Ludwigsburg. Corona zwingt das Naturvision Filmfestival nach 2020 zum zweiten Mal in den digitalen Raum: Alle 127 Filme im Festival-Wettbewerb sind online zu sehen. Darin geht es um Natur, Wildlife, Umwelt, Nachhaltigkeit und Umdenken. Online geht das Festival trotz der Eröffnung am Mittwoch, 14. Juli, um 19 Uhr bereits um 10 Uhr – ab dann können Filme, Berichte und Gewinnspiel mit dem digitalen Festivalpass für 18 Euro abgerufen werden.
Im Bayerischen Wald 2002 gestartet, feiert Naturvision dieses Jahr sein 20-Jähriges, in Ludwigsburg ist es seit zehn Jahren zu Hause. Passend zum Jubiläum verlost die Ludwigsburger Kreiszeitung mit dem Naturvision Filmfestival 20 Festivalpässe. Mit dem Code steht den Gewinnern das gesamte Online-Festival unter https://natur-vision.de zur Verfügung.
Zwei hybride Veranstaltungen
Weil die Coronapandemie derzeit abgeflacht ist, gibt es dazu zwei Präsenzveranstaltungen, die aber auch gestreamt werden: Am Freitag, 16. Juli, um 19 Uhr präsentieren sich junge Wissenschaftler beim Science Slam in de Musikhalle. Am Sonntag findet die Abschlussveranstaltung um 15 Uhr auch im Central Theater statt, wo auch der Publikumspreis verliehen wird. Insgesamt werden bei dem Festival zwölf Preise verliehen. Hauptpreis sind der Deutsche Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis, der Deutsche Wildlife Filmpreis und der Deutsche Filmpreis Biodiversität, je dotiert mit 8333 Euro, sowie der neue Naturvision Filmpreis Baden-Württemberg, mit 10000 Euro dotiert. Neu dabei ist der Umdenken-Preis, der am 14. Juli verliehen wird – dafür sind Spenden gefragt.
Das Festival startet am Mittwoch, 14. Juli, um 19 Uhr mit einem Film über den Bayerischen Nationalpark mit seiner 50-jährigen Geschichte: „Der Wilde Wald“ von Lisa Eder. Im bayerischen Wald wurde das Naturvision Filmfestival von Leiter Ralph Thoms gegründet. Der Film zeigt die Geschichte von Dr. Hans Bibelriether, der dieses Jahr den Ehrenpreis von Naturvision für sein Lebenswerk verliehen bekam. Fünfmal wurde der Ehrenpreis vergeben, darunter an Tierfilmer Heinz Sielmann und Wolfsforscher Erik Zimen.
Mit eingefahrenen Traditionen brechen
Hans Bibelriether war der erste Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald. Sein Leben steht exemplarisch für die Forderung, mit eingefahrenen Traditionen zu brechen. Er kämpft seit Ende der Sechzigerjahre für die Nationalparkidee in Mitteleuropa und für einen grenzübergreifenden, völkerverbindenden Naturschutz. Über 300 Nationalparks weltweit hat er besucht und in den Siebzigern und Achtzigern im Nationalpark Bayerischer Wald erwirkt, dass die naturdynamischen Prozesse die Entwicklung des Waldes im Schutzgebiet bestimmen. Unterstützung fand er dabei von zwei großen Naturfilmern: Bernhard Grzimek und Horst Stern.
„Natur Natur sein lassen“ – mit diesem schlichten wie visionären Satz fasste Hans Bibelriether einmal die Nationalparkphilosophie zusammen. Auf die Frage von Ralph Thoms bei der Preisübergabe, wie er diese schweren Zeiten durchgestanden hat, antwortete er: „Die Kraft gab mir mein Glaube. Ich habe es als meinen Auftrag gesehen, die Schöpfung Gottes an dieser Stelle zu schützen.“
Zwei weitere Filme, in denen der Nationalpark Bayerischer Wald eine wichtige Rolle spielt, werden auf https://natur-vision.de neben „Der Wilde Wald“ ebenfalls zu sehen sein. „Die Nationalparkidee – Vom Bayerischen Wald bis Siebenbürgen“ und „Festmahl der Tiere“ sind es, in denen natürlich auch Hans Bibelriether als Visionär und Leiter auftritt.
Verlosung: Die Ludwigsburger Kreiszeitung verlost 20 Festivalpässe für Naturvision von 14. bis 18. Juli. Für die Teilnahme an der Verlosung schreiben Sie bitte eine E-Mail an stadtredaktion@lkz.de mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse sowie dem Betreff „Naturvision“. Einsendeschluss ist Dienstag, 13. Juli, 24 Uhr. Die Gewinner der Verlosung werden dann am Mittwochvormittag benachrichtigt. Das ganze Programm von Naturvision und alle Details finden sich im Internet unter https://natur-vision.de.