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Großeinsatz
Drei Polizisten retten eine 82-jährige Frau

Blick gestern auf das Haus und den Dachstuhl. Foto: Holm Wolschendorf
Blick gestern auf das Haus und den Dachstuhl. Foto: Holm Wolschendorf
Zwei Dachstühle in Flammen – Brandursache kann womöglich nie geklärt werden – 17 Bewohner müssen vorerst draußen bleiben

Ludwigsburg. Mitten in der dicht bebauten Innenstadt stehen zwei benachbarte Dachstühle in Flammen: Das löste am Mittwochabend einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus. Gegen 20.50 Uhr war der Alarm eingegangen, Einsatzort waren zwei Gebäude in der Leonberger Straße, nahe der Friedenskirche gelegen.

Bereits beim Eintreffen der ersten Streifen des Polizeireviers Ludwigsburg standen die direkt aneinander grenzenden Dachstühle lichterloh in Flammen. Eine riesige dunkle Rauchsäule stand über der Stadt, das war weithin sichtbar und sorgte bei vielen Beobachtern für großes Aufsehen.

Von Bewohnern, die das brennende Gebäude bereits verlassen hatten, erhielten die Polizisten bei ihrem Eintreffen den Hinweis auf eine 82-jährige Bewohnerin im dritten Obergeschoss. Die Polizisten machten sich sogleich auf den Weg hinauf zu der Wohnung. Zwar drangen ganz oben im Treppenhaus, so schildert es eine Polizeisprecherin, schon Flammen durch eine Tür zum Dachstock, doch die Polizisten sahen noch die Chance, zur obersten Wohnung zu gehen, wo sie die Frau auch antrafen. Um die Bewohnerin möglichst schnell aus dem Haus zu retten, hoben drei der Polizisten die betagte Frau hoch und trugen sie die Treppen hinunter ins Freie.

Das betroffene Gebäude ist wegen Sanierungsarbeiten seit einiger Zeit eingerüstet. Von dem Brand war auch ein Nebengebäude betroffen. Beide stehen nahe der Friedenskirche am Karlsplatz.

Die Feuerwehr war mit 14 Fahrzeugen und 70 Mann aus Ludwigsburg und Freiberg im Einsatz. Gegen 22.15 Uhr war das Feuer gelöscht.

Die Brandursache ist bislang nicht geklärt – und es ist offen, ob dies jemals gelingen wird. Denn gestern konnten die Experten der Kriminaltechnik die Dachstühle wegen Einsturzgefahr nicht begehen. Und nachdem die Feuerwehr gestern am Nachmittag noch einmal vor Ort gehen musste, weil ein Brandnest erneut Rauch zeigte, muss der gesamte Dachstock jetzt womöglich abgetragen werden – dann mitsamt aller Spuren, die auf eine Brandursache hinweisen könnten.

Beide Gebäude, in denen insgesamt 17 Personen wohnen, sind nach dem Brand zunächst nicht mehr bewohnbar. Die meisten Betroffenen kamen nach einem Bericht der Polizei bei Freunden und Bekannten unter. Für eine dreiköpfige Familie und die 82-jährige Bewohnerin wurde durch die Stadt Ludwigsburg eine Unterkunft organisiert.

Neben der Feuerwehr waren zwölf Streifen der Polizeireviere Ludwigsburg, Bietigheim, Kornwestheim, Marbach und des Kriminaldauerdienstes sowie sieben Fahrzeuge des Bevölkerungsschutzes, zwei Rettungswagen und ein Notarzt an der Einsatzstelle. (map/red)