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Ludwigsburg-Medaillen
Einsatz für andere und für die die Geschichte der Stadt

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Engagierte Arbeit für das Stadtarchiv: Dieter Hornig.
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Einsatz für den Robinson-Spielplatz in Neckarweihingen: Renate Probst.
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Urgestein der Asyl- und Flüchtlingsarbeit: Nithart Grützmacher.
„Ehrenamt ist immer ein soziales Geschenk, aber auch wichtiges Element einer eigenen Identität und es ist politisches Engagement im Sinn der Gestaltung von Gesellschaft", sagte der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried bei der Verleihung der Ludwigsburg-Medaillen an engagierte Bürger, die gestern Abend anlässlich des Tages des Ehrenamtes im großen Saal des Kulturzentrums unter dem Motto „Gutes Tun beflügelt" stattfand.

Ludwigsburg. Die geehrten Einzelpersonen und Gruppen charakterisierte Seigfried als Zeitschenker, Mutmacher, Problemlöser, Freizeitgestalter, Sinnstifter, Wegbegleiter Motivator und Krisenmanager. Sie heben laut Seigfried beständig das Gemeinwohl über ihre eigenen Interessen. Es gehe dabei nicht nur um das Engagement als solches, sondern um praktizierte Solidarität, um das spürbar Zwischenmenschliche, das im Zusammenleben mit anderen einfach unverzichtbar sei.

„Unsere Gesellschaft lebt von denen, die sich einbringen, die sich bewusst Zeit nehmen, um sich für andere Menschen, für ihr Umfeld, für die Umwelt und für ein gelingendes Miteinander einsetzen", unterstrich Seigfried. Und Bürgerschaftliches brauche auch eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung, deren Symbol eben die Ludwigsburg-Medaille sei.„Es geht uns darum, Menschen zu würdigen, die einfach anpacken. Menschen, die sich oft über viele Jahre still und unaufgeregt einsetzen oder sich auch stärker im Blickpunkt der Öffentlichkeit für andere engagieren", fügte der Erste Bürgermeister an. Einer, der dies alles seit über 20 Jahren praktiziert, ist Nithart Grützmacher, den Seigfried als Urgestein der Ludwigsburger Asyl- und Flüchtlingsarbeit bezeichnete. Als ehrenamtlicher Deutschlehrer – was auch sein ursprünglicher Beruf ist – und im Informationsmanagement des Arbeitskreises Asyl Ludwigsburg war er laut Seigfried schon Anfang der 1990er Jahre bei der Integration der Geflüchteten vom Balkan eine große Unterstützung.

Dafür wurde er auch schon Anfang des Jahres von Landrat Dr. Rainer Haas beim Neujahresempfang geehrt. Daneben war er auch noch einige Jahre als „Geschäftsführer“ des Aktionsbündnisses gegen Fremdenfeindlichkeit aktiv und an den Gedenkfeiern auf dem Synagogenplatz beteiligt. Seigfried bezeichnete Grützmacher als weit über die Grenzen von Ludwigsburg für sein Engagement bekannten politischen und auch unbequemen Kopf. „Die Kooperation mit Ihnen zeigt uns manchmal auch unsere Grenzen auf und wir lernen immer wieder dazu", betonte Seigfried.

Die Ludwigsburg-Medaille bekam außerdem Renate Probst. Ihr Wirkungskreis konzentriert sich überwiegend auf den Stadtteil Neckarweihingen und dort schwerpunktmäßig auf den Robinsonspielplatz, einer der ersten Abenteuerspielplätze in Ludwigsburg.

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Dort war Renate Probst von 1986 bis 1992 zunächst als Schriftführerin, von 1992 bis 1997 als zweite Vorsitzende und von 1997 bis 2017 als erste Vorsitzende aktiv. Die Einführung der verlängerten Ferienöffnungszeiten im 2003 und die Entstehung der Kinderspielstadt Robiweihingen im Jahr 2009 gehen auf ihre Initiative zurück. Die Interessen des Robinsonspielplatzes und der anderen Abenteuerspielplätze hat sie noch über lange Jahre im Stadtjugendring Ludwigsburg vertreten. Das alles leistete die Geehrte dem Ersten Bürgermeister zufolge ruhig, besonnen, sachlich, freundlich, aber dennoch immer zielstrebig und kämpferisch. „Sie haben viele gute Lösungen erzielt und den Robinson-Spielplatz zu einem erfolgreichen Mittelpunkt der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil entwickelt", würdigte Seigfried die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Probst will jetzt kürzertreten und sich mehr um ihre Enkelkinder kümmern. „Erst nach iIhrem Weggang haben alle gemerkt, welch große Lücken entstanden ist",meinte Seigfried.

Dieter Hornig ist der Dritte im Bunde der neuen Medaillenträger. Er war bis zur Pensionierung städtischer Baudirektor. Seit 2007 engagiert er sich kontinuierlich im Stadtarchiv. Hornig war unterstützend bei verschiedenen Publikationen tätig wie beispielsweise „Schwäbisches Potsdam – Die Garnison Ludwigsburg von den Anfängen bis zur Auflösung“. An der Neuplanung des Synagogenplatzes hat er aktiv mitgearbeitet und sein geschichtliches Wissen und seine langjährigen beruflichen Erfahrungen eingebracht.

Er pflegt die von ihm aufgebaute Diasammlung wichtiger Häuserfassaden und Bauwerke. Seine Mitwirkung ist gefragt bei der Nutzerberatung zu relevanten stadtplanerischen Themen.„Mit Herzblut kümmern Sie sich um kleine und große Themen der Innenstadtentwicklung, Ihr geschichtliches Wissen und ihre langjährige berufliche Erfahrung sind von großem Wert", so Seigfried.

Die Veranstaltung wurde zum großen Fest des Ehrenamtes. Musikalisch umrahmt wurde es von den Schülern der Jugendmusikschule Maj Bommas (Viola) und Paul Bommas (Klavier) sowie Lavinia Laukner (Violine) und Viviane Ruzgys (Klavier). Höhepunkt der Veranstaltung waren außerdem Ausschnitte aus Stefanie Kerkers aktuellen Musikkabarett-Programm „Lizenz zum Trödeln“.