Ludwigsburg. „So ein volles Haus hatten wir noch nie“, sagt Hainbuch-Sprecherin Melanie Bernard, als im Hörsaal des Spanntechnikherstellers aus Marbach noch weitere Stühle geholt werden müssen. Schon zum sechsten Mal hat Hainbuch den Jugend-Technik-Preis ausgeschrieben. Der Andrang ist groß wie nie: 42 junge Menschen haben insgesamt 26 Projekte zum Thema Mechanik, Elektronik und Informatik eingereicht und sind gestern gekommen, um ihre Preise entgegenzunehmen.
Hauptpreise mit je 2000 Euro
Weil die Altersunterschiede in diesem Jahr so groß sind, vergibt die sechsköpfige Jury – unter ihnen die Geschäftsführer Gerhard und Hildegard Rall – gleich drei Hauptpreise, die jeweils mit 2000 Euro dotiert sind. Maximal 21 Jahre alt dürfen die Teilnehmer sein, nach unten gibt es keine Grenze. Und so kommt es, dass im jüngsten Team Tobias Reinhard (11) und Yannic Flad (12) mitmachen – die beiden haben einen Wischroboter gebaut und einen Sonderpreis im Wert von 500 Euro abgestaubt. Von diesen gibt es vier in diesem Jahr. „Wir haben so viele schöne Beiträge bekommen, die wir auch wertschätzen wollen“, sagt Sebastian Ivenz, der in der Abteilung Forschung und Entwicklung arbeitet und ebenfalls in der Jury sitzt. Leer geht niemand aus: Jeder Teilnehmer bekommt 100 Euro, um die Arbeit und Mühe wertzuschätzen, so Ivenz.
In den sechs Jahren, seit es den Preis gibt, wurden insgesamt 99 Projekte eingereicht. „Wir wollen die Jugend für Technik begeistern und eine Anregung geben, sich damit zu beschäftigen“, sagt Bernard. Auch hofft das Unternehmen, dass der ein oder andere Teilnehmer bei Hainbuch eine Ausbildung macht. Und das gelingt: Der Gewinner des vergangenen Jahres etwa beginnt in diesem Jahr sein duales Studium bei dem Marbacher Unternehmen.
Auch Felix Beutter (17) und Johannes Groß (18) vom Friedrich-Schiller-Gymnasium wollen einen technischen Beruf ergreifen. Gute Voraussetzungen haben sie: Mit ihrem Smart Mirror haben sie den ersten Preis gewonnen. Der Spiegel zeigt Uhrzeit, Temperatur und Nachrichten an und ist mit anderen Geräten verbunden – mit dem Antippen des Spiegels kann die Kaffeemaschine angestellt werden.
Fliegendes Huhn mit Musik
Auch für den Smart Bin von Eric Scheuer (17) – ein Mülleimer, der durch Sensoren die Füllmenge misst – gibt es den Hauptpreis. Zum Zug kommt auch der 14-jährige Leon Schmidberger. Er hat ein Fahrradschloss entwickelt, das ein Signalton abgibt, sobald es jemand durchschneidet. Geschäftsführer Gerhard Rall ist beeindruckt von allen Projekten: „Ihr habt meine absolute Hochachtung“, sagt er.
Das wohl ausgefallenste Projekt kommt von Benjamin Rast, Patrick von Krüchten und Silas Müller vom Ellentalgymnasium in Bietigheim-Bissingen. Ihr Projekt: Ein selbstgebasteltes Huhn, das auf einer Konstruktion mit Musik im Kreis fährt und wohl jeden zum Schmunzeln bringt. „Es hat uns auch im Unternehmen viel Freude bereitet“, sagt Ivenz.