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Blühendes Barock
Die Kürbiswelt zeigt ihre bunte Vielfalt

Die Kürbisausstellung im Blühenden Barock ist längst zu einem touristischen Selbstläufer geworden. Archivfoto: Andreas Becker
Die Kürbisausstellung im Blühenden Barock ist längst zu einem touristischen Selbstläufer geworden. Foto: Andreas Becker
Im Blühenden Barock ist gestern die Kürbisausstellung eröffnet worden. In diesem Jahr verwandelt sich die Parkanlage in eine bunte Unterwasserwelt: Das gelbe U-Boot, ein Haifisch, ein Oktopus und andere riesige Kürbisstatuen bilden bis zum 5. Dezember eine imposante Kulisse.

Ludwigsburg. Das kühle und durchwachsene Wetter in dieser Saison ist eine Herausforderung für die Kürbisanbauer. „Es war ein schwieriges Jahr“, sagt Jens Eisenmann, als die Blüba-Verwaltung am Eröffnungstag der Kürbisausstellung zum Pressegespräch geladen hat.

Eisenmann weiß, wovon er spricht. Der in Marbach-Rielingshausen ansässige Produzent beliefert das für den Aufbau der Kürbisausstellung verantwortliche Unternehmen Jucker Farm mit Unmengen an Kürbissen. 450000 sind es in diesem Jahr. Für jede große Figur, wie das gelbe U-Boot oder Spongebob Schwammkopf, werden alleine 4500 Kürbisse benötigt. Für die restlichen Figuren sind 30000 Riesenfrüchte reserviert, weitere 250000 dienen als kunterbunte Parkkulisse.

Die restlichen Kürbisse gehen in den Verkauf, denn nicht zuletzt ist die Ausstellung auch ein kulinarisches Ereignis. „Der Kürbis ist ein supergeniales Lebensmittel“, schwärmt Eisenmann. „Haltbar, gesund, relativ wenig Kohlenhydrate, vitamin- und nährstoffreich.“

Im Restaurant im Unteren Ostgarten werden Kürbisreispfannen, Maultaschen oder Nudeln mit Kürbiskernpesto serviert. An den benachbarten Ständen und in der Cafeteria zeigt sich, dass Kürbisse auch eine süße Verführung sind und sich zu Waffeln, Muffins und anderen Leckereien verarbeiten lassen. Außerdem gibt es Kürbispommes, denn Kürbisse lassen sich auch frittieren. „Die sind wie echte Pommes, nur dass sie nach Maronen schmecken“, sagt Jucker-Farm-Geschäftsführer Stefan Hinner.

Überall gibt es den Klassiker, die begehrte Kürbissuppe. Im Kürbisshop werden nicht nur Dekoartikel und Literatur angeboten, sondern auch Spezialitäten wie Marmeladen, Nudeln, Kernöl oder Gewürze – natürlich alles aus Kürbis. Experten zeigen vor Ort auch, wie sich außergewöhnliche und seltene Sorten zubereiten lassen.

Das Veranstaltungsprogramm ist wegen der Coronakrise ein wenig eingedampft worden, bietet aber dennoch viele Attraktionen. Natürlich werden – am 12. September, am 3. sowie am 10. Oktober – wieder die größten deutschen und europäischen Kürbisse gewogen. Diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Wir wollen verhindern, dass sich zu viele Personen gleichzeitig an einem Ort aufhalten“, erklärt Blüba-Chef Volker Kugel. „Die Kürbisse werden aber gleich nach dem Wiegen zur Ausstellung gebracht.“

Der schwerste Kürbis dürfte in diesem Jahr nicht aus Deutschland kommen, denn nördlich der Alpen hat das kühle Wetter das Wachstum gehemmt. Ganz anders dagegen die Lage im sonnigen Süden: „Aus Italien könnte etwas ganz Großes auf uns zukommen“, meint Kugel. „Zumindest, wenn der angekündigte Kürbis nicht noch aufplatzt.“

Ab dem 2. September entsteht wieder die Kürbis-Schnitzwelt mit lustigen Gnomen. Die Sortenschau demonstriert mit bis zu 800 verschiedenen Sorten die erstaunliche Vielfalt dieser Nutzpflanze, und ab dem 16. September können sich Kinder jedes Wochenende im Kürbisschnitzen versuchen.

In diesem Jahr erstmals Teil der Ausstellung ist ein Lehrpfad an der Broderie im Nordgarten, hier können sich Besucher über die wundersame Welt der gigantischen Gewächse informieren. Ergänzt wird die Ausstellung ab dem 30. Oktober durch die Leuchtenden Traumpfade. „Es ist noch zu früh, über Details zu sprechen“, sagt Kugel. „Auf jeden Fall aber werden die acht spektakulärsten Kürbisfiguren täglich ab Einbruch der Dunkelheit bis 21.30 Uhr ebenso spektakulär beleuchtet.“

Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist der Blüba-Chef unter den gegebenen Umständen nicht unzufrieden. Nach der Eröffnung Ende April habe in den ersten sechs Wochen eine Testpflicht bestanden, „das hat uns 50 Prozent der Gäste gekostet“. Danach habe sich der Besuch aber auf dem Niveau von 2019 eingependelt. „Jetzt hoffen wir, dass das Wetter bis zum 5. Dezember mitspielt und alles gut wird.“ Zumindest eine Testpflicht wird niemanden von einem Besuch im Blühenden Barock abhalten, denn weil die Kürbisausstellung ausschließlich unter freiem Himmel stattfindet, wird kein negativer Nachweis verlangt. Kugel: „Wir bitten die Besucher am Eingang lediglich, freiwillig eine Maske aufzusetzen, wenn es eng werden sollte und der Mindestabstand an manchen Stellen nicht eingehalten werden kann.“