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Bilanz
Lapp behauptet sich im Coronajahr

Blick auf die Lapp-Europazentrale. Der Weltmarktführer für integrierte Lösungen der Kabel- und Verbindungstechnologie will seinen Standort in Ludwigsburg erweitern. Die gesamten Investitionskosten schätzt Vorstandschef Andreas Lapp auf 20 bis 30 Mill
Blick auf die Lapp-Europazentrale. Der Weltmarktführer für integrierte Lösungen der Kabel- und Verbindungstechnologie will seinen Standort in Ludwigsburg erweitern. Die gesamten Investitionskosten schätzt Vorstandschef Andreas Lapp auf 20 bis 30 Millionen Euro. Foto: LKZ-Archiv/Jürgen Schmidt, Lapp
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Umsatz des Kabelproduzenten schrumpft – Erweiterungspläne in Ludwigsburg – Wachstum bei industrieller Kommunikation

Ludwigsburg/Stuttgart. „Wir haben agil und innovativ auf die Herausforderungen reagiert, und konnten so wirtschaftliche Einbußen im Rahmen halten“, betont Andreas Lapp, Vorstandschef der Lapp Holding AG mit Blick auf die Auswirkungen der Coronapandemie. Diese hat im Geschäftsjahr 2019/2020 ihre Spuren in der Bilanz hinterlassen. Dennoch konnte sich die Lapp Holding trotz der weltwirtschaftlichen Eintrübung durch Corona „relativ robust“ behaupten. Der Umsatz des Stuttgarter Weltmarktführers für integrierte Lösungen der Kabel- und Verbindungstechnologie mit seinem Ludwigsburger Logistikzentrum ging um 7,7 Prozent auf 1,128 Milliarden Euro zurück. Der Vorsteuergewinn schrumpfte um etwa 38,5 Prozent auf 29,7 Millionen Euro. „Trotz des Covid-19-bedingten Ergebnisrückgangs bin ich für die Zukunft optimistisch. Unsere Strategie, die digitale Transformation mit den Kunden voranzutreiben, hat sich in Zeiten der Pandemie als stabilisierender Faktor bewährt“, sagt Lapp. „Besonders stolz bin ich auf unsere Mitarbeitenden, die mit großem Einsatz und Leidenschaft dafür sorgten, dass wir in diesen schwierigen Zeiten unsere Kunden zufriedenstellen und begeistern konnten.“

Auch das laufende Geschäftsjahr werde von der Pandemie geprägt sein, so Lapp. Er rechnet aber mit einem konstanten Geschäftsverlauf. „Wir gehen davon aus, dass sich die Märkte nur langsam erholen werden. Ich vermute, dass wir erst wenn der Lockdown beendet und die Bevölkerung ausreichend durchgeimpft ist, einen nachhaltigen Aufschwung spüren“, so Lapp.

Die Lapp-Holding, die erst im vergangenen Herbst ein neues Logistikzentrum mit 68000 Quadratmetern Grundstücksfläche in Hannover in Betrieb genommen hat, will am Standort des Ludwigsburger Dienstleistungs- und Logistikzentrums für Mittel- und Nordeuropa, Mittel- und Südamerika sowie Asien, das demnächst sein Zehnjähriges feiert, erweitern und dafür kräftig investieren. Mit der Stadt Ludwigsburg und dem Gemeinderat führt das Unternehmen schon seit längerer Zeit Gespräche über einen Kauf von Flächen, wie Lapp erklärt. Momentan befindet sich alles „noch im Fluss“, sagt der Vorstandschef mit Blick auf die Europa-Strategie des Unternehmens, ohne Details zu verraten. Im Oktober sei man vielleicht schon sehr viel weiter. Andreas Lapp geht von einem Investitionsvolumen von 20 bis 30 Millionen Euro aus – inklusive Grundstück. Auswirkungen wird dies auch auf die Jobsituation am Standort Ludwigsburg mit seinen etwa 160 Beschäftigten haben. Lapp rechnet mit 50 Prozent zusätzlichen Arbeitsplätzen.

In einem ersten Schritt geht es für Lapp und andere Firmen um eine bessere Zufahrt. Von der A8 kommend wird man künftig an der Anschlussstelle Ludwigsburg Süd auf einer Geradeausspur ins Gewerbegebiet fahren. Lapp hat sich mit einer halben Million Euro an den Kosten beteiligt. „Die neue Zufahrt ist eine massive Entlastung für die betroffenen Wohngebiete“, so der Vorstandschef. Lapp will künftig noch stärker auf die Digitalisierung und den Bereich industrielle Kommunikation setzen. „Das Wachstum in diesen Hauptmärkten zeigt, dass der Trend trotz der Pandemie anhält“, erklärt Technikvorstand Georg Stawowy. Deshalb werde dieses Segment Schwerpunkt bei der Entwicklung neuer Ethernet-basierter Produkte und Dienstleistungen sein. Positiv haben sich erneuerbare Energien entwickelt. Dies sei ein klares Indiz, dass die Energiewende weiter voranschreite. „Mit unseren Verbindungslösungen für die erneuerbaren Energien liegen wir sehr gut im Trend“, sagt Stawowy.