Fridays for Future“ will heute wieder ein klares Signal geben: Die Schüler gehen in Ludwigsburg für mehr Klimaschutz auf die Straße, ihr Motto: „Wir streiken, bis ihr handelt.“ In über 80 Städten soll gestreikt werden, die jungen Menschen wollen ihrem Forderungspapier, zugestellt an die Bundesregierung, Nachdruck verleihen.
Auf kommunaler Ebene sind sie einen Schritt weiter. Es gab diese Woche ein zweites Treffen mit dem Oberbürgermeister, an dem diesmal auch die geschäftsführenden Rektoren der Schulen sowie der Rektor der Pädagogischen Hochschule teilnahmen. Die Schüler präsentierten ihre Vorschläge, wie in Ludwigsburg konkret Klimapolitik aussehen und nachhaltig verbessert werden könnte. Denn die aktuellen Bestrebungen der Stadt werden, so ihre Bedenken, dem erforderlichen Klimaschutz noch nicht gerecht.
Die jungen Klimaschützer verlangen, den Ausbau der Rad-Infrastuktur voranzutreiben und den Nahverkehr stärker auszubauen. Ziel müsse sein, ein CO-neutrales Ludwigsburg anzustreben. Sie verlangen günstigere, aber auch vegetarische Essen in den Schulmensen – zumal der Verzicht auf Fleisch zum Klimaschutz beiträgt.
OB Werner Spec stellt sich uneingeschränkt hinter die Forderungen der Schüler, die berechtigt seien. Es sei richtig und gut, dass sich die jungen Menschen für besseren Klimaschutz einsetzten. „Es gab einen konstruktiven Dialog“, berichtete er im Gemeinderat. Die Themen sollen auch in den Schulalltag einfließen. Nach den Osterferien sei ein weiteres Treffen geplant. Auch die Fridays-for-Future-Bewegten zeigten sich nach dem Gespräch zufrieden, sie wollen mit der Stadt weiter zusammenarbeiten.
Wenig Verständnis zeigten die Freien Wähler für die Demo, sie sprachen von „einem Hype, jeder hänge jetzt das Fähnchen Klimaschutz an die Fahnenstange“, kritisierte Reinhardt Weiss. Er forderte die Schüler auf, beispielsweise bei Schulreisen selbst auf Flüge über Kontinente hinweg zu verzichten. „Wir tun schon die ganze Zeit was“, sagte er. Grünen-Stadtrat Michael Vierling fand es aufschlussreich, dass sich die Freien Wähler genau konträr zu OB Spec positionierten, der für die Freien Wähler im Kreistag kandidiert. (hpj)