1. Startseite
  2. Lokales
  3. Stadt Ludwigsburg
Logo

unfallbilanz
Es kracht immer häufiger im Kreis

350_0900_15657_COKRUnfall_Markg.jpg
Einer der schlimmsten Unfälle des Jahres 2016 im Landkreis: Bei Markgröningen verloren zwei Menschen ihr Leben. Unfallursache war überhöhte Geschwindigkeit.Archivfoto: Dan Becker
Die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat im vergangenen Jahr mit 33 102 eine neue Rekordmarke erreicht. Prozentual sind das 6,8 Prozent mehr als 2015.

Ludwigsburg. Allerdings bezieht sich dieser Wert auf die Landkreise Ludwigsburg und Böblingen zusammen. Betrachtet man den Landkreis Ludwigsburg separat, so ist zwar auch hier die Zahl der Unfälle gestiegen, aber mit 2,3 Prozent bei weitem nicht so stark wie im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums. Tatsächlich verzeichnet die Unfallstatistik 2016 für den Landkreis Böblingen eine Steigerung von 7,2 Prozent. Zum Vergleich: Landesweit lag die Zuwachsrate bei 1,4 Prozent.

Damit ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg zum fünften Mal in Folge gestiegen. Polizeivizepräsident Burkhard Metzger führt diese Entwicklung in erster Linie auf die immer größere Verkehrsdichte zurück. Die Zahlen gäben aber durchaus Anlass zur Sorge. Denn: Auch die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, ist gestiegen, und zwar um fast fünf Prozent. Im Landkreis Ludwigsburg wird dieser Wert unterschritten. Hier stieg die Zahl der Unfälle mit Verletzten „nur“ von 1508 auf 1525. Die Zahl der Verletzten gibt die Polizeistatistik mit 1922 an, das sind 15 weniger als im Vorjahr. 309 Menschen wurden schwer, 1604 leicht verletzt; beide Werte sind niedriger als im Jahr 2015.

Neun Menschen verloren im vergangenen Jahr auf den Straßen des Kreises Ludwigsburg ihr Leben; im Vorjahr waren zehn Verkehrstote zu beklagen. Besonders dramatisch war ein Unfall im August bei Markgröningen. Dort verlor ein Autofahrer, nachdem er mehrere Fahrzeuge mit überhöhter lGeschwindigkeit überholt hatte, beim Einscheren die Kontrolle über seinen Wagen und prallte mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Beide Fahrer starben noch an der Unfallstelle. Ein Beispiel, das von den statistischen Zahlen untermauert wird: Raserei ist bei den meisten Unfällen, bei denen es Tote oder Schwerverletzte gegeben hat, die Hauptunfallursache (22 Prozent).

Weitere Daten aus dem Kreis Ludwigsburg:

Fußgänger waren in 195 Unfälle verwickelt, das sind acht weniger als 2015. In 177 Fällen gab es Verletzte, zehn weniger als im Vorjahr.

Die Zahl der Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, stieg um 3,1 Prozent auf 396. In 231 Fällen waren die Radler schuld. 336 Verletzte wurden dabei registriert, zehn mehr als 2015.

Die Polizei wurde 2016 zu 200 Unfällen gerufen, an denen Motorrad- oder Mopedfahrer beteiligt waren (+ 1,5 Prozent). 89-mal verschuldeten die Biker den Unfall selbst, 167 Verletzte mussten behandelt werden. Die Zahl der Schwerverletzten stieg dabei um 26,3 Prozent auf 48. Weil bei einem großen Teil dieser Unfälle die Motorradfahrer zu schnell unterwegs waren, kündigte Polizeivizepräsident Burkhard Metzger bei der Vorstellung der Unfallstatistik ein „Paket“ aus Schwerpunktkontrollen und Präventionsveranstaltungen an.

„In der Verkehrssicherheitsarbeit sind wir nach wie vor auch bei den Gruppen der jungen Fahrer und Senioren gefordert. Sie gehören zu den Sorgenkindern der Verkehrsunfallbilanz“, stellte Metzger außerdem fest. Insgesamt waren die beiden Altersklassen an fast jedem fünften Unfall im Bereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg beteiligt. Bei nahezu jedem zweiten Unfall, den junge Erwachsene verursachten, waren zu hohes Tempo oder Vorfahrtsfehler Hauptunfallursache. In allen Kategorien der Unfälle mit Senioren wurden Vorfahrtsverstöße als Hauptursachen registriert.

Mehr zum Thema in der Ludwigsburger Kreiszeitung, die Sie unter unseren Abo-Angeboten kennenlernen können.