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Neckarweihingen
Mangelhafter Anschluss ins Grüne

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Eine Brücke verbindet das Wohngebiet Neckarterrasse mit dem Naherholungsgebiet Neckaraue (Foto oben). Jedoch führt kein Weg direkt zum Neckar. Auch die Strecke Richtung Hoheneck ist verbesserungswürdig. Auf die Tharradin-Brücke führt nur eine Wendeltreppe. Fotos: Wolschendorf
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Wer mit dem Rad von Neckarweihingen die Neckaraue entlang nach Hoheneck will, hat ein Problem: Der Weg endet plötzlich. Wer bis zur Tharradin-Brücke fährt, muss schließlich eine Wendeltreppe erklimmen. Auch die Anbindung an die Neckaraue selbst könnte besser sein, bemängeln Anwohner und der Stadtteilausschuss schon länger. Jetzt geht die Stadt die Probleme an.

Ludwigsburg. Anke Mielke versteht es einfach nicht. „Ich wohne im Neubaugebiet Neckarterrassen, habe einen Hund und eine zwei Jahre alte Tochter. Wir wollen möglichst entspannt zur Neckaraue und nach Hoheneck kommen zum Spazieren“, sagt die Neckarweihingerin. Das funktioniert aber nicht so einfach. Zwar gibt es eine Brücke, die die Neckarterrassen über die Landesstraße hinweg mit der Neckaraue verbindet. Ein direkter Weg zum Neckar fehlt aber, bemängelt Mielke und hat das Problem deshalb auf der Plattform „Frag den OB“ angesprochen.

Schlecht erschlossene Neckaraue

Wer an das Ufer will, muss erst entlang der Landesstraße laufen, bevor der Weg nach unten führt. „Das Naherholungsgebiet sollte für Anwohner besser erschlossen sein“, so Mielke. Wer hingegen von der Brücke aus mit dem Rad oder Kinderwagen nach Hoheneck möchte, kommt nicht weit: Der Weg endet in einer Sackgasse. „Hoheneck ist nicht an die Neckaraue angebunden. Das fände ich aber schön und sehe kein Problem darin, wenn Radler hier unterwegs wären, im Gegenteil, es würde mein Sicherheitsgefühl erhöhen, wenn der Bereich belebter wäre, wenn ich hier früh morgens meinen Hund ausführe.“

Nicht selten würden Rennradler an der Neckaraue entlang fahren und schließlich an jener Sackgasse an der Landesstraße landen. „Die schlagen sich oft waghalsig auf der Landstraße weiter durch“, sagt Mielke. Wer es hingegen bis vor zur Lucien-Tharradin-Brücke schaffe, müsse sein Rad schließlich die Wendeltreppe hochschleppen.

Mielke ist der Meinung, dass durch die mangelnde Erschließung der Neckaraue sowie die schlechte Anbindung an Hohen- eck das große Potenzial eines äußerst attraktiven Naherholungsgebiets für die Bürger verloren gehe. Handlungsbedarf sehen auch die Mitglieder des Stadtteilausschusses. Sie kennen das Problem schon lange und fordern Lösungen.

Direkte Verbindung zum Neckar in Arbeit

Oberbürgermeister Werner Spec schreibt in seiner Antwort auf der Plattform „Frag den OB“, dass der Zugang zum Neckar auf Rädern tatsächlich nicht beziehungsweise nur über einen Umweg möglich sei. Für das erste Problem, die fehlende direkte Verbindung von der Brücke bei den Neckarterrassen zum Neckar hinunter, sei aber bereits eine Lösung in Arbeit. Die Planung für diesen direkten Fußweg, wo sich derzeit noch Ackerfläche befindet, beginne wohl noch in diesem Jahr, heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus. Ab Herbst 2018 soll der Weg gebaut werden.

Zum Problem mit der Sackgasse an der Tharradin-Brücke: Die baulichen Möglichkeiten für eine barrierefreie Anschlussrampe nach Norden, wo sich die Wendeltreppe befindet, würden derzeit geprüft so, heißt es aus dem Rathaus. „Dieser Ausbau wäre wünschenswert“, so die Stadtverwaltung, „bedingt aber eine sehr lange Rampe und ist deshalb voraussichtlich mit erheblichen Kosten verbunden.“

Damit sich Radler erst gar nicht in die Sackgasse verirren, hat die Stadt im vergangenen Jahr neue Wegweiser für Radfahrer, die vom Energiepark Marbach her kommend nach Ludwigsburg fahren wollen, aufgestellt. Der offizielle Radweg macht somit einen Schlenker über Neckarweihingen, er führt über die Brücke bei den Neckarterrassen, durch das Neubaugebiet weiter die Hauptstraße und die Carl-Diem-Straße entlang bis zur Lucien-Tharradin-Brücke.

Zwar ist hier der Zugang zur Brücke barrierefrei, es gibt dennoch einen Knackpunkt: Denn man muss sein Rad auf der Brücke schieben, weil es keine Radbrücke ist. Das soll sich aber bald ändern, heißt es aus dem Rathaus. Ein neuer Belag wurde erst aufgebracht, im Frühsommer 2018 soll schließlich das Geländer erhöht werden. Voraussetzungen, um die Brücke endlich für Radler freigeben zu können.