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Westrandstraße
Im Süden ein veränderter Stadteingang

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Die Illustration oben zeigt, wie sich die neue Trasse ins Gelände schneidet. Im Einmündungsbereich sollen attraktive Grünbereiche mit Streuobstwiese und Wegen entstehen. Ganz links ist die Autobahn zu sehen. Foto: Stadt Ludwigsburg
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Die Illustration oben zeigt, wie sich die neue Trasse ins Gelände schneidet. Im Einmündungsbereich sollen attraktive Grünbereiche mit Streuobstwiese und Wegen entstehen. Ganz links ist die Autobahn zu sehen. Foto: Stadt Ludwigsburg
Eigentlich müsste es die Westrandstraße längst geben. Eigentlich – denn Ludwigsburg muss, wie es hieß, lediglich noch auf Fördergelder vom Bund warten. Jahr um Jahr verging. Seit zwölf Monaten liegt nun die Zusage vor. Doch nichts passierte, es musste umgeplant werden. Jetzt wird der Baubeginn für nächstes Jahr angekündigt.

Ludwigsburg. Bereits im Juli 2017 hat die Stadt den Baubeginn noch fürs selbe Jahr verkündet. Der Spatenstich fiel aus. Im Frühjahr 2018 sprach man vom kommenden Herbst, inzwischen wird 2019 angepeilt.

Grund für die erneute Verzögerung: Es fehlte die Genehmigung vom Regierungspräsidium. Dieses verlangt, den Abstand von 40 Metern zur A 81 einzuhalten, die nahezu parallel zur neuen Westrandstraße verläuft (wir berichteten). Jetzt hat die Stadt nochmals neu geplant. Der Bauausschuss wie auch der Gemeinderat haben bereits zugestimmt.

Es geht vor allem um das Grün. Die Stadt muss ökologische Ausgleichsflächen anbieten, doch die dürfen nicht auf dem Geländestreifen zwischen der Westrandstraße und Autobahn sein. Deshalb weichen die Planer auf die andere Seite aus, ein Freiraumkonzept sieht zwischen dem starken Straßeneinschnitt, der erforderlich ist, und dem höher gelegenen Gebiet „Hintere Halden“ eine attraktive Begrünung mit Baumgruppen, Streuobstwiese, Hecken und Wegen vor. Stadtplanungschef Martin Kurt spricht von einem „neuen Stadteingang aus Richtung Süden“.

Bessere Anbindung des Gewerbegebiets

Ziel ist, mit der Westrandstraße die Erweiterungsfläche der Hinteren Halden als Gewerbegebiet anzubinden. Das Logistikunternehmen Lapp, seit 2011 mit einem Industriebau auf dem Gelände vertreten, will dort erweitern, weitere Firmen könnten dazukommen.

Aus Sicht der Kommunalpolitiker ist es höchste Zeit, dass es vorangeht. „Die Straße muss kommen“, formulierte es Reinhold Noz (CDU), der empfahl, an der Einmündung zur Landesstraße 1140 eine Rechtsabbiegespur zu berücksichtigen. Andreas Rothacker (Freie Wähler) ist „froh, dass es endlich weitergeht“, SPD-Stadtrat Dieter Juranek sieht ebenfalls „verkehrstechnisch große Vorteile“.

Einhellige Zustimmung zu dem Straßenprojekt

Lob kam sogar von Grünen und der Lubu. Gerade bei der gewaltigen Flächenversiegelung, die die Straße mit sich bringe, seien die Ausgleichsmaßnahmen direkt vor Ort richtig, argumentierte Christine Knoß (Grüne). Dies sei mehr, als nur eine Baumreihe anzubieten, an der Hunde morgens ausgeführt werden können. Dass Fußgänger dort im Grün und nicht entlang der Straße geführt werden, wäre ihrer Ansicht nach auch im Bereich der Frommannkaserne wünschenswert. Dort hat die Stadt die Kleingärten aufgelöst und an den Römerhügel umgesiedelt, die frühere Kasernenfläche an der Schwieberdinger Straße soll ebenfalls zum Gewerbegebiet werden.

Grüne und Lubu mahnten an, auch künftig Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen nicht nur außerhalb der Stadt, etwa bei den Zugwiesen oder Uferwiesen, zu suchen – was die Stadtplaner anders sehen. Es werde stets versucht, Grünflächen vor Ort aufzuwerten, doch das gelinge nicht immer, weil Flächen im Stadtgebiet knapp seien. Dann werde über das Ökokonto an anderer Stelle begrünt.

Dennoch: Einig mit der Planung zeigte sich auch Elga Burkhardt (Lubu), die ankündigte, dass der Bund für Umwelt- und Naturschutz – sie ist dort ehrenamtlich aktiv – sich sogar an der Ausgleichsmaßnahme beteiligen werde und für die Grünfläche eine Spende in Aussicht stellte. Schon mehrfach hat der BUND Bäume für neue Grünflächen in der Stadt gespendet.

So viel Zustimmung es in Ludwigsburg gibt – bevor es losgehen kann, muss auf ein Signal aus Möglingen gewartet werden. Denn ein Teil der Flächen gehören der Nachbarstadt. Und dort muss erst noch ein Bebauungsplan beschlossen werden. Stadtplaner Kurt rechnet mit einem Satzungsbeschluss nächstes Frühjahr. Dann, so Kurt, „liegt alles vor“. Bedenken aus Möglingen kommt Ludwigsburg entgegen. Die Nachbarn befürchten, dass der Verkehr zunimmt und sich wegen des hohen Verkehrsaufkommens an der Schwieberdinger Straße bis in ihre Wohngebiete zurückstaut. An den Knotenpunkten im Waldäcker könnten Kreisverkehre helfen. Diese sind in der Planung vorgesehen.