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Förderkreis Burkina Faso
Getreidemühlen für Frauen von Kongoussi

Diese Frauen im Dorf Kourpelle bereiten sich auf den Bau des Mühlenhauses vor. Fotos: privat
Diese Frauen im Dorf Kourpelle bereiten sich auf den Bau des Mühlenhauses vor. Foto: privat
Versammlung der Frauen im Dorf Kora unter einem Dach aus Hirsestroh.
Versammlung der Frauen im Dorf Kora unter einem Dach aus Hirsestroh.
Im Dorf Kouka wird dieses alte Gebäude als Standort für eine Getreidemühle dienen.
Im Dorf Kouka wird dieses alte Gebäude als Standort für eine Getreidemühle dienen.
Unter dem Motto „Frauen stärken, Einkommen schaffen – Getreidemühlen für Kongoussi“ startet der Ludwigsburger Förderkreis ein neues Programm der Entwicklungszusammenarbeit. Ende Dezember ist der vom Bund bewilligte Zuschuss eingetroffen.

„Wir freuen uns, dass nach unseren nur durch Spenden finanzierten und erfolgreich laufenden beiden Pilotprojekten in den Dörfern Sankondé und Kiella jetzt weit mehr als 500 Frauen von unserem Engagement profitieren können“, erläutert der Vorsitzende des Förderkreises, Ludwigsburgs Erster Bürgermeister Konrad Seigfried.

Große Freude herrschte deshalb in den sieben weiteren Dörfern Kouka, Kora, Woussé, Bam Village, Kourpelle, Tangaye und Bogonam Mossi, als Barthélémy Sawadogo, der Vertreter einer lokalen Partnerorganisation, im Auftrag des Förderkreises die Botschaft aus Ludwigsburg überbrachte, dass es jetzt losgehen kann.

Seit Anfang Januar werden nach einem Bericht des Förderkreises nun in den sieben Dörfern der Kommune Kongoussi im afrikanischen Burkina Faso Frauenkooperativen aufgebaut, Mühlenhäuser erstellt und Geschäftsmodelle entwickelt. Bereits im März sollen die neu errichteten Mühlhäuser mit robusten Getreidemühlen und den nötigen Antriebsaggregaten ausgestattet werden.

Rund 11.000 Menschen leben in diesen sieben Dörfern in der Sahelzone, die sich in erster Line von der Landwirtschaft ernähren, die meist reine Subsistenzwirtschaft ist. Gerade für die Frauen eine sehr schwere Arbeit. Besonders schwer ist das Mahlen des Getreides, das noch ganz archaisch mit großen Steinen erfolgt.

Bei der Vorbereitung von Brunnenbohrungen im Oktober 2016 hatten die Frauen ganz bescheiden gefragt, ob ihnen der Förderkreis mit Getreidemühlen helfen könnte. Daraufhin beschloss der Vorstand des Förderkreises, eine Spendenaktion zu starten. Diese war überaus erfolgreich. So konnten nicht nur die beiden ersten Dörfer bereits ohne Bundesförderung als Pilotprojekte starten, auch die Eigenmittel für den Förderantrag konnten aufgebracht werden. Fast 60.000 Euro wird die Aktion kosten und rund 40.000 Euro hat jetzt der Bund über Engagement Global übernommen.

Nachdem die Dörfer im letzten Jahr Brunnen mit sauberem Trinkwasser erhalten haben und durch Biokohle die landwirtschaftlichen Erträge sowie mit Latrinen die Hygiene im Rahmen der Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Kongoussi verbessert wurde, erhalten die Frauen der Dörfer mit den Getreidemühlen eine weitere Unterstützung durch den Ludwigsburger Förderkreis Burkina Faso.

Aktuell werden in den sieben Dörfern die Frauenkomitees aus in der Regel acht Frauen gebildet, denen die Mühle auch gehört. Sie werden geschult, entwickeln ein Geschäftsmodell, erhalten bei Bedarf ein Startdarlehen. Durch die Mühlen werden alle Frauen im Dorf von einer schweren Arbeit befreit – und durch die Einnahmen trägt sich die Mühle in Zukunft selbst.

Voraussetzung ist in jedem Dorf, dass die Dorfgemeinschaft ein Grundstück zur Verfügung stellt, damit dort ein Mühlenhaus, meist eine einfache verschließbare Hütte, errichtet werden kann. Vor Ort kümmert sich die Partnerorganisation des Förderkreises um das Projekt. Auf staubigen Pisten werden Dörfer besucht, um die Dorfältesten zu überzeugen und die Frauen für das Projekt zu finden. Innerhalb von wenigen Wochen kann Barthélemy Sawadogo schon zurückmelden, dass die Vorbereitungen richtig gut vorankommen und wahrscheinlich bereits im März die Mühlenhäuser den Betrieb aufnehmen können. (red)