1. Startseite
  2. Lokales
  3. Stadt Ludwigsburg
Logo

Scala
Fanta-4-Manager Bär Läsker und Filmproduzent Jochen Laube steigen beim Ludwigsburger Scala ein

Voller Tatendrang: Filmproduzent Jochen Laube (links) und Bär Läsker. Foto: Andreas Becker
Voller Tatendrang: Filmproduzent Jochen Laube (links) und Bär Läsker. Foto: Andreas Becker
Künftig könnten noch mehr prominente Gäste den Weg ins Scala finden – denn Musikmanager Bär Läsker und Filmproduzent Jochen Laube, beide gebürtige Ludwigsburger, werden neue Gesellschafter des Hauses an der Stuttgarter Straße. „Zehn Sekunden“ habe er über das Angebot nachdenken müssen, sagt Laube. Und Läsker will seine Fantastischen Vier mitbringen.

Ludwigsburg. Ein personeller Paukenschlag wurde Freitagabend im Scala verkündet: Musikmanager Andreas „Bär“ Läsker und Filmproduzent Jochen Laube werden neue Gesellschafter des traditionsreichen Hauses an der Stuttgarter Straße. Die beiden gebürtigen Ludwigsburger sollen das künftig vierköpfige Gesellschafterteam hinter den Geschäftsführern Frank Eckstein und Edgar Lichtner verjüngen und inhaltlich starke neue Impulse setzen. Horst Jung und Manfred Rüdisühli bleiben Gesellschafter, der dritte, Rolf Iseler, war im Februar gestorben. „Wir wollten Persönlichkeiten haben, die brennen und Ideen im Kopf haben, die sie mit dem Scala umsetzen möchten“, freut sich Eckstein. „Wir sind stolz und glücklich, diese Lösung gefunden zu haben.“

Der 58-jährige Läsker ist seit 1989 Manager der Fantastischen Vier, er gründete das Musiklabel Four Music, daneben kennen ihn manche auch noch als Jurymitglied bei „Deutschland sucht den Superstar“ (2008). Er gilt als absoluter Kenner der Musikszene – und zieht just in diesen Wochen zurück in die Barockstadt, in der er geboren und aufgewachsen ist. Er kennt das Scala seit seiner Jugend, „in allen Aggregatzuständen“, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt. „Es ist spannend, was sich in den vergangenen Jahren hier Positives getan hat.“ Vor ein paar Monaten sei er von Manfred Rüdisühli gefragt worden, ob er sich vorstellen könne, als Gesellschafter einzutreten. Lange überlegen musste er nicht: „Für mich war das eine klare Sache – ich habe wahnsinnig Lust darauf, fühle mich aber auch echt geehrt.“

Läsker will über seine Kontakte neue Dinge möglich machen

Das Scala sei genau sein alter Kiez: In der Hohenzollernstraße wuchs Läsker auf, ging aufs Friedrich-Schiller-Gymnasium – 1983 zog es ihn nach Stuttgart, eine Stadt, die ihm mittlerweile zu wild geworden sei, wie er erzählt. Mitte der Neunziger, erinnert sich Bär Läsker, war er mit den Fantastischen Vier zu Gast im Scala anlässlich einer 26-teiligen TV-Reihe, die zum dritten Album „Die 4. Dimension“ der Hip-Hop-Gruppe gedreht worden war – und die nun den Fans präsentiert wurde. Danach war er vor allem als Gast immer mal wieder im Saal.

Zwei, drei Konzepte für die Zukunft habe er schon im Kopf, sagt der Musikmanager, spruchreif ist davon noch nichts – nur so viel: „Fanta 4“ spielen in den Überlegungen natürlich auch eine Rolle. Das Programm liege natürlich nicht in seinen Händen, beeilt er sich zu versichern – „ich will mich einfach mit einbringen und über meine Kontakte neue Dinge möglich machen.“

Premieren von Laubes Filmen im Scala

Der zweite neue Gesellschafter, Jochen Laube, 1978 in Ludwigsburg geboren, ist dem Scala ohnehin wie kaum ein Zweiter verbunden: In den Neunzigern jobbte er als Kartenabreißer und trug das Haus besonders als Kinosaal immer im Herzen. Nach dem Studium an der Filmakademie gründete er 2006 die Sommerhaus Filmproduktion (zuletzt „Berlin Alexanderplatz“), mit „In den Gängen“ stand er 2018 im Wettbewerb der Berlinale.

In den vergangenen Jahren brachte er immer häufiger Premieren seiner eigenen Filme ins Scala, unter Anwesenheit mehrerer prominenter Schauspieler und Regisseure. Und er begründete auch das kleine, aber sehr feine Filmfestival „Lichtspielliebe“, das bereits 2018 und 2019 stattfand, pandemiebedingt ist die dritte Ausgabe nun endlich für diesen Herbst geplant.

Das Scala soll man auch in Berlin, Hamburg und München kennen

Als er bei einer Adventsveranstaltung im vergangenen Dezember im Scala von den anderen Gesellschaftern gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, feste Verantwortung zu übernehmen, habe er lange überlegt, wie er lachend erzählt: „ziemlich genau zehn Sekunden.“ Es sei eine „unfassbar große Ehre“ für ihn – und eine Herausforderung. Was er sich auf die Fahnen geschrieben hat? Natürlich will er, dass das Kino wieder eine größere Rolle spielt. Gesellschaftliche Themen und spezielle Anlässe sollen so etwa von Filmen flankiert werden. „Ich will den Geist des Scala nach außen tragen – bis man es auch in Berlin, Hamburg und München kennt.“ Und natürlich soll die große, weite Filmwelt nach Ludwigsburg kommen. Gerade hat er als Produzent „Die stillen Trabanten“ (Regie: Thomas Stuber) gedreht, es spielen unter anderem Martina Gedeck, Nastassja Kinski, Peter Kurth und Albrecht Schuch. Dieser Film, lässt er durchblicken, wird im Herbst im Scala zu sehen sein – mit entsprechend prominenten Gästen.