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Gesundheit
Immer mehr im Kreis leiden an Rückenschmerzen

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Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems – sprich: Rückenschmerzen – verursachen im Landkreis Ludwigsburg mehr als jeden fünften Ausfalltag.Foto: dpa
Im Kreis Ludwigsburg hat sich die Zahl der psychischen Erkrankungen innerhalb eines Jahres deutlich erhöht, auch Rückenschmerzen und Schlafstörungen treten häufiger auf. Der Krankenstand insgesamt dagegen ist weiterhin auf dem Vorjahresniveau.

Kreis Ludwigsburg. Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) hat gestern bei einer Pressekonferenz ihren Gesundheitsreport für Baden-Württemberg 2017 vorgestellt und dabei Zahlen für den Landkreis Ludwigsburg vorgelegt. Ein Ergebnis: Am häufigsten leiden die Menschen im Landkreis unter Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, umgangssprachlich: Rückenschmerzen.

Die Fehltage aus diesem Grund haben von 2015 zu 2016 von 220 (je 100 Versicherte) auf 247 zugenommen, das ist eine Steigerung um zwölf Prozent. Noch dramatischer sieht es bei psychischen Erkrankungen – zu denen Depressionen und Angstzustände gehören – aus: Von 163 Fehltagen im Jahr 2015 ist die Zahl innerhalb eines Jahres auf 211 Fehltage gestiegen – eine Zunahme von 29 Prozent. Woran das liegt? „Wir machen keine Ursachenforschung“, sagt Wolfgang Nitschke, der Leiter des Servicezentrums bei der DAK Ludwigsburg.

Zurückgegangen um zwölf Prozent sind dagegen Fehltage wegen Atemwegserkrankungen wie Bronchitis; diese Diagnose steht an dritter Stelle.

Insgesamt hat sich der Krankenstand im Kreis Ludwigsburg innerhalb eines Jahres nicht erhöht; er liegt weiterhin bei 3,2 Prozent und damit sowohl leicht unter dem von Baden-Württemberg (2016: 3,3 Prozent, 2015: 3,5 Prozent) und deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (2016: 3,9 Prozent, 2015: 4,1 Prozent). Landesweit am niedrigsten ist der Krankenstand übrigens in Stuttgart (2,7 Prozent), mit 3,7 Prozent am höchsten im Main-Tauber-Kreis, im Ostalbkreis, im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden.

Die meisten Fehltage wurden verursacht von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (21 Prozent), von psychischen Erkrankungen (17,9 Prozent), Erkrankungen des Atemsystems (17,1 Prozent) und von Verletzungen (11,1 Prozent).

Die meisten Arbeitnehmer sind nur kurz krank: Fast 70 Prozent leisten sich nur eine krankheitsbedingte Auszeit von einem bis sieben Tagen, am höchsten ist die Zahl derer, die nur einen bis drei Tage der Arbeit fernbleiben. Dabei handelt es sich allerdings nur um Arbeitnehmer, die in diesen drei Tagen auch tatsächlich zum Arzt gehen, „sonst wüssten wir das gar nicht“, sagt Wolfgang Nitschke von der DAK. Die Dunkelziffer dürfte höher sein. Die meisten Fehltage, nämlich 41,5 Prozent, werden von Langzeiterkrankungen verursacht, die im Landkreis nur 3,5 Prozent aller Erkrankungsfälle ausmachen.

Die Zahlen beruhen auf einer bundesweiten Erhebung und gelten als repräsentativ. Die Analyse stützt sich bundesweit auf 2,6 Millionen DAK-Versicherte, 313 000 in Baden-Württemberg und auf 28 000 Versicherte im Landkreis.