Ludwigsburg. Zwischen 340 000 und 380 000 Euro sind es gewesen, die seit 2007 in die Stadtmauer investiert wurden. Die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Anlage verursacht aber nicht erst seit einigen Jahren Kosten. „Es gibt Urkunden im Stadtarchiv, die belegen, dass die Stadtmauer immer wieder instand gehalten werden musste“, sagte Stadtarchivarin Sandy Krüger. Erstmals gehe das aus einer Urkunde von 1368 hervor.
Das Problem ist, dass nicht alle Arbeiten beziehungsweise Kosten im Voraus geplant werden können. Etwa, als 2012 in der Bügelestorstraße saniert wurde. Damals wurde das ganze Ausmaß der Schäden erst erkannt, als der erste Abschnitt fertig war (wir berichteten). Oder in den vergangenen Monaten, als an der Mauer bei der Stadtkirche gearbeitet wurde. „Der Untergrund dort besteht nicht nur aus Fels, sondern es gibt dort auch viel Erdreich“, erklärte Stadtbaumeister Andreas Janssen, weshalb mehr investiert werden musste. „Alte Gebäude und alte Gemäuer sind eine Daueraufgabe“, betonte auch Bürgermeister Steffen Bühler. Alleine in diesem Jahr seien bislang 80 000 Euro für Schadensbehebungen an der Stadtmauer ausgegeben worden.
Da ist es umso schöner, wenn auch Geld in die Stadtkasse kommt: Gestern kamen Landrat Dr. Rainer Haas und KSK-Vorstandsvorsitzender Dr. Heinz-Werner Schulte nach Besigheim, um im Namen der KSK-Stiftung einen Scheck über 12 000 Euro zu überreichen – für das Stadtarchiv beziehungsweise zur Sanierung der dortigen Stadtmauer. Beim einstigen Wehrgang der Mauer im ersten Stock ist deutlich zu sehen, wie Moderne und Historie im 2016 eröffneten Archiv vereint werden.
Als der Landrat sich gestern im Stadtarchiv umschaute, kam prompt ein „wow“ über seine Lippen. Der steinerne Abgang in den Keller hatte Haas’ Blick auf sich gezogen. „Es ist toll, wenn man so historische Gebäude hat und solche Besonderheiten sichtbar erhält“, sagte Haas.