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Verkehr
Mehr Unfälle im Stadtgebiet

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Kommission hat einige Unfallschwerpunkte entschärft – In der Schorndorfer Straße sollen die Fahrspuren geändert werden

Ludwigsburg. In einem Jahr verzeichnet die Polizei in der Barockstadt weit über 1600 Unfälle allein im Stadtgebiet. Das sind jeden Tag vier bis fünf Verkehrsunfälle, die Tendenz ist steigend. Die Unfallzahlen sind in der Stadt mit 2,6 Prozent sogar deutlich stärker angestiegen als im Landkreis Ludwigsburg mit 0,5 Prozent. Die Sorge im Umland: Dort sind 2017 zwölf Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, im Stadtgebiet Ludwigsburg keiner.

Verwaltung und Polizeipräsidium versuchen über die eigens dafür eingerichtete Unfallkommission, Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Das sei bei einigen Kreuzungen gelungen. Froh ist man, dass die Zahl der Verletzten trotz allem zurückgegangen ist – bei den Leichtverletzten um fast 18 Prozent, bei den Schwerverletzten um stolze 41,5 Prozent (siehe Grafik).

Aktuell wird in der Aldinger Straße der Kreisel beim Salonwald gebaut. Bei der unübersichtlichen Kreuzung mit Köni- ginallee und Danziger Straße hat die Polizei in den vergangenen Jahren zahlreiche Unfälle verzeichnet. Der Kreisverkehr soll die Situation deutlich verbessern.

Der Kreuzungsbereich Bottwartalstraße zur Reichertshalde war ebenfalls eine Problemstelle, an der es immer wieder zu Unfällen gekommen war. Die Einfädelspur, von der Kommission so vorgeschlagen, hat dort den Verkehr insgesamt verlangsamt. Vorher sind an dieser sensiblen Stelle in der Bottwartalstraße Autos schon mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h gemessen worden. Manche wollten auf der dort zweispurigen Straße noch schnell überholen oder haben sie als Rennstrecke missverstanden.

Konnte dieses unfallträchtige Stück entschärft werden, so ist bislang die Situation in der Schorndorfer Straße kurz vor dem Blühenden Barock, wo in die Mömpelgardstraße oder in die Fasanenstraße abgebogen werden kann, für viele Autofahrer ein Ärgernis. „Es kommt da öfters zu kritischen Situationen“, so Heinz Mayer vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Für die Unfallkommission zählen dabei insbesondere die Unfälle: acht waren es im Jahr 2017, davon sieben mit Verletzten. Die Schorndorfer Straße gehört – nach der Friedrich-Ebert-Straße, der Landesstraße 1140 und der B 27 – mit zu den Stellen, die besonders negativ auffallen.

Die Kommission schlägt deshalb vor, in der Straße in jede Richtung eine eigene Linksabbiegespur einzurichten. Damit würden sie den anderen Verkehr nicht mehr behindern – allerdings geht dies auf Kosten des Verkehrsflusses, weil damit in Richtung Oßweil eine Fahrspur geradeaus entfällt und nur eine Geradeausspur übrig bleibt. In Spitzenzeiten könnte das zu Staus führen. Die Straße soll, so die Stadt, dafür ummarkiert werden. „Wir würden das gerne ausprobieren“, so Mayer, zumal die baulichen Eingriffe gering seien und nicht in den Ablauf der Ampeln eingegriffen werden müsse. Dies geschieht alles mit Rücksicht darauf, dass die Schorndorfer Straße langfristig umgeplant wird und etwa auch Trasse für die BRT-Schnellbusse werden soll. Dass das alles sehr eng wird, liegt auf der Hand. Der OB spricht inzwischen auch nur noch von BRT-Bussen, nicht mehr von Schnellbussen.

Die Statistik verweist im Dreijahresrückblick (von 2014 bis 2016) vor allem auf Straßen, die besonders auffällig waren und bei denen Personen verletzt wurden.

 

Friedrich-Ebert-Straße: 23 Unfälle mit Personenschaden gab es im Betrachtungszeitraum der drei Jahre in der Straße, die am Forum und den Bärenwiesenparkplätzen vorbei größtenteils durch Wohnbereiche in die Oststadt führt. Darunter einige Radunfälle. Die Kommission stellte jedoch fest, dass sich die Situation etwas verbessert hat. Ein Problem sind die Zu- und Ausfahrten zu den Parkplätzen. 13 Unfälle waren es 2016, 2017 wurden nur noch sechs Unfälle gezählt. Ziel sei, so die Kommission, dort eine Fahrradstraße einzurichten. Aktuell soll die Alleenstraße, wo derzeit noch Leitungsarbeiten stattfinden, zu einer solchen umgebaut werden. Die Kommission erwartet eine „sichere und durchgehende Verbindung vom Bildungszentrum West über den Schulcampus bis über die Oststadt hinaus“.

 

Möglinger Straße: Unfallträchtig ist die Möglinger Straße bei Pflugfelden, die auf die L 1140 und spätere Schwieberdinger Straße einmündet. In drei Jahren kam es dort an der Ampel zu 21 Unfällen mit Personenschaden. 2016 waren es allein zwölf Unfälle. Die Kommission hat inzwischen einen Blitzer aufgestellt, der seit Ende 2017 in Betrieb ist. Eine Reihe von Unfällen verzeichnet die Polizei etwas weiter bei der Autobahnauffahrt Süd, wo es in den untersuchten drei Jahren 14 Unfällen gab.

 

Innenstadt: Im Bereich Arsenalstraße, Schillerstraße und Myliusstraße sind es vor allem Radunfälle. Meist biegen Autos „illegal“, so die Kommission, von der Schillerstraße in die Myliusstraße Richtung Bahnhof ab und übersehen dabei die Radfahrer. Die Kommission verlangt von der Stadt, dass sie die Radfahrer dort besser schützt. Im Dreijahresrückblick gab es dort 15 Unfälle mit Personenschaden.

 

Bahnhof: Auch die Straßen rund um den Bahnhof nimmt die Kommission genauer in den Blick, weil es dort häufiger zu Unfällen kommt. Unfälle gibt es in der Bahnhofstraße und Uhlandstraße, für die Martin-Luther-Straße, ebenfalls eine „Unfallhäufungsstelle“, wird die weitere Ausarbeitung der Radroute empfohlen.