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Möbelhaus
Lösung für XXXL-Zufahrt in Sicht

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Das Möbelhaus an der B 27 in Eglosheim will expandieren: 1 zeigt die Erweiterungsfläche, 2 den Verkehrsknoten Mäurach/B 27 und 3 den neuen Standort der Sportschützen.Plan: Stadt Ludwigsburg
Seit 2012 wird über die Erweiterung des Möbelhauses XXXL-Lutz Mann Mobilia diskutiert. Das Unternehmen will den Standort in Eglosheim um 10 000 Quadratmeter vergrößern. Nun geht es voran: Der Bauausschuss signalisierte grünes Licht für das Vorhaben. Sorgen bereitet den Stadträten zwar noch immer die geplante Zufahrt von der B 27 aus. Doch eine Lösung ist in Sicht.

Ludwigsburg. 23 700 Quadratmeter Verkaufsfläche, eine neue Fassade, ein neuer Eingang, eine neue Zufahrt und eine erweiterte Tiefgarage – das plant die Firma XXXLutz in Eglosheim. „Es geht darum, das Möbelhaus für die Zukunft aufzustellen“, sagte Stadtplaner Martin Kurt im Bauausschuss. „Das Äußere wird sich qualitativ verbessern. Bestand und Neubau sollen eine Einheit bilden“, versicherte Kurt.

Der Standort sei gut, jedoch habe der Erweiterungsbau die Stadt vor enorme Herausforderung gestellt: Dazu gehörten ein umfangreiches Artenschutzkonzept sowie die Verlegung eines Autohauses und des Sportschützenhauses. Das Artenschutzkonzept stehe bereits. Und auch mit den Sportschützen sei alles fix, sagte Kurt. Das Vereinsheim werde abgerissen und östlich der Frankfurter Straße neu errichtet.

Ein Thema, das aber noch immer für Gesprächsbedarf sorgt: die Erschließung des Möbelhausareals von der Bundesstraße 27 aus. Denn die Erweiterung sieht vor, dass der Verkehr nicht nur wie bisher über die Monreposstraße, sondern auch über die B 27 abgewickelt wird.

Kurt stellte das Konzept im Detail vor: Von der Innenstadt aus soll man nach rechts ins Mäurach abbiegen können. Wer von Bietigheim kommt, kann nach links ins Mäurach abbiegen, wo eine lange Abbiegerspur entstehen soll, wie vom Gemeinderat gefordert. Die Ausfahrt erfolgt über die Monreposstraße wie auch über Mäurach auf die B 27. Dort stehe wie bisher eine Ampelanlage. „Die Grünphase wird so gewählt, dass der fließende Verkehr auf der B 27 nicht behindert wird“, sagte Kurt. Am Knoten Mäurach/Bundesstraße entstehe eine gesicherte Querung für Fußgänger und Radfahrer.

Die Stadträte sehen das Konzept kritisch. „Die Verkehrsplanung gefällt uns heute noch weniger“, sagte etwa Wilfried Link (CDU). Man habe nicht nur 20 Einfahrten, sondern 100 bis 150 täglich. Es würden 100 Prozent mehr Besucher erwartet und auch das Personal solle um 70 Prozent aufgestockt werden. Und alle würden beim Ausfahren den bequemeren kürzeren Weg wählen über die B 27 anstatt über die Monreposstraße, gab Link zu bedenken. Sein Vorschlag daher: Man darf von der B 27 aus nur rechts reinfahren ins Mäurach, und vom Mäurach aus nur rechts raus auf die Bundesstraße. „Ich wehre mich gegen die Linksabbiegerspur“, sagte der Stadtrat.

Auch Ulrich Bauer von den Grünen betonte, dass die Zufahrt über die Monreposstraße Priorität haben müsse. Eglosheim würde mit dem neuen Verkehrsknoten an einer sensiblen Stelle weiter belastet werden. Weiterhin kritisierte der Stadtrat, dass bei beiden Verkehrsgutachten nicht zu den Spitzenzeiten gemessen wurde, in denen die B 27 im Verkehr ersticke.

„Natürlich sehen auch wir die stauanfällige B 27“, sagte Margit Liepins (SPD). Sie gab jedoch zu Bedenken, dass man enormen Lkw-Zusatzverkehr schaffe, wenn man auf die Linksabbiegerspur verzichte. Dann müssten nämlich die Lkws, die von der Autobahnausfahrt Nord kommen, erst weiter in Richtung Stadtmitte fahren und wenden, um zum Möbelhaus zu gelangen.

Andreas Rothacker von den Freien Wählern brachte daher schließlich den Vorschlag ein, dass man von der B 27 aus Bietigheim kommend doch links abbiegen dürfe ins Mäurach, die Ausfahrt dafür aber nur über die Monreposstraße möglich sei.

Elga Burkhardt (Lubu) erinnerte dabei jedoch daran, dass es zwischen den Anliegern im Mäurach und einem ehemaligen Oberbürgermeister eine Einigung gebe. Dieser habe den Eglosheimern die Linksabbiegerausfahrt genehmigt und zugesichert. Das bestätigte Martin Kurt.

Auch der Stadtteilausschuss Eglosheim kam in der Sitzung zu Wort. „Wir stimmen der Erweiterung zu“, sagte Mitglied Jürgen Schreiner. Jedoch sehe es der Stadtteil nach wie vor kritisch, Teile des Kundenverkehrs und die Anlieferung über die B 27 abzuwickeln. Die Erfahrung zeige, dass selbst die kleinste Störung zu einer massiven Steigerung der Verkehrsprobleme führe, hatte der Stadtteilausschuss bereits in einer Stellungnahme geäußert. Man bitte daher darum, den Anschluss des neuen Parkhauses an die B 27 nochmals kritisch zu prüfen.

Stadtplaner Kurt erklärte daraufhin, dass es durch den Erweiterungsbau nicht mehr möglich sei, den Anlieferverkehr über die Monreposstraße abzuwickeln. Man benötige die Linksabbiegerspuren.

„Wir glauben nicht, dass es den Verkehrsfluss stark beeinflussen wird“, sagte Martin Kurt zu den Bedenken der Stadträte. Frank Peter Schäfer von BS-Ingenieure, die das zweite Verkehrsgutachten erstellt hatten, ergänzte noch, dass man in die Berechnungen sehr wohl die nachmittäglichen Stoßzeiten habe einfließen lassen. „Der Verkehr führt zu keiner signifikanten Verkehrsänderung an der B 27“, sagte Schäfer.

XXXL-Expansionsleiter Patrik Kiesow machte dann noch deutlich, dass man nicht permanent mit Lkws zu rechnen habe. Zudem setzte auch das Unternehmen auf Harmonie mit dem Umfeld.

Die Stadträte stimmten schließlich dem Bebauungsplan zu, jedoch mit der Ergänzung, den Besucherverkehr so zu lenken, dass dieser beim Verlassen des Möbelhauses über die Monreposstraße geleitet wird.