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Elektromobilität
Neue Ladestationen für E-Autos in den Stadtteilen geplant

Im Kreis Ludwigsburg kann man E-Autos auch noch heute zulassen. Foto: Christoph Soeder/dpa
Im Kreis Ludwigsburg kann man E-Autos auch noch heute zulassen. Foto: Christoph Soeder/dpa
Das Ludwigsburger Rathaus und die Stadtwerke wollen dieses Jahr das öffentliche Angebot an Ladestationen für E-Autos deutlich ausbauen. Diesmal sollen auch die Stadtteile zum Zug kommen.

Ludwigsburg. Freie Parkplätze? Gibt es fast immer an den Ladestationen für Elektroautos! Was neidvoll-verständnislosen Autofahrern von Verbrennern lange ein Dorn im Auge war, könnte bald vergessen sein. Denn der Verkauf von E-Autos boomt. Und damit nimmt der Druck von Autoherstellern auf die Städte zu: Die Zahl der Ladesäulen an Straßen und in Parkhäusern muss schnell wachsen, das ist die Forderung. In Ludwigsburg, wo sich an dieser Stelle zuletzt wenig bewegt hat, ist für dieses Jahr ein neuer Schub angekündigt, gemeinsam wollen Stadtverwaltung und die Stadtwerke das Netz ausbauen.

In dieser Ausbaustrategie gibt es einen neuen Akzent: Auch in den Stadtteilen soll es mehr Ladestationen geben. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim wollen dies mit Geld aus dem Landesförderprogramm Charge@BW angehen. Finanzhilfe gibt es für 16 neue Ladestationen, davon sollen zwei in Kornwestheim und 14 in Ludwigsburg entstehen. Nach Auskunft von Christian Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke, werden die Stationen im öffentlichen Straßenraum platziert und immer mit zwei Parkplätzen und zwei Ladepunkten ausgestattet sein. Die Leistung ist in der Regel mit 22 Kilowatt (kW) an den 28 neuen Ladepunkten geplant.

„Wir wollen hier aber flexibel in die Zukunft gehen und bei Bedarf auch nachlegen und nachjustieren“, versichert Schneider.

Die 22 kW Leistung entsprechen dem aktuellen Standard und auch der Lademöglichkeit vieler Autos. Zudem muss die Stadt immer die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes vor Ort einbeziehen. Eine neue Generation von stärkeren Ladestationen ist aber parallel im Aufbau. So gibt es zum Beispiel neu auf dem Kundenparkplatz der Stadtwerke in der Weststadt eine Ladestation, die sowohl 44-kW- als auch 50-kW-Ladepunkte anbietet.

Matthias Knobloch, im Rathaus Leiter des Fachbereichs für nachhaltige Mobilität, sieht die Erweiterung des Ladenetzes aus dem Kernbereich der Stadt hinaus in die Stadtteile als Angebot an jene, die im Stadtteil wohnen, dort aber keinen eigenen Stellplatz haben, den sie mit einer Lademöglichkeit versehen könnten. „Das Kabel aus dem Keller über den Gehweg zum Parkplatz an der Straße, das ist eben nicht erlaubt“, so Knobloch. Deshalb öffentliche Ladestationen, dies nach bekanntem Konzept: eine Säule, zwei Ladepunkte und zwei für E-Autos reservierte Stellplätze.

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur soll es wie bisher ein Zusammenspiel der Stadt mit ihren Stadtwerken geben. So erhält die Stadt für ein weiteres Projekt aus einem Fördertopf des Bundes 360000 Euro. Allerdings gibt es dieses Geld nur für neue Ladestationen an sogenannten halböffentlichen Standorten. Das sind zum Beispiel Parkhäuser oder städtische Mitarbeiterparkplätze, die zeitweise auch öffentlich zugänglich sind.

Die Stadt investiert dieses Geld in den Aufbau von 60 Ladepunkten an sechs Standorten. Dies vor allem in Parkhäusern, die von den Stadtwerken betrieben werden. So wird es in der Rathaus-Tiefgarage zwei zusätzliche Ladepunkte geben (bisher vier). Ganz neu werden die Parkhäuser Solitudegarage (12 Ladepunkte), Asperger Straße (12), MHP-Arena (12) und Bahnhof (4) ausgestattet. Weitere 18 Lademöglichkeiten werden beim Parkdeck der Technischen Dienste der Stadt eingerichtet. Der Plan: Bis Ende 2021 sollen alle 60 Ladepunkte in Betrieb sein.

Zusammen mit Ausbauplänen etwa im Breuningerland könnten es am Jahresende bis zu 200 Ladepunkte im Stadtgebiet werden (siehe auch Infokasten rechts). Nicht eingerechnet und statistisch nicht erfasst sind dabei die Lademöglichkeiten im privaten Bereich beim Wohnen sowie die Angebote von Unternehmen für Mitarbeiter mit Ladestationen auf dem Firmenareal. Ein Ausbau in beiden Bereichen gilt ebenfalls als entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg der Elektromobilität.