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Schule am Favoritepark
Jugendliche trainieren wie Profis

Einen Riesenspaß macht den Schülern des SBBZ das Training mit Basketball-Coach Mark Salzer. Foto: Holm Wolschendorf
Einen Riesenspaß macht den Schülern des SBBZ das Training mit Basketball-Coach Mark Salzer. Foto: Holm Wolschendorf
Unterrichtsbesuch im Rahmen von „Gib Rassismus keine Chance“ – 30 Schüler im Alter von elf bis 18 Jahren machen mit

Es ist jedes Mal ein besonderes Ereignis, wenn Mark Salzer, Trainer der Porsche Basketball-Akademie, an der Schule am Favoritepark zu Besuch ist. Mit einem Profi zu trainieren ist schließlich alles andere als alltäglich. „Das ist ein ganz besonderes Event für die Schüler“, sagte Sportlehrer Harald Mohr.

Schon seit vielen Jahren beteiligt sich das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) an der Aktion „Gib Rassismus einen Korb“. Es gibt wohl kaum eine andere Sportart als den Basketball, bei der so viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit verschiedenen Hautfarben gemeinsam spielen.

Auch dieses Mal hatte Mark Salzer mit dem Basketballspieler Pascal Marquardt Verstärkung mitgebracht. Schließlich ist es keine leichte Aufgabe, rund 30 Schüler im Alter von elf bis 18 mit dieser Sportart vertraut zu machen. Während sich die Mädchen und Jungen auf der Spielfläche und insbesondere unter den beiden Körben aufhielten, schauten interessierte Schüler und Lehrer zu.

Mithilfe von Luftballons wurde die Koordination geübt, dann stand das Dribbeln mit richtigen Basketbällen auf dem Programm – und zwar während die Schüler in einer Hand ein Fähnchen hielten. Hier zeigte sich ganz deutlich, welche Schüler über ein gutes Ballgefühl verfügen. Beim Dribbeln mit Abklatschen kam es darauf an, den Ball vor dem Gegner zu beschützen. Dann folgte der spannendste Teil der kleinen Trainingseinheit, nämlich das Zielen auf den Basketballkorb.

„Am einfachsten ist es, sich unter den Korb zu stellen, zu zielen und so einen Punkt zu machen“, so der Tipp von Mark Salzer. In der Umsetzung erwies sich dieser Ratschlag bei einigen Nachwuchsspielern jedoch als recht schwierig. Das galt vor allem, als der Wurf einhändig ausgeführt werden sollte.

Was haben ein Cowboy und ein Basketballer gemeinsam? Eigentlich nichts. Aber als Pistol Shot, also als Pistolenschuss, bezeichnet man eine ganz bestimmte Wurftechnik, bei der der Ball am Oberschenkel hochgerollt und schließlich hochgezogen und geworfen wird. „Simon macht das besonders gut“, zeigte sich Salzer mit der Leistung eines Schülers besonders zufrieden. Höhepunkt war das Spiel zum Abschluss. „Wo ist meine Mannschaft?“, reagierte der Coach mit gespielter Verzweiflung darauf, dass es etwas am Zusammenspiel haperte. Mit begeistertem Jubel antworteten die Schüler auf die Frage von Harald Mohr, ob ihnen diese Sportstunde Spaß gemacht hat.

Oli durfte zum Schluss die Fragen stellen, die die Schüler sich im Vorfeld ausgedacht hatten. Ob er schon mal Rassismus erlebt habe, wollte der Schüler von Mark Salzer wissen. „Ich noch nicht, aber einige Spieler mit dunkler Hautfarbe“, so die Antwort des Trainers. Und er zählte anschließend einige der Länder auf, aus denen die Spieler der MHP-Riesen stammen. Die Türkei, USA, Serbien und Kroatien gehören dazu. „Man kann sehr viel Geld verdienen“, lautete die ehrliche Antwort von Mark Salzer nach den Verdienstmöglichkeiten im Profi-Basketball. Pascal Marquardt und er verteilten zum Schluss nicht nur Fähnchen und Gummibärchen an die Schüler, sondern luden sie auch für das Heimspiel der MHP-Riesen am 26. April ein. Die Jugendlichen revanchierten sich mit einem selbst gebackenen Schokoladenkuchen bei den beiden Gästen.