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Analyse
Kein Durchblick mehr bei der Masken-Vorschrift

Essich-Foell_Kommentar
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Ludwigsburg. Liebe Stadtverwaltung, wir sind erleichtert, dass es Dir nicht anders geht als uns. Du hast in der Frage, wann und wo man in Ludwigsburg eine Maske tragen muss, den Überblick verloren. Und das ist völlig verständlich. Allerdings hätten wir erwartet, dass gerade Du weißt, was Sache ist.

Vor allem dreht es sich ja darum: Muss man in der Fußgängerzone und auf dem Ludwigsburger Marktplatz grundsätzlich eine Maske tragen oder nur dann, wenn man den Abstand von 1,5 Metern nicht einhalten kann? Um es an dieser Stelle schnell vorwegzunehmen: Die Maske muss nur dann getragen werden, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann.

Noch am Montag dieser Woche hattest Du uns genau diese Antwort auch gegeben. Am Mittwoch jedoch, als wir noch einmal nachgefragt hatten, hieß es, dass auch in diesen Bereichen eine generelle Maskenpflicht herrscht. Am Donnerstag hast Du Dich dann wieder korrigiert.

Wie gesagt, das mit der Maske ist ganz schön knifflig. Es hat sich ja in der Tat das ein oder andere Mal geändert. Wir hoffen ja, liebe Stadtverwaltung, dass Dein Vollzugsdienst die geltenden Regeln parat hat. Denn schließlich kann, wer sich nicht daran hält, mit einem Bußgeld belegt werden. Noch besser wäre es natürlich, wenn auch bei den Bürgern Klarheit darüber herrscht. Denn ganz ehrlich, wer in der Landescoronaverordnung nachliest, braucht inzwischen schon fast ein juristisches Staatsexamen, um das alles zu verstehen.

Was würdest Du denn von folgendem Vorschlag halten: An allen Eingängen zur Fußgängerzone (Kirch- und Seestraße, Marktplatz) könnte man doch Plakate aufstellen, an denen klipp und klar draufsteht: „Ab hier Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.“ Das wäre doch ein pragmatisches Vorgehen, meinst Du nicht? Ist ja ähnlich wie beim Parkverbot – da muss man auch genau lesen, wo es anfängt und aufhört.

Am liebsten würden wir es ja so regeln, wie Dein Chef, Oberbürgermeister Matthias Knecht, es dieser Tage meinte: draußen ohne Maske, drinnen mit Maske. Aber das darfst Du ja leider nicht selbst entscheiden. Das ist Sache des Landes. Verstehen wir.

Du könntest aber, wie gesagt, etwas dafür tun, dass die Regeln leicht erkennbar sind. Weder von Ludwigsburgern als auch von Besuchern kannst Du erwarten, dass sie sich vorab genau erkundigen, in welchem Abschnitt der Innenstadt was gilt. Vor allem wo sollten sie sich erkundigen? Denn ganz ehrlich, selbst Deine eigene Internetseite hilft nicht weiter beziehungsweise stiftet nur mehr Verwirrung. Denn dort heißt es, dass „im Einzelhandel und auf dem Wochenmarkt, in den Fußgängerzonen, auf den Parkplätzen vor Einkaufszentren und Geschäften“ eine medizinische Maske getragen werden muss. Wie wir ja inzwischen wissen, stimmt das nicht. Du solltest auch hier die 1,5 Meter Abstand erwähnen.

Oder am besten gleich die Plakate an Ort und Stelle anbringen. Wäre doch eine pragmatische Lösung, findest Du nicht?